Teil 6: Besuch im Wertheimer Glasmuseum
(bm) Nach einem abschließenden Rundgang um die Burg wurde es dann höchste Zeit, das Glasmuseum der Stadt anzusteuern. Dort war ich mit meinen Kollegen zu einer Führung verabredet.
Da ich den Weg dorthin bereits kannte, war ich in weniger als 15 Minuten pünktlich vor dem Kallenbach’schen Haus, in dem sich das Glasmuseum seit 1976 befindet.
Wie ich auf der Internetseite des Glasmuseums erfahren konnte, kam die Initiative zur Gründung dieses Museums vom Glasphysiker und Glasunternehmer Dr. Hans Löber (1900-1978) aus Thüringen zurück. Er gründete mit einer Gruppe von Thüringer Fachleuten 1950 das Glaswerk Wertheim (heute Duran Group/DWK Life-Sciences).
Damit legte er den Grundstein für die in Wertheim ansässige Laborglasindustrie. Schon im thüringischen Ilmenau hatte er 1943 zur Gründung eines Glasmuseums aufgerufen, erst nach über drei Jahrzehnten ging sein Wunsch in Wertheim in Erfüllung.
Dazu ist auf der Homepage zu lesen: „Während all dieser Jahre bewahrte er immer den Traum von dem zu errichtenden Glasmuseum und sammelte Glas mit dem Ziel und unter dem Gesichtspunkt, es später einmal dem Glasmuseum übereignen zu können“. (O-Text Ende).
Nach Beendigung seiner unternehmerischen Tätigkeit gründete er zusammen mit einigen Gleichgesinnten den Förderverein Wertheimer Glasmuseum und wurde dessen Vorsitzender.
Soviel zur Geschichte des Museums. Nach einigen Erläuterungen durch die Museumsführerin und einem kleinen Streifzug durch die 3000jährige Geschichte des Werkstoffes Glas durfte unsere Gruppe einem Glasbläser über die Schultern schauen. „Eigentlich müssten wir Glasdreher genannt werden“, meinte er, da das kontinuierliche Drehen des Werkobjektes in der Flamme entscheidend ist.
Nach der Vorführung konnte sich unsere Gruppe auf drei Etagen vom Facettenreichtum des Werkstoffes Glas und seine Unentbehrlichkeit für Wissenschaft, Medizin und Industrie überzeugen. Rund 30 Glas-Spielstationen wie das Flohmikroskop, der Flaschenteufel, das Liebesbarometer oder gläserne Musikinstrumente konnten ausprobiert werden. Zur Weihnachtszeit stand natürlich der historische Christbaumschmuck auf allen Ebenen im Vordergrund.
Nach dem abschließenden Bummel durch den Museumsshop ging es weiter zur Weihnachtsfeier in den „Bestenheimer Stuben“, ein sehr empfehlenswertes Lokal mit ausgezeichneten Hotelbetten.
Empfohlener Link:
Geschichte des Glasmuseums des Museums – Glasmuseum Wertheim e. V.