Riesenspaß auf einem der ältesten hessischen Feste
Nicht nur als Hesse muss man den Frankfurter Wäldchestag einmal erlebt haben. Nachdem dieses Fest in früheren Zeiten immer nur am Dienstag nach Pfingsten gefeiert wurde, erstreckt er sich nun über alle Pfingstfeiertage. Gefeiert wurde urspünglich vorwiegend „mit Ebbelwei, Mussigg und Handkees“. Mittlerweile wurde das Angebot natürlich drastisch erweitert. Davon haben sich am Pfingssamstag 2019 vier Licher überzeugen können.
Hier ein Auszug aus einer Presseankündigung (O-Text): In Frankfurt gilt der Wäldchestag als Nationalfeiertag, denn schon seit Jahrhunderten findet das traditionellste Frankfurter Volksfest statt und begeistert immer wieder Frankfurter und Touristen. Dieses Jahr wird der Wäldchestag vom 8. bis 11. Juni gefeiert. Doch warum heißt das beliebte Fest „Wäldchestag“? Die Antwort ist für Frankfurter mehr als offensichtlich. Man trifft sich im Wäldchen, und zwar am Oberforsthaus im Frankfurter Stadtwald, in Sachsenhausen.
Wenn auch etwas außerhalb lohnt sich dieser Abstecher in den Frankfurter Stadtwald. Denn auch in diesem Jahr ist das Programm breit gefächert. Neben den Fahrgeschäften, die bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebt sind, wird es auch viele Live-Acts geben, die den Frankfurtern einheizen sollen. Von Jazz, Gospel, Pop bis hin zu House, Electro und Black Music ist auf den verschiedenen Bühnen musikalisch für jeden etwas dabei.“ (O-Text Ende)
Zur Geschichte des Wäldchestages finden wir bei wikipedia folgende Darstellung: (O-Text) „Das Volksfest am Wäldchestag ist seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bekannt, doch gab es schon im Mittelalter Frühlingsfeste am dritten Pfingsttag in Frankfurt. Vermutlich brachten sich die Frankfurter Bürger und ihre Bediensteten, die am Wäldchestag in den Stadtwald zogen, Speisen und Getränke von zuhause mit. Wann aus diesem Brauch ein ausgelassenes Fest wurde, ist nicht genau bekannt. Die ältesten literarischen Erwähnungen stammen aus dem frühen 19. Jahrhundert. 1802 dichtete ein unbekannter Frankfurter ein Spottgedicht auf die Schwärme von Menschen, die sich am Wäldchestag im Wäldchen tummeln, als ob es nur an diesem Tag etwas zu essen gäbe, und dabei verschwenden würden, was sie das ganze Jahr über mühsam erspart hätten.
Anstelle der privaten Selbstversorgung und der fliegenden Ebbelwoi- und Brezelbube trat zunehmend der gewerbliche Ausschank von Bier und Apfelwein. Der Wäldchestag spielte eine zunehmende Rolle im Kulturleben der Stadt, weil die in großer Zahl entstehenden Gesangvereine ihn zu öffentlichen Auftritten nutzten. Erstmals ist für den Wäldchestag des Jahres 1834 ein öffentliches Konzert am Oberforsthaus überliefert. Es fand zu Ehren von Felix Mendelssohn Bartholdy statt, der damals den Cäcilienverein in Frankfurt leitete. (O-Text Ende).
Am Pfingstsamstag war ein Quartett aus Lich nicht nur dabei, sondern mittendrin. Für 36 Euro gab es ein DB-Hessenticket, mit dem alle Transitprobleme vom Licher Bahnhof bis zum Wäldchestag gelöst werden konnten. Allerdings kam es am Ende doch ein bisschen anders…
Über den Gießener Bahnhof und den Frankfurter Hauptbahnhof ging es erst mal in den „Zapfhahn“, der Stammkneipe der Eintacht-Fans. Dann gabs ein leckeres Guinness im „O-Reilys“ Irish Pub. Schließlich wurde dann der Weg zum Wäldchestag per S-Bahn angegangen. Große Wegstrecken wurden auch zu Fuß zurückgelegt – aber leider in die falsche Richtung. Da musste ein Taxi die Irrwege wieder korrigieren und uns ans Ziel bringen.
Dann aber war Party pur angesagt. Eine tolle Stimmung bei schönstem Sonnenschein begleitete uns durch die Jubelmeilen. Live-Musik aller Coleur auf zahlreichen Bühnen und natürlich: Jede Menge Bier!
Wer gibt die nächste Runde – war die stets angesagte Frage: Das wurde dann in sportlichem Wettkampf ausgetragen. Mit Dartpfeilen und Bogen wurde auf kleine Luftballons geschossen. Erstaunlich, wie lausig die Trefferquote war. Lag das schon an dem bisschen Bier?
Alkohol macht bekanntlich übermütig. So kam es, dass wir (Charly und ich) uns in dieses Monstergerät „No Limit“ trauten. Oha, da konnte einem ganz schön schwindelig werden. Aber wir haben es überstanden.
Danach wurde auf die „Ghost Villa“ und auf Traumdeutung verzichtet, dafür lieber wieder eine andere Partyzone aufgesucht. So landeten wir bei der „Voice Aid Association“ und ließen uns von starker Soul-Musik berieseln.
Nach einigen richtig spaßigen Stunden ging es auf die Rückreise, die zunächst besser verlief als der Hinweg. Nach einer Abschlusseinkehr im Irish Pub jedoch hatte es die Gruppe geschafft, sich aus den Augen zu verlieren.
Zwei mussten mal Pipi, einer wollte schnell noch ein Bier trinken und ein anderer sich ein Brötchen holen… Das wars dann. In drei Raten liefen die vier Spaßvögel in Lich wieder ein. Deutlich erleichtert, besonders um (Fahrt-)Geld. Aber immerhin gesund.