2018 Erlebnisbericht Nordböhmen (5): Von Na Knejpé nach Bedrichov

Neuer östlicher Endpunkt

Na Knejpé ist der neue östlichste Endpunkt unserer Touren auf dem Ferwanderweg E 3. Diverse Wander- und Loipenkarten, Wegweiser und eine Holzhütte findet man hier vor. Auf der Hütte ist „Horska Stanice Knajpa“ zu lesen.

Nach einem Blick auf die Wanderkarte beschließe ich, auf dem selben Weg wieder zurück nach Bedrichov zu gehen. Schon bald passiere ich die Abzweigung nach Josefsthal und den Wegpunkt Cihadla.

Mir fällt auf, dass ich einige Dinge auf dem Hinweg übersehen habe. Zum Beispiel einen Felsbrocken mit einer Tafel, auf der die Überschrift „Vnáseni púvodnich drevin do porosdú CHKO Jizerské Hory“ zu lesen ist. Jizerské Hory steht für Isergebirge. Mehr weiß ich nicht. Man sollte bei der nächsten Tour mal eine/n Dolmetscher/in mitnehmen.

1000 Meter weiter erreiche ich auch wieder den Holzsteg, der in das Hochmoor führt. Sieht sehr einladend aus. Ich möchte jedoch keinesfalls den letzten Bus in Bedrichov verpassen und bleibe auf dem E 3.

In Krsitianov stelle ich fest, dass mir auf dem Hinweg auch der im Wald versteckte Friedhof nicht aufgefallen ist. Hier gibt es sogar eine Infotafel in deutscher Sprache. Folgeder Wortlaut (ZITAT): Aufgrund der abgelegenen Lage der Siedlung genehmigte das Vikariat Friedland im Jahr 1780, eine Kirche und einen Friedhof einzurichten und die Dienste eines Geistlichen in Anspruch zu nehmen. Der Friedhof wurde am 24. Oktober 1780 eingeweiht. Schon im November wurde hier der Bruder des Christiansthaler Hüttenmeisters Franz Anton Riedel beigesetzt. Das letzte Begräbnis fand im Jahr 1928 statt, als der Förster Robert Ringelhain hier seine letzte Ruhe fand.“ ZITAT ENDE:

Hunger und Durst geben nun die Richtung an. Die Gaststätte in Nova Louka ist die einzige Einkehrstation auf dem Weg. Dort komme ich gegen 15.45 Uhr an und bestelle ein Kotelett mit Bratkartoffeln und ein 0,5er Bier für 107 Kronen (ca. 4,30 Euro).

Ein tolles Umgebindehaus, gemütlich eingerichtet und über das Essen gab es auch nichts zu meckern. Nur in Sachen Freundlichkeit haben die beiden Herren viel Luft nach oben. Deshalb gab es auch nur lausige 3 Kronen Trinkgeld.

Ein Blick auf der Uhr meines Tischnachbarn zeigt mir, dass ich den Bus um 16.30 Uhr noch erreichen könnte. Nichts wie los, denn der nächste Bus fährt erst um 18.15 Uhr nach Liberec. In der Hoffnung, zeit zu sparen, bin ich die letzten 3 km über die Landstraße marschiert und habe es auf die Minute genau noch geschafft.

Selfie über den Spiegel im Bus nach Bedrichov

In Liberec traf ich am Abend auch wieder meinen Wanderkameraden Frank – natürlich vor dem „Dönerladen seines Vertrauens“ am Rathaus. Dort ließen wir den Abend bei Bier und Capuccino gemütlich ausklingen. Die Tagesbilanz einschließlich aller Nebentouren: 25,5 km bei 456 Höhenmetern.

2 Kommentare

  1. Nein, Horska hat _nichts_ mit Pferden zu tun. Es ist der tschechische Begriff für Berg. Der kleine Kiosk heißt schlicht Bergstation »Kneipe«, was tatsächlich auf das deutsche Wort Kneipe zurückgeht.
    Falls Sie im Slawischen mal auf hory oder gory stoßen – beides hat den selben Wortstamm wie horska und die Bedeutung oben / oberer, Berg, Höhe etc.

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