Deutschlands schönster Wanderweg des Jahres 2022
Teil 2: Von der Zimmerberghütte zum Aschenbergstein
Es geht weiter auf einem schönen Kammweg – zunächst wieder durch lichten Mischwald. Schade, dass sich der Nebel noch nicht aufgelöst hat.
Man kann dennoch Häuser und Straße weit unten im Tal erkennen. Die Stempelstelle „Tempelchen“ steht als nächstes Etappenziel im Tourenheft. Leider finde ich diesen Namen auf dem nächsten Wegweiser nicht.
Lediglich der Aschenbergstein ist in 5,7 km Entfernung aufgeführt. Es geht nur leicht bergan durch immer lichter werdenden Mischwald.
Ich vermute, dass hier ein Sturm gewütet hat. Nach 3,4 Kilometern erreiche ich die Schutzhütte Neuer Weg. Sie steht auf 586 m ü. NN.
Auch hier finde ich keinen Hinweis auf die nächste Stempelstelle. Nach nur einem Kilometer Wanderstrecke ab der Zimmerberghütte lege ich keine Pause ein und gelange im folgenden Abschnitt in eine ganz andere Landschaft.
Auf dem Hexenbank Bergsteig
Bis zur Schutzhütte Neuer Weg hat mich der preisgekrönte Wanderweg nicht sonderlich beeindruckt. Ich denke darüber noch, ob der Wald in diesem Bereich im Jahr 2022 vielleicht noch etwas schöner aussah.
Aber schon bald tauchen die ersten Felsen am Wegrand auf. Der Wanderweg steigt nur noch leicht an und auch der Nebel scheint sich allmählich aufzulösen.
Auf dem nächsten Wegweiser finde ich den Wegpunkt Hexenbank Bergstieg. Dort gibt es den Stempel Nr. 3 für die Bad Tabarzer Wandernadel.
Ich erreiche diesen Wegpunkt bei km 3,8 und habe hier 618 Höhenmeter erklommen. Kleine Pause ist angesagt.
Auf dem Wildscheuer Bergstieg zum Gickelhahnsprung
Es geht weiter leicht aufwärts. Der nächste Wegweiser bei km 4,7 zeigt mir an, dass ich mich auf dem Wildscheuer Bergstieg und auf 654 ü. NN befinde.
Als nächstes Zwischenziel steht nun der Gickelhahnsprung (1 km) auf dem Plan. An diesem schönen Rast- und Aussichtspunkt wird auf einer Tafel erklärt, wie dieser Name zustande kam.
Ich habe mir ausnahmsweise nicht die Zeit genommen, den langen Erläuterungstext zu lesen.
Ich kann auf der Abbildung nur erkennen, dass es einen Bezug zu Martin Luther gibt. Viel spannender war für mich, die steile Treppe heil herunter zu kommen. Danach wurde der Weg von Schritt zu Schritt spannender.
Vom Fünfarmigen Wegweiser zum Hirschstein
Bei km 6,0 erreiche ich den „Fünfarmigen Wegweiser“. Hinter diesem gibt es einen Rastplatz mit Schutzhütte und Infotafeln.
Neben der Wanderkarte gibt es Infos zum Thema „Seen der Rotliegendzeit“. Meine Aufmerksamkeit gilt jedoch dem nächsten Stempelpunkt „Tempelchen“.
Schon mehr als die Hälfte der Strecke ist absolviert und ich habe erst einen von vier Stempeln. Und zu meinem Entsetzen finde ich auf dem folgenden Wegweiser den Wegpunkt Hirschstein, der eigentlich erst nach dem „Tempelchen“ folgen sollte.
Zudem finde ich an einem Wegweiser ein laminiertes Hinweisschild auf eine freilebende Ziege in dieser Region.
Hier werden Wanderer gebeten, nicht wegen einer Begegnung mit dieser Ziege die Polizei oder Feuerwehr zu alarmieren.
Gipfelkonferenz mit Ziege
Nun im Gleichlauf mit dem Bad Tabarzer Vulkansteig (Georoute 8) führt mich der Wanderweg zum Gipfelfelsen Hirschsprung.
Davor steht der Stempelkasten Nr. 147 und ich überlege angestrengt, wo ich den Stempelpunkt Tempelchen übersehen haben könnte.
Es stellt sich später heraus, dass die Stempelpunkte im Tourenheft nicht in der richtigen Reihenfolge platziert wurden. Tatsächlich versperrt mir am Hirschsprung eine Ziege den Weg.
Ich muss eine Weile warten, bis sie durch das Schutzgelände hindurch steigt und an einem Steilhang weiter grast. Der Hirschstein ist wirklich ein schöner Aussichtspunkt.
Die Ziege folgt mir bis auf den Gipfel. Plötzlich richtet sie ihre Hörner in meine Richtung und scharrt mit den „Hufen“.
Aha. Ich blockiere den Zugang zu ihrem Fressnapf, den ein Ziegenfreund hier aufgestellt hat. Also lieber weiter marschieren.
Stichweg zum Aschenbergstein
Oberhalb der 600 Höhenmeter geht es nun durch eine herrliche Felsenlandschaft. 300 Meter vor den Kletterfelsen Aschenbergstein finde ich nun auch die Bestätigung, den Stempelpunkt „Tempelchen“ nicht verpasst zu haben.
Auch an diesem Wegweiser verläuft meine Tour gleichauf mit dem Vulkansteig Georoute 8.
Der Aussichtspunkt und somit auch die Stempelstelle Aschenbergstein ist über einen Stichweg zu erreichen.
Allein dieser Abschnitt rechtfertigt die Aufzeichnung dieser Wandertour zu Deutschlands schönstem Wanderweg. Allmählich löst sich auch der Frühnebel auf.
Die Sage vom Aschenbergkreuz
Es ist wirklich eine traumhafte Landschaft. Ich erreiche das Aschenbergkreuz zeitgleich mit einer Klettergruppe, die gerade den Gipfel erklommen hat.
Zum Gipfelkreuz gibt es eine Sage, die man auf einer Tafel erzählt bekommt: „Im blauen Himmelslicht stehst du als Zeichen unserer Treue über allen Tannenwipfeln auf hohem Fels.
Wenn Menschen durch den Lauchagrund wandern, nicht mehr mit dem müden Schritt der Pflastertreter, sondern den Tannen gleich aufgereckt in atemtiefer Freude, dann löst sich gar bald der Blick vom grauen Weg.
Sucht Wipfel und Höhen und findet dich. Gar nicht seltsam ist es, dass du da auf der Höhe stehst, um noch höher zu weisen. Wer hat dich aufgerichtet?“. (O-Text Ende).
Fortsetzung folgt