D-98617 Erste Erkundungstour in Meiningen (3)

Schlosspark und Englischer Garten

Es ist kaum möglich, alle Sehenswürdigkeiten der fränkisch geprägten Stadt Meiningen in nur zwei Tagen anzusteuern. Bei allen meinen Touren lernte ich auch nur Teile der prächtigen Parkanlagen kennen. Vor dem Schloss – nördlich der Marienstraße – befindet sich der zwölf Hektar große Englische Garten. Schon 1782 begann man mit dem Anlegen dieses Parks vor der ehemaligen Stadtmauer.

Auffälligstes Bauwerk im Park ist die 1839 erbaute herzogliche Gruftkapelle im neugotischen Stil. Sie steht anstelle der abgerissenen Kirche St. Martin auf dem Gelände eines alten Friedhofes. Bis 1977 befanden sich in dieser Kapelle Grabstätten der Herzoglichen Familie. Heute beherbergt sie eine Ausstellung zur Geschichte des Englischen Gartens.

Da ich stets auf dem Weg zu den Startpunkten meiner Wanderungen an der Bogenbrücke war, lernte ich nur den südlichen Bereich des Englischen Gartens kennen. Hier fiel mir zunächst die mit Büste, zwei Laufbrunnen und steinernen Bänken ausgestattete Denkmalanlage Johannes Brahms auf.

Sie stammt aus dem Jahr 1899 und ist das erste in Deutschland erbaute Denkmal für den Komponisten. Geht man in Richtung Schloss weiter, gelangt man zu dem von Robert Diez geschaffenen Bechsteinbrunnen.

Auf den Infotafeln werden weiterhin der Schwanenbrunnen, der Eisteich und der Schwanenteich sowie Kriegerdenkmale und diverse gotische Ruinen als sehenswert aufgeführt. Am südöstlichen Parkausgang findet man das Denkmal für Bernhard II von Sachsen-Meiningen.

Geht man von hier am Schloss vorbei, gelangt man in den Schlosspark. Nach dem Bau des Schlosses legten Hofgärtner Ende des 17. Jahrhunderts hier einen Renaissancegarten nach französischem und holländischem Vorbild an.

Wie bei wikipedia zu erfahren ist, wurde der Park in den 1770er Jahren vergrößert und die Gärtner begannen mit der Umgestaltung zu einem Landschaftspark. Brücken, Stelen und Skulpturen zeitgenössischer Künstler prägen heute das Bild.

Der Park wird im Westen von der Werra eingegrenzt. Diese lässt sich über die denkmalgeschützte Bogenbrücke, eine historische Eisenfachwerkkonstruktion bequem überqueren.

So gelangt man in den Landschaftspark Herrenberg, in dem auch meine Wanderungen beginnen werden. Am Osthang des 413 Meter hohen Herrenbergs wurden schon ab 1694 Terrassen, Wanderwege und Aussichtspunkte angelegt.

Besonders beliebt ist das Diezhäuschen, von dem sich nach einem 900 Meter langen Serpentinenpfad eine herrliche Aussicht auf die Stadt bietet.

Benannt wurde das Diezhäuschen nach dem Hofrat und Hofmaler Samuel Friedrich Diez. Auf dem Weg zu diesem Aussichtspunkt passiert man auch das Denkmal für den Schriftsteller Otto Ludwig (1813-1865).

Wer das Diezhäuschen erklommen hat, hat schon einen großen Teil der 284 Aufstiegsmeter der Extratour Meininger (10,8 km) gemeistert. Auch auf dem Milseburgweg wird dieser Punkt angelaufen. Darüber wird in Kürze berichtet.

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