Die ersten drei Stationen auf der Hauptroute
Die Wasser-Wege sind ein Kultur-Wanderweg-Projekt, das dem Besucher im Biosphärenreservat Rhön die Nutzung eines kostbaren Gutes veranschaulichen soll. Auf der Kernstrecke von Aschach zur Borstmühle (3,5 km einfach) und den Nebenstrecken sind 12 Schautafeln zu historischen Bewässerungsanlagen an der Aschach und ihren Nebenflüssen angebracht.
Startpunkte gibt es in Aschach (Parkplatz unterhalb des Schlosses), Frauenroth, Stralsbach und an der Borstmühle. Der Kernweg und die Zubringerwege von Frauenroth (2,7 km) und Stralsbach (2,78 km) sind barrierefrei und kinderwagengerecht.
Die Tafel Nr. 1 auf den „Wasser-Wegen“ befasst sich mit Mühlen im Aschachtal. Die Mehrzahl der Mühlen auf den 9,5 Kilometern, die das Flüsschen Aschach bis zur Mündung in die Fränkische Saale zurücklegt, entstand im 18. und 19. Jahrhundert.
Man vermutet, dass an Stelle der heutigen Holzmühle in Burkhardroth bereits vor 1000 Jahren eine Mühle existierte. Die Mühlen waren nicht nur zur Herstellung von Mehl in Betrieb. Die Infotafel nennt verschiedene Mühlengattungen wie Walk-, Öl-, Loh- und Sägemühlen. In den Walkmühlen wurde der raue Leinenstoff geschmeidig gewalkt.
Es wird besonders auf die Rechte und Pflichten der Mühlenbetreiber eingegangen. Die Mühlen trugen zur Veredelung der landwirtschaftlichen Rohstoffe bei und spielten damit eine wichtige Rolle zur Dorfökonomie.
Die Tafel Nr. 2 behandelt das Thema „Wehren in der Gemarkung Aschach“. Hier wird erläutert, wie die Aschacher Futterwiesen bewässert wurden,. „In der Gemarkung Aschach lagen drei der insgesamt acht Wehre, aus denen Wasser zur Bewässerung der Talsohle und des unteren Hangbereichs abgeleitet wurde. Zwei davon sind noch in Überresten vorhanden. Die großen Steine wurden zum Bau einer Schutzmauer am gegenüberliegenden Hangfuß verwendet.„
Weiter ist hier zu lesen: „Die Aschach windet sich in kleinen und großen Bögen durch die Talsohle. Dabei prallte der Bach an Stelle des Wehres Nr. 6 mit hoher Fließgeschwindigkeit auf den vor uns liegenden Steilhang.
Dieser Prallhang wurde besonders bei Hochwasser immer wieder unterspült. Durch die Mauer wird der Hang und vor allem die oberhalb verlaufende Straße vor dem Abrutschen gesichert“. (O-Text Ende)
Die Rekonstruktion einer Bewässerungsanlage finden Radler und Wanderer am dritten Standort. Die Tafel 3a beschreibt ein 2016 angebrachtes Technik-Denkmal, das noch bis in die 1960er Jahre über einen Bewässerungsgraben die Wiesenflächen mit Wasser und Nährstoffen versorgte und somit einen typischen Bestandteil der Rhöner Kulturlandschaft darstellte.
Mit der Rekonstruktion des Stauwehrs hat sich der Bereich am Ufer der Aschach in einen idyllischen Rastplatz verwandelt, der Kinder zum Plantschen und Erwachsene zur Entspannung und Naturbeobachtung einlädt.
Das größte Stauwerk im Aschachtal wird auf Tafel 3b beschrieben. Hier wird eine technische Meisterleistung von beachtlichem Ausmaß erläutert: „Nicht weit entfernt vom rekonstruierten Wehr 4 steht flussabwärts ein technisches Meisterwerk aus dem Jahre 1913 noch heute wie ein Riegel im Tal und trotzt den Elementen. Man kann die ehemaligen Ausmaße noch gut erkennen.
Die Staumauern hatten Längen von 38 Metern und 12 Metern und wiesen eine Mauerstärke von einem Meter auf. Der Wasserdurchlass hatte eine Breite von 3,3 Metern und konnte mit Holzbalken versperrt werden, wodurch die Abflussmenge reguliert wurde. Über die Anstauhöhe hinter dem Wehr wurde so die Menge des Wassers im Grabenzulauf bestimmt“. (O-Text Ende)