Ein Forstweg mit Vorgeschichte
Über die Kelten in der Wetterau kann man auf dem Kulturhistorischen Rundweg Büdingen – Bodenrod eine Menge lernen. In diesem Beitrag stellen wir Euch die Bettenstraße, einen vorgeschichtlichen Forstweg, der schon von den Kelten genutzt wurde, vor. Quelle dieses Betrags ist die Tafel Nr. 9 dieser 3,4 Kilometer langen Runde, die auf dem Parkplatz in Bodenrod (gegenüber Otto-Heck-Str. 5) beginnt.
Tafel Nr. 9 auf dem Rundweg gibt ausführliche Erläuterungen zur erwähnten „Bettenstraße“ als „Forstweg mit Vorgeschichte“. Das „Betten“ war ursprünglich Teil des mittelalterlichen Bannforstes. Es wird geschildert, das Grund und Boden später verschiedenen Adelsgeschlechtern gehörten. Besonders wird hier die Dynastie Ysenburg-Büdingen aufgeführt. Die umliegenden Gemeinden hatten in dieser Gemarkung das Recht auf Nutzung durch Holzeinschlag und Vieheintrieb. Um einer Übernutzung des Forstes entgegen zu steuern wurde im Jahr 1605 die „Ysenburger Waldordnung“ für das Betten erlassen.
Mitte des 18. Jahrhunderts war das alte Waldgefüge dennoch zerstört. Im Jahr 1832 wurde die Wüstung nach jahrzehntelangem Streit auf das Haus Ysenburg und 15 beteiligte Gemeinden aufgeteilt, von denen wiederum neun ihren Anteil an die Ysenburger verkauften. Diese Gemeinschaftswaldungen wurden von der Bettenstraße erschlossen. Wie uns die Tafel Nr. 9 weiter wissen lässt, markierte der Verlauf der Bettenstraße einen alten Handels- und Verbindungsweg, der schon von den Kelten begangen wurde. Die Kelten betrieben auf den Hochflächen bereits Viehwirtschaft und Hügelgräber deuten darauf hin, dass es hier bereits Siedlungen gab.
Gesicherte Angaben zum Ursprung des Namens „Betten“ sind der Infotafel nicht zu entnehmen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass er in der älteren Literatur von den „Drei Beten“, den keltischen Göttinnen Anbet (Erdenmutter), Wilbet (Mondmutter und Herrin der Lebensquelle) und Borbet (Göttin der mütterlichen Sonne) abgeleitet wird. Doch weist die Infotafel auch auf eine andere Erklärung hin (ZITAT): „Schon im frühen Mittelalter wurden von den zur Waldnutzung Berechtigten durch den Grundherrn bittweise, später aber befehlsweise, Abgaben gefordert, besonders Geldleistungen. Da sie zunächst erbeten worden waren, nannte man sie „Bete“ oder auch „Bede“. (Quelle: Info-Tafel vor Ort)
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