3-26-21b Von der Wilhelminenwand zum Marienfelsen

Über Balzers Lager zu Mariina Skála

Aufgrund der zahlreichen wandertouristischen Highlights beschreiben wir auch in diesem Beitrag nur eine kurze Wegstrecke. Wenn wir auf dem flachen Hochplateau vom Aussichtspunkt der Wilhelminenwand wieder zurück gegangen sind und nach der treppenförmigen Felsenpassage (Bildoben)  wieder auf den E 3 stoßen, gehen wir nach rechts weiter in Richtung Mariina skála (Marienfelsen). Es erwartet uns wieder ein spannendes und anstrengendes Wandererlebnis auf dem Weg zur nächsten Attraktion: „Balzers Lager“.

Nach einem steilen Abstieg finden wir linker Hand eine gewaltige Felswand mit einem großen, schützenden Überhang vor. Ein interessanter und eigentlich recht gastlicher Rastplatz, bei dem wir im April 2013 über die bizarren Formen von Eiszapfen staunten.

Auch hier finden wir eine kleine Relieftafel mit einem Auerhahn vor und finden heraus, warum dieser Ort BALZERS LAGER heißt. Die Tafel informiert darüber, dass dieser Überhang einst vom Waldpersonal aufgesucht wurde, um für die Herrschaft die Balzplätze der Auerhähne ausfindig zu machen. Von daher stammt die Bezeichnung Balzers Lager.

Im Jahr 1856 wurde anlässlich der 18. Generalversammlung des Böhmischen Forstvereins eine Exkursion hierher geführt. Bei dieser Gelegenheit ließ hier der Rennersdorfer Forstmeister Ferdinand Bund eine Tafel einhauen, auf der folgendes zu lesen ist: „Wer ist Meister? Der was ersann. Wer ist Gesell? Der was kann. Wer ist Lehrling? Jedermann“.

Die alte Inschrift an der Felswand aus dem Jahr 1632 soll an die Kriegszeit erinnern, als die Bevölkerung von Dittersbach unter dem mächtigen Überhang Schutz vor den plündernden Schweden suchte.

Wenn wir von Balzers Lager den Aufstiegspfad nach links erklommen haben, finden wir den Wegweiser zum nächsten Highlight in 200 Metern vor: der Marienfelsen.

Regionale Attraktion: Mariina Skála (Marienfelsen)

„Mariina Skála“ ist nun einmal ein ganz besonderer Anlaufpunkt. Auf dem Gipfel seines Lieblingsfelsens (428 m ü. NN) ließ Fürst Ferdinand Kinksý bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu Ehren seiner Frau eine Laube errichten. Der Blick vom Marienfelsen war bei unserem ersten Besuch leider von dunklen Wolken getrübt, aber dennoch „majestätisch“.

Die steilen Leitern und Treppen durch die Schlucht und ganz besonders die letzte Holztreppe, die die zwei höchsten Felsen an deren Spitze überbrückten, riefen bei manchen Teilnehmern unserer Gruppe ein flaues Gefühl in der Magengegend hervor.

Doch bleibt festzuhalten: Die Tour ist anstrengend, bei Trockenheit aber nicht gefährlich.
An den Felswänden finden wir kurz vor dem Gipfel eine Relieftafel, die das Entstehen der Hütte etwas anders als das Reiseprospekt darstellt.

Hier heißt es (ZITAT): Der Beamte Karl Hickisch aus Böhmisch Kamnitz machte im Mai 1856 der Obrigkeit den Vorschlag, den „großen Spitzigen“, wie man damals den mächtigen Sandsteinmassiv nannte, zugänglich zu machen. Dies wurde auch durchgeführt, und zwar im Rahmen der Erschließung vom mehreren bedeutenden Aussichtspunkten auf der Kinsky’schen Herrschaft. (…).

Bei dieser Gelegenheit erhielt der Felsen seinen neuen Namen. Nach Maria Anna geb. Prinzessin von Liechtenstein, der Neuvermählten des Fürsten Ferdinand, hieß er nun Marienfelsen. Nach dem Entwurf des Zimmermanns Franz Fischer aus Böhmisch Kamnitz wurde auf dem Felsengipfel ein Altan im Stile eines antiken Tempels mit Fahnen erbaut, der später den Waldbrandwachen als eine Warte diente. (ZITAT ENDE).

Viel schlimmer als der Aufstieg wurde der Abstieg von unseren Mitwanderern empfunden. Auch das lag jedoch in erster Linie an vereisten Passagen. Wir kommen an den Wegweiser zurück und wandern weiter auf dem E 3.