Auf Erkundungstour im südlichen Weserbergland, Reinhardsdwald und Naturpark Minden
Erlebnisbericht vom 16. Oktober 2017: MELSUNGEN
Endlich mal wieder ein paar Tage Urlaub und die richtige Zeit für ausgedehnte Wandertouren. Zum richtigen Zeitpunkt stellte sich „goldenes Oktoberwetter“ ein. In allen Farben schimmernde Wälder, angenehme Temperaturen und keine (oder kaum noch) fliegende Plagegeister mit Stachel.
Nach dem anstrengenden Wochenende mit der Ausrichtung der EVG-Wandertage 2017 in Eberstadt war es am Montag, 16. Oktober endlich soweit. Doch es gab noch einiges an „Nacharbeiten“, unter anderem der Pressebericht zur Wanderung für die Giessener Tageszeitungen und so einige Dinge (wie ein fehlendes Küchenmesser in der Mehrzweckhalle Eberstadt), die noch erledigt werden mussten. Erst gegen 14 Uhr konnte es dann endlich losgehen.
Von Eberstadt auf die A 45 bis zum Gambacher Kreuz, dann auf der A 5 bis zum Kirchheimer Dreieck und dann auf der A 7 bis… nein noch nicht bis zum Planziel Hannoverisch-Münden. Gabi und ich haben uns darauf geeinigt, erst einmal in der wunderschönen Fachwerkstadt Melsungen einen Zwischenstopp einzulegen. Bei einem Arbeitseinsatz in Vockerode-Dinkelbach (Gemeinde von Söhrewald) habe ich die Markierungen des so genannten Bartenwetzerweges (B) entdeckt. Und von früheren Einsätzen wusste ich, dass es in Melsungen eine Bartenwetzerbrücke gibt. Dort haben die Holzfäller schon in mittelalterlichen Zeiten ihre Äxte und Beile (Barten) im weichen Sandstein geschärft. Und dass diese Fachwerkstadt noch mehr zu bieten hat, blieb mir auch in Erinnerung.
Von der Ausfahrt der A 7 nach Melsungen ging es ganz schon steil bergab auf der Bundesstraße. Schnell wurde ein Parkplatz gefunden und schon konnte es auf eine Entdeckungstour durch die Altstadt losgehen.
Wir staunten nicht schlecht über die prachtvollen Patrizierhäuser mit knallbunten Schnitzereien, über das Landgrafenschloss, dass tolle Rathaus im Zentrum und nicht zuletzt über die Bartenwetzerbrücke.
Wir stießen nicht nur auf die Markierungen des Bartenwetzerweges, sondern auch auf den Fuldahöhenweg (X 17), den Barbarossaweg (X 8), den Märchenlandweg (M) und eine Menge weiterer neuzeitlicher Wegprojekte für Wanderer, Radler und Aktivsportler.
Hochbetrieb herrschte in den Straßencafes rund um das Rathaus
Im Tourismusbüro, das in den Räumen einer Sparkassenfiliale am Markt untergebracht ist, versorgten wir uns mit einem ganzen Stapel an Prospekten und Flyern. Darunter fanden wir eine Menge neuer Freizeitangebote, besonders auch für Wanderer. Die „Grimm-Heimat“ Nordhessen hat wirklich eine Menge zu bieten.
Unmittelbar vor dem Landgrafenschloss, dass heute als Finanzamt und Amtsgericht dient, stießen wir auf die Bronzefiguren aus dem Märchen „Gänseliesel“. Schon jetzt ist sicher, dass wir auch auf unseren nächsten Touren an der Grenze von Nordhessen zu Niedersachsen immer wieder auf das geschwungene „M“ des Märchenlandweges stoßen.
Gänseliesel vor dem Landgrafenschloss
Am Ende belohnten wir uns mit einer dicken Kalorienbombe mit viel Sahne und Schokoguß im Eiscafe „La Ponte“ nach etwa 90 Minuten Altstadtbummel inklusive einer kleinen Runde am Fuldaufer.
Erst dann ging es weiter zur „final Destination“ Hann Mün, wie die Einheimischen ihre Dreiflüssestadt selber nennen. Freundlich empfangen von unserer Gastgeberin Frau Sandner, deren Ferienwohnung wir mit bestem Gewissen jedem Wanderer weiter empfehlen können, schleppten wir zunächst den Einkauf vom örtlichen Penny-Markt und unseren Klamottenkrempel die Treppe hinauf. Dass diese Unterkunft (45 Euro für 2 Personen und Nacht) auch für einen Wanderurlaub ideal ist, wusste ich vorher schon. Schließlich war ich hier bei zahlreichen Arbeitseinsätzen schon zu Gast und weiß als Raucher besonders den großen, überdachten Balkon zu schätzen. Und Gabi lobte vor allem die Sauberkeit und die Freundlichkeit. Die Gastgeberin ist selbst aktive Mitgestalterin der örtlichen Wanderaktivitäten und versorgte uns schnell mit allem notwendigen Kartenmaterial.
Am Abend hatte ich Zeit, Berichte für unsere PEDESTRIAL Homepage fertig zu stellen. So entstanden die Beiträge zur Altstadttour in Melsungen und ein Bericht zum Homberger Schloss. Dann ging es ab in die Koje….
Unterkunftsempfehlung:
Ferienwohnung Sandner
Veckerhäger Straße 69
34346 Hannoverisch Münden
Tel. 05541-12945