H11-02 Hessenweg 11 Etappe 2

Hessenweg Nr. 11 – Der Brüder Grimm-Weg

Abschnitt 2: Vom Gasthaus Frohnbügel nach Horbach

Der zweite Abschnitt des Hessenweges 11 verläuft auf dem Wanderweg Nr. 9 des Spessartbundes. Dieser führt in seinem Gesamtverlauf von Hanau nach Meerholz und hat eine Länge von 37 Kilometern. Der rote Querstrich, der diesen Weg markiert, ist allerdings nur für 3 Kilometer Ihr Begleiter und bringt Sie vom bayerischen Spessart wieder zurück nach Hessen. Da es im Gasthaus Frohnbügel keine Übernachtungsmöglichkeit gibt, ist es ratsam, diese 3 Kilometer nach Freigericht-Horbach der ersten Tagesetappe auf der Birkenhainer Straße noch anzufügen. In Horbach gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Auf eine Einkehr im „Frohnbügel“ sollten Sie jedoch nicht verzichten.

Start: Gasthaus Frohnbügel

Hof Frohnbügel 1, 63826 Geiselbach, Tel. 06024-9266

(Koordinaten: N 50 Grad 07.257, E 9 Grad 10.734, Seehöhe 337 m). Öffnungszeiten Mi. und Do. ab 13 Uhr, Fr. und Sa. ab 14 Uhr, So. ab 11 Uhr (Mo. und Di. Ruhetag).

Keine Anbindung an den öffentlichen Personenverkehr.

Historisches: Vor dem Gasthaus Frohnbügel gibt eine Infotafel des archäologischen Spessartprojektes „Kulturwege Krombacher Landgericht“ unter anderem eingehend Auskunft über die Geschichte des Gasthauses. Demnach zeugen Berichte aus dem Jahr 1685 bereits vom Verkauf des Hofgutes der Herren von Riedt an die Abtei Seligenstadt. 1710 kommt der Besitz an die Herren von Boyneburg, die den Frohnbügel im folgenden Jahr an Barthel Stenger aus Geiselbach verpachteten. Dieser betrieb hier Ackerbau und eine große Schäferei. Eine wechselvolle Geschichte folgte nach der Säkularisation, bis Georg Adam und Katharina Hessler aus Geiselbach (Foto oben) im Jahre 1905 auf dem Frohnbügel die Gaststätte „Zur Waldesruh“ eröffneten. Eine Postkarte von 1914 weist darauf hin, dass man zu Beginn des 20. Jahrhunderts große Hoffnungen in den Fremdenverkehr setzte. Als „Kurort Frohnbügel“ lockten die Betreiber seinerzeit zum „Kaffeetisch für Kurgäste“. Kurgast war, wer sich mehr Luxus als nur einen Wanderausflug leisten konnte, und bis zum ersten Weltkrieg war der Spessart ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Neben dem selbsterzeugten Apfelwein war eine „Milchkur“ die herausragende Attraktion des Hauses. Frische Milch war für die Rhein-Main-Städter zu jener Zeit etwas ganz Besonderes. Die Nachfahren von Georg Adam und Katharina Hessler betreiben das Gasthaus bis in die heutige Zeit. Im Urgemütlichen Gastraum werden Sie freundlich bedient. Ein besonderer Blickfang ist der mächtige Keilerkopf, der jedem Betrachter eine gehörige Portion Respekt vor den Schwarzkitteln einflößt.

Kulinarisches: Wer die bayerische Küche zu schätzen weiß, sollte im Gasthaus Frohnbügel einmal eine deftige Schweinshaxe mit Kraut oder eine Hausmacher Wurstplatte probieren. Dazu empfehlen die Wirtsleute ein frisch gezapftes Wiesener Bier.

Die Wegbeschreibung: Direkt vor dem Eingang des Gasthauses Frohnbügel führt ein Pfad in den Wald, der Sie nach wenigen Schritten wieder auf die Birkenhaines Straße bringt. Etwa 80 Meter rechts finden Sie den offiziellen Startpunkt dieses Abschnittes (Kreuzung Gem.Nr. 19 und 20). Sie folgen nicht dem Radwegweiser geradeaus nach Horbach, sondern biegen links ab. Somit trennt sich der Hessenweg 11 vom Hessenweg 2 und auch von der Birkenhainer Straße. Auf den folgenden, nur abwärts führenden 3 Kilometern ist der rote Querstrich () und ein grünes Eichenblatt Ihr Wegbegleiter.

Eintrag aus dem Jahr 2008: In einem Abschnitt dieser kurzen Etappe haben die Winterstürme der letzten Jahre noch deutliche Spuren hinterlassen. Wer keine umliegenden Bäume übersteigen kann, sollte sich vor dem Start beim zuständigen Fortsamt informieren oder über den ausgeschilderten Radweg (an der Kreuzung geradeaus) nach Horbach wandern.

Sie wandern nun auf dem Wanderweg Nr. 9 des Spessartbundes von Bayern zurück ins Hessenland. Die Weg führt zunächst sanft, dann im steiler talwärts und weist auf drei Kilometern eine Höhendifferenz von rund 160 Metern auf. Die erste Kreuzung nach etwa 300 Metern (Gem.-Nr. 23) passieren Sie geradeaus. Nach weiteren 800 Metern ist Aufmerksamkeit geboten. Dort verlassen Sie den breiten Forstweg und wandern nach rechts weiter abwärts durch schönen Laub- und Mischwald.

Etwa 150 Meter danach folgt eine Gabelung, an der Sie nach rechts weitergehen. Nur 30 Meter weiter verlassen Sie den Hauptweg vor einem Hochstand nach links (hier beginnt der erwähnte Abschnitt, der zur Zeit unserer Wanderung im Jahr 2008 aufgrund von Sturmschäden einige Hindernisse aufwies).

Sie wandern nun auf einem Waldpfad, der geradeaus über einen breiten Forstweg hinwegführt. Nach weiteren 30 Metern vergabelt sich der Pfad, Sie gehen rechts weiter. Der Pfad wird zunehmend steiler und bringt Sie an einen sehr gepflegten Wanderweg, dem Sie nur rund 150 Meter nach rechts folgen. Dann biegen Sie links ab und wandern erneut auf einem Pfad weiter talwärts. Der Pfad führt Sie nach weiteren 150 Metern aus dem Wald heraus an die Landstraße L 3269.

Wichtiger Hinweis für Wanderer in entgegengesetzter Richtung: Der Einstieg zum Wanderpfad ist leicht zu übersehen und etwas ungünstig markiert. Er befindet sich etwa 2 Meter rechts neben der Ruhebank.

Sie folgen nun der L 3269 nach rechts und haben schnell den Ortseingang von Horbach erreicht. Direkt nach dem Ortsschild biegen Sie rechts ab, wandern am Feuerwehrstützpunkt und dem Parkplatz zum Festplatz vorbei und können an dieser Stelle entscheiden, ob Sie dem Ortskern von Horbach einen Besuch abstatten möchten. Der weitere Verlauf des Hessenweges nur 11 führt nämlich über die kleine Brücke geradeaus und dann in östlicher Richtung weiter.

Zum Ortskern gelangen Sie, wenn Sie nach links in die Wilhelm-Winter-Straße (benannt nach dem Begründer des örtlichen Verkehrsvereins) einbiegen und an deren Ende nach rechts weiter wandern. Dann steuern Sie direkt auf eine Informationstafel der Gemeinde Freigericht zu. Diese steht in einer kleinen Grünanlage mit Sitzgelegenheiten und nur wenige Schritte entfernt befindet sich die Metzgerei Schaffrath, bei der Sie Ihren Proviant aufstocken können.

Nur 150 Meter weiter in der gleichen Richtung bietet das Hotel „Zur Linde“ die nächstgelegene Übernachtungsmöglichkeit. Weitere Unterkünfte finden Sie auf der Homepage der Gemeinde Freigericht http://www.freigericht.de

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