343-08 Auf dem Volkmarser Weg (8. Abschnitt)

Von Naumburg nach Elbenberg (4,3 km)

Der Lauf des kleinen Flüsschens Elbe (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen großen Fluß) gibt die Richtung dieses Abschnitts vor. Unser Startpunkt ist der kostenfreie und zeitlich unbegrenzte Parkplatz an der Fritzlarer Straße, Abzweig Im Hain. Achten Sie beim Verlassen des Parkplatzes auf die Einbahnstraßenregelung.

Unsere Markierung ist das weiße V auf schwarzem Grund. Der Abschnitt verläuft gleichauf mit dem Herkulesweg (X 7). Sie marschieren in südlicher Richtung in die Fritzlarer Straße (L 3214) und schauen nach rechts auf die alte Stadtmauer von Naumburg.

Wenn Sie scharf rechts abbiegen, können Sie die attraktive Naumburger Altstadt mit vielen alten Fachwerkhäusern, der Froschkönig-Skulptur, vielfältiger Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten besuchen. Der Volkmarser Weg führt jedoch an diesem Abzweig vorbei. Rechts können Sie die Schwedenkreuze bestaunen.

Die Schwedenkreuze in Naumburg

Die Infotafel vor den beiden Schwedenkreuzen macht deutlich, dass man sich über den Grund ihrer Aufstellung nicht ganz einig ist. Nach einer mündlichen Überlieferung stehen sie im Zusammenhang mit dem Überfall auf Naumburg im Jahre 1636 durch den hessischen Generalmajor von Everstein, unter dessen Truppen sich auch Schweden befanden. Ein schwedischer Lanzenreiter habe bei der Plünderung der schon brennenden Stadt ein zurückgelassenes Kind in seiner Wiege aufgespießt. Als er seiner Truppe folgen wollte, stürzte er mit seinem Pferd auf dem abschüssigen Weg und brach sich das Genick. Die Naumburger werteten dies als Gottesurteil und errichteten an jener Stelle die steinernen Kreuze. Einer anderen Sage zufolge dienten die Seitenarme der Kreuze im Mittelalter als Ablagestelle für Spenden an Erkrankten im nahe gelegenen Hospital. Man wollte mit den Kranken nicht in direkten Kontakt kommen. Die Naumburger machten sich stets ihren eigenen Reim auf die Kreuze. Sie sind in ihrer Ausführung sehr verschieden und auch eine zeitliche Verbindung ist nicht feststellbar. Diskurs Ende.

Sie passieren die Bushaltestelle des NVV (Anbindung nach Wolfhagen/Kassel oder Fritzlar) und einen großen Spielplatz. Nur einen Steinwurf weiter besteht Gelegenheit zur Abkühlung. Die Wassertretstelle „Zäpfchen“ ist gegebenenfalls auch ein herrlicher Ort zum Pausieren. Ein Schild am unteren Ausgang der Wassertretstelle bietet Ihnen eine gesundheitliche Anleitung.

Nur wenige Schritte weiter verlassen Sie die Fritzlarer Straße und gehen nach links über die kleine Elbe-Brücke. Dann folgen Sie dem Elbener Pfad nach rechts. Die Markierungen des lokalen Rundwanderweges N7 und des hessischen Radweges R4 kommen hinzu. Leider führt uns der Weg nicht durch den Landschaftspark Elbetal, sondern weiter im Elbener Pfad an der Seniorenwohnanlage „Im Josephsgarten“ (Einrichtung der Caritas) mit der Josephs-Figur in einer Glasvitrine vorbei. Unmittelbar danach passieren Sie das modernere Seniorenzentrum „Haus am See“. Immer weiter im Elbener Pfad stoßen Sie auch auf die Markierungen des Eco Pfades Archäologie Naumburg (18-km-Rundweg) sowie auch auf die des Habichtswaldsteiges. Nach rechts eröffnet sich mehrfach ein Blick auf den attraktiven Landschaftspark Elbetal.

Am Abzweig der Straße Am Kuhberg halten Sie sich rechts (Wegweiser des Eco-Pfad-Stichweges zur Wüstung Immenhausen) und bleiben somit auf dem Elbener Pfad. Auf diesem lassen Sie alle Abzweigungen nach links außer Acht und verlassen schließlich das Naumburger Stadtgebiet. Sie passieren am Ortsende die Zufahrt zum Naumburg Sportzentrum bzw. Tennisplatz und anschließend einen kleinen Waldparkplatz. Unmittelbar dahinter befindet sich ein kleiner Teich, der nur an manchen Stellen durch die Haselnussbüsche auszumachen ist. Am Ende eines kleinen Waldstückes besteht die Möglichkeit zu einem Abstecher zur Wüstung Immenhausen (400 Meter entfernt).

Abstecherempfehlung: Die Wüstung Immenhausen

Wie wir aus dem Prospekt zum Naumburger Eco-Pfad entnehmen können, lag das heute verschwundene Dorf Immenhausen etwa 1,4 Kilometer südöstlich des Naumburger Stadtkerns an einem Mühlgraben, der von der Elbe abgeleitet wurde. Zahlreiche Keramikscherben gaben Hinweise auf die einstige Größe des Dorfes, die mit 160 mal 50 Metern angegeben wird. Urkundlich erwähnt ist das Dorf Immenhausen im 9. Jahrhundert und später im 12. und 13. Jahrhundert als Besitz des Klosters Corvey. Wesentlich ausführlicher wird die Geschichte der Wüstung auf einer Schautafel vor Ort dargestellt.

Der Volksmarser Weg schlängelt sich nun auf einem breiten Schotterweg in südöstlicher Richtung durch das Elbetal. Ihre Wegbegleiter sind die Markierungen des Herkulesweges (X7), des Rundwanderweges N 7 und des Radfernweges R4.

Sie passieren eine Kreuzung geradeaus und lassen einen Abzweig links liegen, bevor Sie nach einer kleinen Bachbrücke eine leichte Anhöhe zu überwinden haben.

Noch vor der Kuppe gibt es eine Verzweigung ohne auffindbare Markierung. Vermutlich zweigt hier der N7 nach links ab.

Alle anderen Wege führen geradeaus weiter. Blaubeerbüsche säumen den Weg über die Kuppe, wo sich eine Ruhebank befindet. In der Gegenrichtung werden Radfahrer vor der Abfahrt auf grobem Schotter gewarnt.

Auf dem Volkmarser Weg geht es bequem und abwärts weiter. Nun wird es an beiden Wegrändern grün. Holunder-, Beeren- und Haselnussbüsche sowie Laubbäume aller Art säumen den Weg. Dazwischen bietet sich gelegentlich ein Ausblick auf einzelne Bauernhöfe im Tal.

Ein erstes Haus kommt in Sicht und bald erreichen Sie Elbenberg in der Straße „Zur Schlagmühle“. Sie passieren einen großen Steinmetzbetrieb und folgen dann der Mittelstraße nach rechts.

Diese führt Sie an die Naumburger Straße, wo sich die Bushaltestelle „Brücke“ befindet. Sie folgen der Naumburger Straße nach links bis zum Abzweig des „Wenigenfeld Weges“ (auch Wenigenfeldsweges). Hier endet der Gleichlauf mit dem Herkulesweg. Daher haben wir diese Abzweigung als Anknüpfpunkt zur nächsten Etappe gewählt.

Um Sie über eventuelle Einkehr- oder Einkaufsmöglichkeiten zu informieren, sind wir am Ende der Straße „Zur Schlagmühle“ in den Ortskern gewandert. Vorgefunden haben wir das „Billard-Stübchen“, das zum Zeitpunkt unseres Besuchs (dienstags um 9.30 Uhr) natürlich nicht geöffnet war.

Dem Aushang war zu entnehmen, dass lediglich Getränke angeboten werden und montags Ruhetag ist. Keine Auskunft können wir über die Öffnungszeiten geben. Leider fanden wir auch keine Anschrift oder Telefonnummer.

Das Lokal befindet sich direkt neben dem Backhaus, zu dem wir an anderer Stelle historische Erläuterungen fanden: ZITAT: „Ursprünglich gab es in Elben zwei und in Elbenberg ein Backhaus. Die Backhäuser in den Dörfern waren Gemeinschaftseinrichtungen gewesen. 1739 hatte der Hessische Landgraf eine Vorschrift erlassen, wonach Gemeindebackhäuser zur Ersparung von Holz errichtet werden sollten. Die Gemeinden waren als Eigentümer für die Erhaltung zuständig. Mit dem Aufkommen gewerblicher Bäckereien verloren die Backhäuser zunehmend an Bedeutung und wurden in der Nachkriegszeit abgebrochen (…) ZITAT ENDE

Ein kleiner Bummel bis zur Kirche, die auf einer Anhöhe zu finden ist, lohnt sich allemal. Die zahlreichen Fachwerkhäuser, bunter Blumenschmuck und Vorgärten mit märchenhaften Figuren vermitteln ein besonderes Gefühl von Dorfidylle, die typisch für Nordhessen ist.

Kurzübersicht Volkmarser Weg (52 km): Volksmarsen – 18 km – Wolfhagen – 5 km – Bründersen – 8 km – Naumburg – 4,5 km – Elbenberg – 2 km – Altendorf – 3 km – Riesenstein – 4 km – Züschen – 7 km – Fritzlar.

Kartenempfehlung: Stadtplan mit Wanderkarte Naumburg (ISBN 3-933494-61-3). Stadtplan im Maßstab 1:10.000, Wanderkarte 1:33.000.

Infos:

Tourist-Information Haus des Gastes

Hattenhäuser Weg 10-12

34311 Naumburg

Tel. 05625-7909-74 und -73

info@naumburg.eu

www.naumburg.eu

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 14. August 2018 erstellt.

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