D-34590 Auf dem Waberner Erinnerungspfad (2)

Von Fröschen, die die Predigt störten

Um das kulturelle Gedächtnis der Waberner Dorfgesellschaft nachhaltig zu fördern, veranstaltete der Geschicht s- und Kulturverein Wabern im Frühjahr 2015 ein Künstlersymposium. Zu diesem Zeitpunkt waren 13 Holzschnitzschüler der Schnitzschule Berchtesgaden in Wabern zu Gast, die zehn Tage lang öffentlich auf dem Bahnhofsvorplatz Skulpturen nach Motiven aus der Ortsgeschichte schnitzten. Diese Skulpturen wurden an den jeweiligen Schauplätzen der Geschichten und Legenden aufgestellt und mit Erläuterungstafeln versehen. Daraus entstand schließlich der Waberner Erinnerungspfad, auf dem ich im Juni 2020 nach Arbeitseinsätzen in Niedermöllrich (Schwalm-Eder-Kreis) ein Stück gewandert bin und einige der Schauplätze mit Skulpturen und Texttafeln entdeckt habe.

Untergebracht war ich in der sehr empfehlenswerten Ferienwohnung Rietz (Foto oben)  in direkter Nachbarschaft zur Kirche. Nach weniger als 50 Schritten fand ich die Tafel Nr. 2 des Erinnerungspfades am Kirchplatz vor.

Auf dieser zweiten Tafel wird die Bedeutung der Skulpturen „Junge“ (Katrin Mörtlebauer) und „Frösche“ (Lisa Konietzky) erläutert. Diese Skulpturen stellen die Figuren einer Dorflegende dar, nach der der Pfarrer während der Predigt von den Fröschen (Rehlingen) im Teich neben der Kirche gestört wurde und einen Jungen hinaus schickte, um die Frösche zur Ruhe zu bringen.

Dazu hat der Waberner Heimatdichter Albert Rotter ein Gedicht verfasst, dass auf der Tafel Nr. 2 des Erinnerungspfades in voller Länge zu lesen ist. Natürlich gibt es auch detaillierte Informationen zur 1722 errichteten evangelisch-reformierten Kirche. Der Abriss der alten Fachwerkkirche erfolgte im gleichen Jahr.

Ein Auszug aus dem O-Text: „Das Bauholz wurde in den Wäldern bei Jesberg und Densberg geschlagen. Fuhrleute aus Treysa brachten es seinerzeit nach Wabern, weil Wabern damals ein ZU GERINGES GESCHIRRE hatte“.

Nach der Grundsteinlegung in einer oberen Schicht der Grundmauern am 23. Juni 1722 wurde im Oktober dieses Jahres bereits der Dachstuhl aufgeschlagen. Die Einweihung fand 1726 statt. Der Einbau der Rokoko-Orgel erfolgte 1752 und die Landgrafenloge wich 1889 der Nordempore. An die Zeit der Vorgängerkirche (erbaut um 1440) erinnern noch die Taufschüssel (1660) und die beiden Glocken (1470 und 1490).

Den vollständigen Text der Tafel Nr. 2 findet Ihr unter folgendem Link:

Geschichts- und Kulturkreis Wabern e.V. (geschichtskreis-wabern.org)

Nähere Auskunft:

Geschichts- und Kulturkreis Wabern e.V.
Korbacher Str. 6, 34590 Wabern
Telefon: +49 (0)5683 / 1560
eMail: info@geschichtskreis-wabern.de

 

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert