D-55283 St. Urbanshof in Nierstein am Rhein

Größtes Fassadenglockenspiel in Privatbesitz

Rheinhessische Gastfreundschaft erleben durften wir bei einem Wochenend-Trip nach Nierstein am Rhein. Im Weingut St. Urbanshof waren wir anlässlich eines Band-Auftritts unmittelbar nach der 2. Corona-Lockerungsphase im Juni 2021 bestens untergebracht.

Das Weingut befindet sich seit 1744 in Familienbesitz und verwöhnte seine Gäste in der Gutsschänke mit prämiierten Weinen und einer deftigen Vesper. So steht es jedenfalls auf der Homepage www.tourismus-rhein-selz.de. Wir haben nur das Frühstück genießen können und fanden es besonders toll, dass hier auf Abfallvermeidung großen Wert gelegt wird.

Das besondere an dem Haus in der Glockengasse, nur wenige Gehminuten vom Marktplatz entfernt, ist aber das Glockenspiel, dass zu bestimmten Uhrzeiten viele Besucher anlockt. Wir hatten obendrein noch die Ehre, im Glockenzimmer übernachten zu dürfen. Für 145 Euro das Wochenende inklusive des reichhaltigen Frühstücks gab es da nix zu meckern.

An der Außenfassade zur Glockengasse hin ist folgendes in Frakturschrift zu lesen: „Liebe Nierstein-Besucher. Sie befinden sich in der Glockengasse vor einem der größten Glockenspiele.

Das Fassadenglockenspiel am Weingut St. Urbanshof“ hat 16 Glocken. Gesamtgewicht der Glocken: 250,2 Kilogramm. Tonumfang: Eineinhalb Oktaven. Erbaut anno domini 1980“.

Wie von den regionalen Zeitungen berichtet wird, handelt es sich um das größte Glockenspiel in Privatbesitz. Täglich um 12 Uhr stehen stehen „Bruder Jakob“, das Niersteiner Lied und „Wenn alle Brünnlein fließen“ auf dem Programm. Im 15 Uhr können Besucher den Weisen „Im Krug zum Grünen Kranze“, „Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein“ und „Ein Heller und ein Batzen“ lauschen und um 17 Uhr stehen die Lieder „Am wunderschönen Rhein“, „Die Lindenwirtin“ und „Nur einmal blüht im Jahr der Wein“ auf dem Spielplan. Um 19 Uhr gibt es abschließend noch „Rheinische Lieder“, „Kein schöner Land“ und „O wie wohl ist mir am Abend“ zu hören. Die Hausherrin zeigt uns im Frühstücksraum auch ein Manual, auf dem eigenständig Lieder gespielt werden können.

Von der Qualität des Weines konnte sich Margit gleich am ersten Abend im gemütlichen, überdachten Innenhof überzeugen. Nach dem Genuss eines 2013er Chardonnay Trocken nahm sie sich bei der Abreise noch einige Flaschen vom St. Urbanshof mit.

Von unserer Unterkunft fanden wir schnell die Zuweg-Markierung zum Rhein-Terrassen-Weg. Nur wenige Hundert Meter stellten wir an der evangelischen Martinskirche fest, das auch der Lutherweg von Nierstein aus mit der gelb umrandeten Zubringer-Markierung erreichbar ist. Der Einstiegspunkt befindet sich an der Rhein-Fähre, etwa 1,8 Kilometer südlich des Ortszentrum.

 

Unsere Gastgeberin überreichte uns neben einer Radwanderkarte auch eine Wanderkarte zum Rhein-Terrassenweg – Wandern zwischen Worms und Mainz“. Auf dieser werden auch zahlreiche angrenzenden Themenwege sowie Infos zur Kombination mit Schifffahrten und Bahnverbindungen angezeigt.

Ein ideales Domizil für Weinliebhaber, aber auch für Wanderer, die sich gerne von der „Magie der 1000 Hügel“ in Rheinhessen faszinieren lassen wollen.

Weingut St. Urbanshof

Glockengasse D-55283 Nierstein am Rhein, Tel. 06133-5502

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