Teil 3: Europas größte Trinkkurhalle
Über den Schmuckhof mit der Statue für König Ludwig I. von Bayern und den Arkadenbau schauen wir uns nun die Wandelhalle an.
Die Wandelhalle ist täglich von 7 bis 18 Uhr frei zugänglich, es sei denn es findet ein Heilwasserausschank oder ein Konzert der Staatsbad Philharmonie Kissingen statt. Dann werden 7 Euro (ermäßigt 5 Euro) Eintrittsgeld erhoben. Geologische Darstellungen zum Heilwasser in Bad Kissingen und zum Erläuterungen zum „Rakoczy.-Brunnen“ findet man auf Infotafeln.
Und über einem der Portale ist zu lesen: „Hier stand ein 1842 unter der Regierung des Königs Ludwig I. von Bayern errichteter Pavillon. An dessen Stelle wurde diese Quellen- und Wandelhalle 1910-11 unter der Regentschaft des Prinzen Luitpold von Bayern erbaut“ (O-Text Ende).
Auch auf einem anderen Infopunkt wird daran erinnert, dass bis 1909 der Eiserne Brunnenpavillon an dieser Stelle stand. Dieser wurde nach Plänen des Münchner Hofarchitekten Friedrich von Gärtner errichtet.
Dieser Brunnenpavillon war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Wahrzeichen Bad Kissingens.
Die Wandelhalle ist mit 90 Metern Länge und 3240 Quadratmetern Fläche die größte Trinkkurhalle Europas.
An einer weiteren Infosäule erfahren wir, dass die Brunnenhalle in dem eingetieften Parterre die beiden Heilquellen Rakozcy und Pandur beherbergt. Eine Besonderheit ist die Zapfanlage aus Phosphorbronze, die den hygienisch einwandfreien Ausschank der Heilwässer gewährleistet.
Bei wikipedia findet man folgende Beschreibung: Die kurze Bauzeit von nur acht Monaten ist auf die Verwendung des damals noch wenig erprobten Massivbetonbaus zurückzuführen. Anlass für den Bau dieser „Basilika der Kur“ war der rasche Anstieg der Kurgastzahlen um die Jahrhundertwende. Erste Pläne zum Ersatz der früheren gusseisernen Brunnenhalle, in der die vornehme Kurgesellschaft Wind und Wetter ausgesetzt war, ließ der damalige bayerische Prinzregent Luitpold von Bayern schon im Jahr 1905 entwerfen, doch erst 1910 wurde die Bausumme endlich bewilligt und Max Littmann mit dem Bau beauftragt. (…). Das 90 Meter lange Längsschiff besteht aus einem hohen hellfarbenem Mittelschiff und zwei niedrigen Seitenschiffen, die durch Bogengänge geteilt sind und bis zum Boden reichende Fenster haben. Am Kopfende wurde eine Drehbühne eingebaut, die sich noch heute – jetzt allerdings nicht mehr mit manueller Kurbelkraft, sondern elektrisch – bei gutem Wetter nach draußen in den Kurgarten drehen lässt.
Dem Langhaus ist ein 70 Meter langer Querbau vorgelagert, dessen längerer, zur Saale zeigender Arm als Brunnenhalle für die Trinkkur dient. Durch das farbig bleiverglaste Dach fällt aus neun Metern Höhe das Tageslicht und gibt dem Raum eine besondere Atmosphäre. Aus dem goldglänzenden Röhrenwerk aus Phosphorbronze fließen die verschiedenen für Trinkkuren nutzbaren Heilwasser Bad Kissingens zum Ausschank an Kurgäste. (O-Text Ende)
Wir ziehen weiter durch die beeindruckenden Säle, bestaunen eine alte Kutsche und einige weihnachtlich dekorierte Ecken und gehen dann wieder hinaus, um noch mehr vom Kurpark zu entdecken.