1521 Auf dem Lutherweg

Von Trais-Münzenberg nach Kloster Arnsburg (4,2 km)

Zwischen Trais-Münzenberg und dem nächsten Etappenziel, Kloster Arnsburg, gibt es wenig Information zu Luther. Dafür aber gibt es eine Unmenge an Information zum römischen Schutzwall Limes. Auf dem zwischen Trais und Muschenheim liegenden Hügel „Auf dem Weiher“ wurden einst durch Luftaufnahmen von Maisfeldern die Fundamente eines römischen Kastells entdeckt. Seitdem sind Archäologen fleißig am Graben und Forschen. Ein gutes Dutzend von Infotafeln steht nun auf den Wiesen und Äckern dieses Hügels. Wer sich für die römisch-germanische Geschichte interessiert, sollte sich für diese Etappe viel Zeit nehmen.

Startpunkt ist die Bushaltestelle in der Wetterstraße. Dahinter haben sich die Ortsbewohner ein kleines Freizeit-Domizil am Wetterufer geschaffen. Beim letzten Besuch im Spätsommer 2020 haben wir über die kleine Ortsbibliothek in Form eines Schränkchens gestaunt.

Der Weg führt in der Wetterstraße weiter an die Römerstraße. Hier biegen wir links ab und können ein schmuckes Hoftor bestaunen. Hierzu ist bei wikipedia zu lesen: Im Ort gibt es in der Mühlgasse, in der Römer- und der Wetterstraße mehrere historische hölzerne Hoftore aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert mit einer charakteristischen Einteilung in gesonderte Torfahrt und Pforte, wobei sich über der Pforte jeweils ein individuell geschmücktes Gefach befindet. /O-Text Ende).

Man findet hier außerdem einen Gedenkstein an die 1200 Jahrfeier im Jahre 1990. Auch hierzu gibt es bei wikipedia Informationen: Die älteste erhaltene Erwähnung von Trais findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 790, die anlässlich der Schenkung von Besitz eines Wolfhelm in Trais an das Kloster Lorsch ausgestellt wurde. Weitere Schenkungen an die Klöster Lorsch und Fulda sind für das 8. Jahrhundert belegt. Dabei wurde bereits um 800 auch die Kirche und eine Mühle in Trais erwähnt. Das Kloster Fulda erwarb letztlich die Oberhoheit über den Ort und vergab ihn als Lehen an die Herren von Münzenberg. Im hohen Mittelalter erscheinen Herren von Trais im Gefolge Konrads von Münzenberg als Burgmannen auf Burg Münzenberg. Die Familie von Trais hatte zeitweilig auch die Vogtei in Trais inne.(O-Text Ende)

Unsere Strecke verlässt die Landstraße nach Lich (L 3131) in einer rechtwinkligen Rechtskurve. Wir gehen weiter geradeaus in der Römerstraße und verlassen die 550-Seelen-Gemeinde. Es geht nun leicht aufwärts auf den eingangs beschriebenen Hügel, und zwar immer geradeaus. An einem rechts abzweigenden Weg steht unter einem Apfelbaum eine Ruhebank, die man als „Lutherruh“ gekennzeichnet hat.

Weiter auf dem Wirtschaftsweg (Klosterweg) passieren wir den Eser-Stein. An diesem Punkt wandern wir nicht nur gleichauf mit dem Radfernweg R6 und dem Taunus-Rhön-Wanderweg, sondern gelangen auch auf einen Abschnitt der Kulturhistorischen Wege von Muschenheim.

Am linken Wegrand wurde 2020 fleißig an neuen Ausgrabungen gearbeitet. Wir gehen weiter über die Kuppe bis zu einem Hochstand, an dem der R 6 nach rechts (Richtung Muschenheim) abzweigt.

Neu ist eine Relieftafel, die dem interessierten Besucher die Dimension und die Beschaffenheit des Römerkastells hervorragend veranschaulicht.

Der Lutherweg führt weiter über eine Wiese, auf der sich einst ein römisches Kohortenkastell mit mehr als 500 Soldaten befand. Hier findet man zahlreiche Infotafeln und am Ende die rekonstruierten Grundmauern des Nordtores.

Der Weg führt nach rechts in ein Waldstück, indem sich ein alter Friedhof befindet. Dann schlängelt sich der Weg abwärts über eine ehemalige Eisenbahntrasse. Auch an diese wird mit einer Infotafel erinnert.

Danach geht es unmittelbar vor der Landstraße L 3131 über eine neue Holzbrücke (Welsbach) und dann nach rechts über die Straße.

Wir passieren auf der Zufahrtsstraße zur Bergermühle weitere Infotafeln vor einer mächtigen Eiche (Naturdenkmal). Doch noch vor der Bergermühle führt uns die Markierung nach links einen Treppenpfad hinauf zur nächsten Ausgrabungsstätte. Auch die „Alteburg“ ist ein Relikt aus der Zeit der Römer. Es lohnt sich, die alten Gemäuer näher zu betrachten und die Texte an den Infotafeln zu lesen.

Der Weg führt uns nun etwas abwärts in ein herrliches kleines Waldstück mit mehreren Steinbrüchen. Schnell sind die Mauern des Klosters Arnsburg erreicht. Sie können hier weiter geradeaus gehen und über die prächtige Pforte von Norden in das Kloster gelangen.

Wenn Sie das Kloster komplett durchwandern möchten, gehen Sie nach rechts über die Wetterbrücke und kommen nach etwas 100 Metern an die südliche Zufahrt. So oder so gelangen Sie auf Kopfsteinpflaster zum Wegweiser am Standort LCH 008 (168 m ü. NN). Dieser ist Startpunkt zum nächsten (4,4 Kilometer langen) Abschnitt nach Lich.

Auf einer kleinen Lutherweg-Tafel (mit QR-Code) wird zum Kloster Arnsburg folgendes erläutert:

Das Zisterzienserkloster Arnsburg wurde 1174 gegründet. Vorher gab es oberhalb ein Römerkastell, eine Burganlage und ein Benediktinerkloster. In der Säkularisation 1803 wurde das Kloster aufgelöst und fiel an den Grafen zu Solms-Laubach. Im Kreuzgang wurde 1960 eine Kriegsopferstätte eingerichtet.“ (ZITAT ENDE):

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