Von der Sperresiedlung (Fuldabrücke) nach Dennhausen
Der Radfernweg R1 hat uns an eine überdachte Fußgänger- und Radfahrerbrücke südlich von Fuldabrück-Bergshausen geführt. Hier sind wir auf verschiedene Wanderwege stoßen. Einer davon ist der in ganz Nordhessen fast überall präsente Märchenlandweg (geschwungenes M).
An der Brücke finden wir auch eine Tafel zur nordhessischen Geschichte. Sie erläutert uns, dass der preußische Staat in den 1920er Jahren 200 Meter flussabwärts von dieser Stelle eine Talsperre mit Turbinenkraftwerk plante.
Die zuvor gesehenen sechs Sandsteinhäuser wurden für das Talsperrenpersonal erbaut. Noch heute spricht man hier von der „Sperresiedlung“. Das Unternehmen scheiterte durch steigende Löhne, Konkurrenz durch Kohlekraftwerke und die allgemeine Notlage (Inflation).
Wir überqueren die Brücke und finden auf der anderen Uferseite schon die nächste Infotafel. Hier wird einerseits die wechselvolle Geschichte des Gutes Freienhagen erläutert. Das Gut befindet sich ein Stück flussabwärts der Brücke. Dort soll sich einst ein Dorf befunden haben, dass aufgrund der häufigen Hochwasser aufgegeben wurde.
Andererseits wird hier eine Zeichnung von Ludwig Emil Grimm, dem jüngsten der Grimmbrüder gezeigt. Die Zeichnung trägt den Titel „Berühmte Wasserfahrt d 14 May 1815 nach Freienhagen…“. Dazu ist auf der Tafel zu lesen O-Text): „1815 verbrachte der damals 25-jährige Ludwig Emil Grimm (…) den Frühling bei seinen Geschwistern in Kassel. Es gehörte damals zu den gesellschaftlichen Vergnügungen, mit einem Flussschiff, das von Treidelknechten mit ihren Pferden gezogen wurde, einen Ausflug beispielsweise zum Lustschloss Freienhagen zu unternehmen (…).
Das Original des Bildes ist im Brüder-Grimm-Museum in Kassel, Palais Bellevue, Schöne Aussicht 2, zu sehen.
Nach der Brücke geht es nach links (flussabärts) weiter. An beiden Brückenköpfen bieten sich Rastmöglichkeiten.
Díe nächste Infotafel „Fuldabrück historisch“ ist schon nach wenigen Schritten erreicht. Vielleicht ein bisschen viel Information für so wenig Wegstrecke. Hier geht es um die Holzflösserei auf der Fulda (siehe Foto).
Auf ebener, asphaltierter Strecke führen der Märchenlandweg und der R1 an eine Landstraße. Während die Fußgänger direkt nach links weiter gehen können, müssen die Radler nun auf die Landstraße wechseln. Beide überqueren bald die Brücke, die in das Dorf Dennhausen führt.
Auf einem Wegweiser des R1 gibt es ein paar Angaben zu Entfernungen zu anderen Zielen. Nach Melsungen sind es 27 Kilometer (Baunatal-Guntershausen 5,2 km), von unserem vorherigen Ausgangspunkt Bergshausen gerade einmal 3,4 km (Kassel 11 km).
Wir biegen hier jedoch nach links ab, um uns die historische Dorfkirche anzuschauen. Davor finden wir eine Tafel mit einer sehr ausführlichen Darstellung der Geschichte.
Interessenten finden alles Wissenswerte zur Kirche aus dem Jahr 1730 auf dem nachfolgenden Foto.