D-34590 Auf dem Waberner Erinnerungspfad

Die alte Schule und das Posthorn

Um das kulturelle Gedächtnis der Waberner Dorfgesellschaft nachhaltig zu fördern, veranstaltete der Geschichts- und Kulturverein Wabern im Frühjahr 2015 ein Künstlersymposium. Zu diesem Zeitpunkt waren 13 Holzschnitzschüler der Schnitzschule Berchtesgaden in Wabern zu Gast, die zehn Tage lang öffentlich auf dem Bahnhofsvorplatz Skulpturen nach Motiven aus der Ortsgeschichte schnitzten. Diese Skulpturen wurden an den jeweiligen Schauplätzen der Geschichten und Legenden aufgestellt und mit Erläuterungstafeln versehen. Daraus entstand schließlich der Waberner Erinnerungspfad. Vielleicht keine schlechte Anregung für andere Städte und Gemeinden, die Verbundenheit der Bürger zu ihrer Heimatstadt zu fördern.

Nur wenige Schritte von der Kirche mit der Froschskultpur (Tafel 2) finden wir die vierte Tafel, die sich mit der Schule am Kirchplatz befasst. Unter dem Titel „Ringelreihen“ hat hier die Schnitzkünstlerin Regina Sebald eine Skulptur aufgestellt, die spielende Kinder darstellt und daran erinnert, dass an dieser Stelle im 19. Jahrhundert das Waberner Schulgebäude stand.

Im Erläuterungstext wird eine Empfehlung des Gemeidevorstandes zum Neubau einer Schule vom 6.6.1826 aufgeführt. Das alte Schulgebäude war zu klein und wies große Mängel auf. Durch eine sehr lange Bauzeit von mehr als 18 Jahren war die Schule bereits zur Fertigstellung überholt und für mittlerweile 180 Schüler viel zu klein. Stetig wachsende Einwohner- und Schülerzahlen machten auch danach viele Zwischenlösungen erforderlich, bis 1956 an der Landgrafenstraße ein modernes Schulgebäude entstand. Die alte Schule am Kirchplatz wurde von einer Bekleidungsfirma, später als Diakoniestation und als Domizil eines Jugendclubs genutzt, bis das stattliche Fachwerkgebäude 1970 abgerissen wurde.

Die 5. Station auf dem Waberner Erinnerungspfad erinnert an die Posthalterei unter der Familie Thielepape, die sich bis ins Jahr 1771 zurückverfolgen lässt. Hier steht die Skulptur von Lara Taubers. Sie stellt ein altes Posthorn dar. Über Generationen verblieb die Posthalterei in den Händen der Familie Thielepape. Bis 1859 wurde sie von der Witwe des Friedrich Theodor Thielepape, Elisabeth, weiter geführt. Auf der Infotafel wird erläutert, dass die Lage der Posthalterei auf der wichtigen Straße zwischen Kassel und Frankfurt Grund der Errichtung war. Mit dem Bau einer Eisenbahnstrecke zwischen den beiden Städten (1852) verblieb nur noch die Personenbeförderung auf Nebenstrecken. Auch die Briefbeförderung wurde danach in das neue Bahnhofsgebäude verlegt.

Die alte Posthalterei diente zu ihren Zeiten auch als Übernachtungsquartier für Reisende. Zu den Gästen zählten Berühmtheiten wie Johann Wolfgang von Goethe sowie der preußische Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher auf dem Weg nach Waterloo.

Die vollständigen Texte zu den Tafel des Erinnerungspfades findet Ihr unter folgendem Link:

Geschichts- und Kulturkreis Wabern e.V. (geschichtskreis-wabern.de)

Nähere Auskunft:

Geschichts- und Kulturkreis Wabern e.V.
Korbacher Str. 6, 34590 Wabern
Telefon: +49 (0)5683 / 1560
eMail: info@geschichtskreis-wabern.de

 

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