Hoch auf einem Basaltkegel
Eine weitere Perle an der Deutschen Fachwerkstraße ist das Städtchen Homberg an der Ohm. Hoch auf einem Basaltkegel gelegen thront auf 295 Metern Seehöhe das Schloss. Hier klärt uns eine kleine Tafel am Eingangsportal über Geschichte und bauliche Besonderheiten auf.
Demnach trug der Schlossberg, urkundliche erstmals 1065 erwähnt, schon damals eine Befestigung. Es handelt sich um eine rechteckige Anlage, deren Ringmauern in ursprünglicher Höhe erhalten sind. Der innere Schlossbereich war durch einen hohen Bergfried abgegrenzt. Dieser wurde im 30-jährigen Krieg zerstört.
Man vermutet, dass das früher dreigeschossige Haupthaus im Kern ein spätgotischer Wohnturm war (Mauerreste aus dem 13. Jahrhundert). Östlich daneben steht die Burgkapelle St. Georg, ein spätgotisch veränderter Rechteckbau.
Zum äußeren Schlossbereich gelangt man durch ein spitzbogiges Burgtor mit romanischen Kämpfern. Hier befand sich ab dem 13. Jahrhundert der Marstall mit Fruchtböden und Scheunengebäuden. (Quelle: Tafel am Burgtor).
Bei unserem letzten Besuch im Oktober 2017 waren umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Gange. Finanziell und mit handwerklicher Tatkraft unterstützt der Verein „Schlosspatrioten“ das Fortbestehen der ehrwürdigen Anlage.
Im inneren des Schlosshofes findet man jede Menge Information zu den einzelnen Sanierungs- und Fördermaßnahmen.
Das Engagement der Schlosspatrioten geht weit über die Aktivitäten anderer Fördervereine hinaus. Sie übernehmen die Hausmeisterfunktion, pflegen die Anlage eigenständig, betreiben ein kleines Sonntags-Café (geöffnet April bis September von 14 bis 18 Uhr, von Oktober bis März 14 bis 17 Uhr), erforschen und vermitteln die Geschichte des Schlosses und des historischen Stadtkerns, laden im Sommer in einen Biergarten ein und veranstalten größere und kleinere Feste. Auch bei Eheschließungen im Kaminzimmer oder unter freiem Himmel sorgen sie für den Sektempfang.
Im Schlosshof finden sich mehrere schöne Aussichtspunkte und eine interessante Sonnenuhr.
Nach Verlassen des Innenbereichs lohnt es sich, das Schloss auf dem Schlossrundweg zu umrunden. Auch hier bieten Ruhebänke eine genussvolle Aussicht an. Zudem sind nahezu alle Bäume wie auf einem Naturlehrpfad beschildert.
Besonders interessant ist das große Panoramabild, dass im Jahr 2012 vom örtlichen Turnverein und der Freiwilligen Feuerwehr zum gemeinsamen 150-jährigen Bestehen aufgestellt wurde.
Anschrift/Kontaktdaten (Stand Oktober 2017):
Schlosspatrioten Homberg an der Ohm e.V.
An der Schlossmauer 12, 35315 Homberg/Ohm
e-Mail: info@schlosspatrioten.de
1. Vorsitzender: Markus Haumann
Tel. mobil 0174-617 8561