A-8873 Auf Tour in den Nockbergen (2)

Von St. Oswald auf den Mallnock (2.226 m)

Erlebnisbericht vom 13. August 2013 – nachbearbeitet im Dezember 2017

So lässt man sich Urlaub gefallen: Man setzt sich bei herrlichem Wetter unter freiem Himmel an den Tisch und schon kommt Frau Mayer mit Kaffee, Brötchen, Wurst, Käse, Marmeladen und vielen guten Ratschlägen zum Wandern. Sogar eine laminierte Wanderkarte für die geplante Tagestour bringt sie uns mit.

Es soll heute, Dienstag den 13. August 2013, hoch hinausgehen. Mit den Autos fahren wir über Radenthein und Bad Kleinkirchheim nach St. Oswald. Seilbahnwandern nennt man das, was wir heute vorhaben. Mit Rücksicht auf diejenigen, die noch keine kompletten Bergwanderungen gemeistert haben, bringt uns die Nationalparkbahn Brunnach auf 1.900 Meter Seehöhe. Geplant war dann eine Tour über den Mallnock (2.226 m) und den Klomnock (2331 m) mit anschließendem Abstieg über die Lärchenhütte. Wer als mittelhessischer „Flachlandtiroler“ aber glaubt, dass das nur ein Spaziergang wäre, täuscht sich gewaltig. Für routinierte Bergwanderer hingegen ist das natürlich nur ein „Klacks“.

Nach dem Frühstück und einem Provianteinkauf in Radenthein ging es dann hinauf nach St. Oswald. Schön, dass hier nicht schon auf dem großen Parkplatz abkassiert wurde. Über eine Fußgängerbrücke erreichten wir die Talstation. Die Preise haben sich in den letzten sechs Jahren doch schon ein bisschen erhöht.

Nationalparkbahn Brunnach (bitte beachten: Daten aus dem Sommer 2013)

Einzelfahrt (zum oder vom Gipfel): 14,90 € (Kinder 8,- €)

Hin- und Rückfahrt: 19,00 € (Kinder 9,80 €)

Fahrbetrieb jeweils von 9-12 und 13-16 Uhr

Betriebszeiten:

18. Mai – 16. Juni täglich
19. Juni – 23. Juni, Mittwoch bis Sonntag
26. Juni – 08. September, täglich
11. September – 06. Oktober, Mittwoch bis Sonntag
09. Oktober – 27. Oktober, täglich

Die etwa 20-minütige Fahrt ist jedoch ein schönes Urlaubserlebnis. „Nock in“ heißt das Restaurant auf der Bergstation, von dem man natürlich einen herrlichen Ausblick hat. Ob an der Bar oder auf der Terrasse: Hier könnte man trinken bis zum „nock out“, aber das wäre in der Höhenregion bekannter Maßen lebensgefährlich.

Da genießt man lieber die Sonne und den Blick auf den beeindruckenden See, der am Fuße der Bergstation liegt. So hat es dann Martin auch gemacht und sich einen leichten Sonnenbrand geholt.

Vor dem Abmarsch gab es aber erst einmal ein Gruppenfoto mit allen Beteiligten dieser Daltons-Tour: Von links Fenja, Gerd, Heide, Hans-Gerd, Martin, Ödi und Schorsch.

Gegen 10.30 Uhr startete die Truppe dann mit unterschiedlichen Vorstellung bezüglich der Tagestour in Richtung Mallnock-Gipfel. Der Weg Nr. 161 entsprach zumindest bis zum Klomnock-Gipfel unserer Vorstellung. Ödi konnte nicht glauben, dass es allein zum Mallnock-Gipfel gemäß der Beschilderung 1,20 Stunden sein sollen. Es sah tatsächlich so aus, als könnte man das auch in 20 Minuten schaffen. Aber in der Bergwelt kann man sich gewaltig täuschen und eine Kilometerangabe würde vermutlich noch mehr Irritation erzeugen.

Zwischen Bergstation und Mallnock lagen da noch zwei kleine Anhöhen, die man zunächst einmal als harmlos einstufte. Aber auch hier kamen einige von unserer Truppe schon gewaltig ins Schwitzen. Ein paar Steinhaufen deuteten die Kuppe auf der Anhöhe Brunnachgatter (2020 m) an und hier haben sich Heide und Fenja bereits entschieden, auf den Mallnockgipfel zu verzichten.

Auf dieser Anhöhe konnten wir einem Bergführer lauschen, der eine Schülergruppe anführte und viel Interessantes zu den Höhen der Nockberge erzählte. Zum Leidwesen einiger unserer Tourenteilnehmer verlor sich die mühsam erkämpfte Höhe wieder und der Wegweiser deutete noch 50 Minuten bis zum Mallnock an. Es sollte sich herausstellen, dass diese Zeitangaben bei durchschnittlichem Tempo recht exakt sind. Wir stellten außerdem fest, dass wir uns auf einem Teil des „Alpe Adria Trails“ befinden.

Unmittelbar vor dem anstrengendsten Teil zum Mallnockgipfel verzweigten sich die Wege. Heide und Fenja entschieden, ab hier dem Wegweiser zu „Roten Burg“ (15 Minuten) zu folgen, um von dort mit Martin wieder per Seilbahn nach St. Oswald hinab zu fahren. Aber sie sollten nicht die einzigen auf der Talfahrt beiben. Im Zickzack führte der Pfad steil aufwärts und schon bald musste Ödi einsehen, dass eine solche Anstrengung kurz nach einer Operation nicht sinnvoll war. So ging er wieder hinab und folgte Heide und Fenja zur Roten Burg, um später als einziger der Truppe jedoch den Rückweg ins Tal zu Fuß absolvierte.

Auch Schorsch überlegte an jenem Wendepunkt, ob er nicht auch mit Ödi wieder abwärts wandern sollte. Doch er wollte wenigstens den Mallnock-Gipfel schaffen, was ihm letztlich auch gelang. Unterwegs kam eine große kroatische Wandergruppe entgegen, die mit einem freundlichen „Dobar Dan“ grüßte. Hans-Gerd hatte inzwischen (mit seinen alten Birkenstock-Latschen) den Gipfel erklommen und kam schon wieder entgegen, um sich vergewissern, ob ihm überhaupt noch jemand folgt. Gerd wollte als „Bergführer“ natürlich immer am Gruppenende bleiben, wusste aber nicht, dass sich auch Schorsch für den Aufstieg entschieden hatte. Schließlich aber waren alle Drei auf dem Gipfel und gönnten sich eine Pause in 2.226 Metern ü.NN.

Dass alle drei auf dem Bild zu sehen sind, verdankt man dem Umstand, dass man sich hier gegenseitig die Kameras in die Hand drückt. In den Bergen herrscht nun einmal Kameradschaft. Während sich Schorsch nach einem Gipfelimbiss wieder in Richtung Brunnach-Bergbahn verabschiedete, marschierten Hans-Gerd und Gerd in Richtung Klomnock weiter. Diese Tour wird in Teil 3 beschrieben.

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