A-8873 Auf Tour in den Nockbergen (4)

Vom Klomnock (2.331 m) nach St. Oswald

Erlebnisbericht vom 13. August 2013 – nachbearbeitet im Dezember 2017

Über den Klomnock erfahren wir bei wikipedia, dass der Berg zu den Nockbergen und zu den Gurktaler Alpen gehört und größtenteils mit Gras bewachsen ist. Die Koordinaten sind N 46 Grad 52.530 – E 13 Grad 47.170. Hier wird aufgeführt, dass er auch von der an der Nockalmstraße gelegenen Glockenhütte aus innerhalb einer Stunde zu erreichen ist. Unsere Truppe hat ihn von der anderen Seite, der Bergstation der Nationalparkbahn Brunnach über den Mallnock (2.226 m) erreicht.

Hans-Gerd und Gerd haben vor dem Abstieg festgestellt, dass sie weiter auf dem Wanderweg Nr. 161 und anschließend auf dem Weg 1611 weiter gehen müssen. Man sollte nicht der Illusion verfallen, dass man auf Bergwandertouren abwärts wesentlich schneller als aufwärts wandert. Bei jedem Schritt muss man genau darauf achten, wo man den Fuß hinsetzt.

Zunächst verläuft der Pfad leicht abwärts und führt uns mitten durch eine kleine Herde grasender Kühe. Und das oberhalb von 2.000 Höhenmetern. Na, wenn die Kühe hier rauf und runter kommen, sollten auch wir keine Probleme haben, denken wir.

Kurz darauf erreichen wir einen hölzernen Überstieg über den Weidezaun und danach geht es steiler abwärts. Dann finden wir unseren Abzweig auf den Weg 1611, der uns bis nach St. Oswald bringen soll. Es wird nochmals steiler und abschnittsweise wird die Wanderung zur Klettertour. Auf einem Wiesenhang wird uns bewusst, wie gefährlich der Abstieg wird, wenn das Gras nass ist. Weit unter uns erkennen wir eine unbewirtschaftete Hütte. Am Steilhang sehen wir gewaltige Felsbrocken, die den Eindruck erwecken, dass sie jeden Moment abrutschen und ins Tal poltern könnten. So kann man nachvollziehen, warum die Hütte in unserem Blickfeld „Steinhalterhütte“ genannt wird.

Ab jener Steinhalterhütte hat man schon die Möglichkeit, auf einem Wirtschaftsweg ins Tal zu wandern. Wir aber wählen die kürzere und steilere Variante und bleiben stets auf dem Weg 1611.

Es wird wieder grün um uns herum. Wir schauen uns die Nadelbäume genau an und rätseln, ob es sich dabei um Lärchenbäume handeln könnte. Das nächste Ziel ist nämlich die Lärchenhütte. Über kleine Holzbrücken führt uns der Pfad immer weiter hinab. Gerd schaut ständig auf die Höhenangaben seines GPS-Geräts, um abzuschätzen, wie weit es noch zur „Jausenstation“ ist. Langsam wird es nämlich Zeit für ein kühles Bier.

Bald finden wir wieder die gelben Schilder des Österreichischen Alpenvereins. Auf dem Weg 1611 werden zur Lärchenhütte bzw. zum Falkertschutzhaus keine Zeitangaben mehr gemacht. Das heißt, es kann nicht mehr weit sein. In der Gegenrichtung werden zum Klomnockgipfel 2 Stunden und zum Mallnockgipfel 2.30 Stunden angegeben. Auf unserer Route stehen noch 1.15 Stunden bis nach St. Oswald an.

Wir wandern ein Stück auf einem breiteren Weg leicht abwärts. Der steile Abstieg hat selten strapazierte Muskeln beansprucht, denen nun eine kurze Erholung gegönnt wird. Bald finden wir ein Werbeschild der Almgaststätte Falkerthaus, das sich von Mai bis Oktober ganztägig mit Hütten- oder Mehlspeisen und seiner Forellenstation empfiehlt. Wir aber wollen zur Lärchenhütte, die wir kurz darauf erreichen.

Was für eine Wohltat. Das Bier (keine Ahnung, welche Sporte es war) schmeckte so gut wie nie! Auch die Gulaschsuppe für 4,- Euro war vom Feinsten. Kein Wunder, denn an der Hütte ist zu lesen, dass die Hüttenbetreiber ihre Produkte vom eigenen Bauernhof beziehen. Auf der Speisekarte finden wir eine kleine Zusammenfassung der Geschichte des Hauses.

Geschichte der Oswalder Lärchenhütte

Die Hütte wurde 1992 von Peter Steinkellner und seiner Frau Christel erbaut. Das meiste Baumaterial, also das Lärchenholz, stammt vom eigenen Grund und wurde zwei Jahre vorher wintergeschlägert und dann in Eigenarbeit verbaut. Heute leiten die Hütte Mathias und Heidi. Die für die Speisen verwendeten Produkte wie Fleisch, Wurst, Käse und Butter stammen aus der eigenen Landwirtschaft.

Weiter wird aufgeführt, dass etwas oberhalb der „Lärch’nHütt’n“ der erste Schlepplift von Kleinkirchheim (wie es damals noch hieß) errichtet wurde. Der Antrieb bestand aus einem Dieselmotor, der je nach Witterung mit offenem Feuer vorgeheizt werden musste.

In eigener Sache wird aufgeführt, dass die Hütte zu besonderen Anlässen gemietet werden kann und dass auch einige Zimmer bereit stehen, wenn der Weg ins Tal einmal zu schwer fallen sollte. Man kann hier auch als Hausgast ein paar Tage lang entspannen.

Nach einer erholsamen Pause machen wir uns wieder auf den Weg. Eine Stunde lang geht es noch talwärts über herrliche Pfade in traumhafter Natur. Schließlich erreichen wir eine Info-Station zum Alpe-Adria-Trail. Dieser Weg führt in 40 Etappen durch drei Länder und Kulturen vom Großglockner bis ans Mittelmeer. „Wandern im Garten Eden“ ist über dem Aushang zu lesen. Durchaus nachvollziehbar.

Ab hier hatten wir eigentlich die Hoffnung, dass es nur noch sanft talwärts geht. Aber da waren noch so einige Stücke, die Hans-Gerd in seinen Birkenstock-Latschen als schmerzhaft in Erinnerung haben dürfte. Dann aber war St. Oswald erreicht. Am Ortsanfang verließen wir unseren Weg Nr. 1611 und bogen rechts ab in Richtung Parkplatz Brunnachbergbahn. Nach etwa 20 Minuten auf diesem Asphaltweg war Hans-Gerds Toyota in Sicht.

Am Auto angekommen, fanden wir einen Zettel am Scheibenwischer. Ödi und Schorsch wollten mitgenommen werden, die anderen sind mit Heide bereits zurück nach Döbriach gefahren. Toll, aber wo stecken die beiden? Mit dem Handy anrufen? Negativ. Kein Empfang. Nach getrennter Suchaktion fand man die beiden au der Terrasse der Sportalm.

Schorsch und Ödi hatten sich bei Bier und Zirbenschnaps bereits mit einer Truppe aus Klagenfurt angefreundet und fröhlich gebechert. Da wären auch wir gerne dabei geblieben, aber einer musste ja schließlich noch das Auto sicher nach Döbriach bewegen.

In Döbriach war Wochenmarkt. Zum 13. Mal in diesem Jahr allein wurde dieser Markt bei zunächst schönem Wetter zu einem Volksfest am Dienstag. Live-Musik, Hüpfburg mit Rutsche, mehrere Dutzend Stände mit allerlei Köstlichkeiten und vollbesetzte Tische im Zentrum des Geschehens.

Und weil kein Tisch mehr frei war für unsere ganze Truppe, zogen wir es vor, wieder zum Kirchenwirt zu gehen. Und das war gut so. Denn kurz darauf fing es kräftig an zu regnen – das erste Mal seit vielen Wochen. Den Regen hatte das ausgedörrte Land bitter nötig – die Standbetreiber am Wochenmarkt aber nicht.

Empfohlene Links:

www.VonderPisteindieThermen.com

http://de.wikipedia.org/wiki/Klomnock

www.nockalmstrasse.at/de/nockalmstrasse/…/klomnock-mallnock

Komplette Beschreibung unserer Tour auch bei:

http://www.bergfex.at/sommer/kaernten/touren/wanderung/39080,st-oswald-rundwanderung-mallnock-klomnock/

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