Von Burg Felsberg nach Gensungen
Von der Burg Felsberg machten wir uns auf den Weg in den Ortskern von Felsberg. Auf dem Pfad in Richtung Marktplatz können wir noch einmal eine tolle Aussicht genießen auf weite Teile des Schwalm-Eder-Kreises. Dazu bietet sich auch eine Ruhebank an.
Wir blicken noch einmal zurück auf die Burg, die auf einer Basaltkuppe in 199 Höhenmetern steht. Bei wikipedia haben wir noch folgende zusätzliche Informationen gefunden: Der romanische Unterbau der Burg aus dem 11. Jahrhundert befindet sich auf einem Säulenbasaltkegel oberhalb der Stadt Felsberg an der alten Salzstraße, die von Bad Sooden-Allendorf an der Werra in das Ruhrgebiet führte. Die Ederfurt bei Felsberg war strategisch wichtig. Die Burg war Sitz des Amtsgrafengeschlechts Velisberc, das von 1090 bis 1286 nachweisbar auf der Burg lebte, sich dann aber auf seine Besitzungen im Raum Hessisch-Lichtenau zurückzog und bald ausstarb. (Zitat Ende).
Auch erfahren wir, dass der 29,5 Meter hohe Bergfried aus dem Jahr 1388 stammt und ursprünglich nur 15 Meter hoch war. Im Volksmund wird er Butterfassturm genannt.
Der steil zum Marktplatz hinab führende Weg ist dank der Treppenstufen und der an vielen Passagen angebrachten Handläufe auch im Winter gut begehbar.
Felsberg hat mit seinen 16 Stadtteilen fast 11.000 Einwohner. Jenseits der Eder schließt sich im Süden der Kernstadt der Stadtteil Gensungen an. Auf dem Weg dorthin gelangen wir über den Marktplatz an die Nikolaikirche. So wird sie jedenfalls bei google maps bezeichnet. Bei wikipedia wird sie als evangelische Stadtkirche benannt.
Zur Stadtgeschichte erfahren wir bei wikipedia Folgendes (O-Text): Im Jahre 1090 wird Felsberg unter dem Namen Velisberc in einer Mainzer Urkunde erwähnt, ebenso 1209 in einem Güterverzeichnis des Fritzlarer Petrusstifts. Die erste urkundliche Erwähnung Felsbergs als Stadt war 1286. Der historische Stadtkern war seit dem 13. Jahrhundert von einer Stadtmauer von 830 Meter Länge umgeben, die heute noch teilweise erhalten ist. Von 1455 bis 1488 wirkte der Alchimist Klaus von Urbach auf der Felsburg, um dort auf Geheiß des Landgrafen Gold herzustellen. (O-Text Ende).
Auch erfahren wir, dass die Stadtkirche mit dem niedrigen Langhaus in der Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut wurde. Der Westturm ist sogar noch ein Jahrhundert älter.
Wir gehen in der Obergasse weiter und gelangen auf die Hauptverkehrsstraße, die in westlicher Richtung Obertor und in östlicher Richtung Untergasse heißt.
Hier stoßen wir auf die ersten Markierungen von Wanderwegen des Hessisch-Waldeckschen Gebirgs- und Heimatverein (HWGHV). Das weiße E auf schwarzem Grund steht für den Ederhöhenweg und die Markierung X8 für den Barbarossaweg.
Auch finden wir die Markierung des Kunstwanderweges ARS NATURA. Dieses Projekt wurde 2001 östlich von Felsberg gestartet und soll abschnittsweise zu einem geplant 700 km langen Kunstwanderweg ausgebaut werden.
Dort wo die Untergasse in einer Rechtskurve in die Straße Untertor übergeht, bietet sich das Eiscafé Venezia für eine Erfrischungspause an. Es sei denn, die Coronakrise macht hier einen Strich durch die Rechnung.
Vom Untertor gehen wir in südlicher Richtung im Steinweg weiter und stoßen auch auf die Markierung des Löwenweges (X2). Ein ALDI- und ein REWE-Markt bietet sich hier zum Provianteinkauf an. Wer Geld „auftanken“ möchte, findet direkt nach dem Verkehrskreisel auch eine Sparkassenfiliale.
Ein hölzerner Wanderwegweiser gibt uns Hinweise über den Verlauf der durch Felsberg führenden HWGHV-Hauptwanderwege. Auf dem Barbarossaweg sind es 8 Kilometer nach Obermöllrich und auf dem Ederhöhenweg 12 Kilometer nach Fritzlar. Der Löwenweg führt nach 5 Kilometern nach Rhünda und nach 13 Kilometern nach Falkenberg.
Am Abzweig der Altenburger Straße geht der Steinweg in die Vernouilletallee über. Hier sind wir halbrechts im Steinweg weiter gewandert. Am Ende des Steinweges befindet sich das Gasthaus „Zum Schwanen“, das gleichzeitig Kanu-Raststation ist. Infos unter 05662-4587 (www.edertal-kanu.de)
Gegenüber staunen wir über einen uralten, knorrigen Baum, der zwei Augen zu haben scheint. Bevor wir auf der Fußgängerbrücke über die Eder marschieren, können wir uns an Wegweisern und Infotafeln über die „Drei Burgen-Stadt im Edertal“ schlau machen.
Auf einer Tafel der Stadt Felsberg ist folgendes zu lesen: „Die weithin sichtbaren Burgruinen – Felsburg, Altenburg und Burg Heiligenberg – prägen das Stadtbild ebenso wie die zahlreichen Natur- und Landschaftsschutzgebiete, die Flussauen von Eder, Schwalm und Ems. Auf über 200 Kilometer Wander-, Rad-, Reit- sowie Wasserwanderwegen lernen Sie Felsberg von seiner schönsten Seite kennen. Wandern Sie zum Beispiel auf dem archäologischen Pfad HESSENS KRONE, dem Kunstpfad ARS NATURA oder radeln Sie auf dem Eder-Radweg bis zum Edersee.“ (O-Text Ende).
Hingewiesen wird auf die Museen in Gensungen, Heßlar und Wolfershausen und auf das Bienenkundezentrum „Alter Kartause“. Der Wein vom Böddiger Berg, dem nördlichsten Weinberg Hessens, wird ebenso empfohlen wie ein Besuch des Ernst-Schaake-Bades und anderer Freizeiteinrichtungen.
Dazu gibt es Infos zur örtlichen Gastronomie, den Sehenswürdigkeiten im weiteren Umkreis von Alsfeld bis Kassel und Wegweiser von lokalen Wanderwegen.
Wir gehen über die Ederbrücke und gelangen in der Straße Zur Ederau in den Stadtteil Gensungen. Gensungen sollte Handballfreunden ein begriff sein, nach dem 2019 verstorbene Spielertrainer Peter Barthelmey mit dem TSV Jahn Gensungen 1978 den Aufstieg in die Bundesliga schaffte.
Gesungen ist mit etwa 3000 Einwohner der größte Stadtteil von Felsberg. Im Zweiten Weltkrieg war der Bahnhof von Gensungen Ziel von Bombenangriffen und litt wie Felsberg auch unter der Zerstörung der Edertalsperre.
Wir entscheiden uns, dem Ufer der Eder in südlicher Richtung zu folgen (Radweg in Richtung Rhünda und Borken). Der Weg führt uns zunächst durch Kleingärten und Weiden.
Leider entfern sich unser Asphaltweg immer mehr von der Eder und führt näher an die Bahngleise heran. Wir passieren die Haltestation, hinter der sich ein verfallenes Gebäude befindet. Da die und die Strecke nicht mehr attraktiv erscheint, drehen wir nach einem Kilometer um und gehen auf der B 253 wieder in nördliche Richtung.
Die B 253 heißt innerorts Homberger Straße. Hier finden wir eine Infotafel, die uns über die „Keltischen Einflüsse im Edertal“ informiert. Sie ist Teil des Museumsweges. Hier finden wir auch bald die Markierungen des Löwenweges (X 2), des Barbarossaweges (X 8) und des Hessenweges Nr. 11 wieder.
Zuletzt führt uns eine moderne Fußgängerpassage auf die andere Seite der Bahngleise. Dort steht das Fachwerk-Gasthaus „Zum Bahnhof“, dass zu Corona-Zeiten natürlich geschlossen war. Zu anderen Zeiten eine schöne Einkehrmöglichkeit. Telefonisch kann man unter 05662-2038 nachfragen.
Nach Überquerung der Ederbrücke beschließen wir, über den lokalen Rundwanderweg F1 zu unserer Unterkunft in Altenburg zurück zu gehen. Diesen herrlichen Weg beschreiben wir im nächsten Kapitel.