Von Gießen (Ost) nach Annerod
Dieser etwa 5 Kilometer lange Abschnitt führt die Wanderer auf dem Lahn-Kinzig-Weg von der östlichen Stadtgrenze (Eichendorffring) durch die Unterführung des Gießener Rings (A 485) am Europaviertel vorbei und anschließend durch ein Naturschutzgebiet in den Fernwalder Ortsteil Annerod.
Der Weg verläuft zu einem großen Teil kerzengerade durch den Gießener Stadtwald und weist keinerlei nennenswerte Steigungen auf.
Die Einstiegsstelle ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Gießener Hauptbahnhof mit der Buslinie Nr. 2, Ausstiegsstelle Fasanenweg (Abzweig von der Licher Straße) zu erreichen. Sie folgen dann dem Fasanenweg etwa 50 Meter und biegen dann rechts ab in den Eichendorffring ein.
Vor dem auffälligen grau-roten Hochhaus (14 Etagen) gehen sie nach links weiter an einem Parkplatz vorbei. Der Eichendorffring führt sie durch ein wenig attraktives Wohnviertel. Auf den Wanderweg stoßen Sie in Höhe der Hausnummern 77-87 (beide Richtungen).
Hier besteht begrenzte Parkmöglichkeit. Wer mit dem Pkw anreist, kann das Navi-Gerät mit der Anschrift Gießen, Eichendorffring 77 programmieren.
Sie gehen nach rechts durch die Sperrpfosten. Über mehr als 3 Kilometer marschieren Sie nun immer geradeaus in exakt östlicher Richtung.
Neben dem gelben Band des Lahn-Kinzig-Weges finden Sie einen Radwegweiser und den Aufkleber des Anneröder St. Thomas-Morus-Vitos-Andreas Pilgerweges. Zunächst geht es durch die Unterführung des Gießener Rings (A 485).
Unmittelbar nach der Unterführung gelangen Sie in den Gießener Stadtwald. Stets geradeaus auf dem breiten Schotterweg durchwandern Sie bald die Waldgemarkung Geißlache und überschreiten dann einen Bahnübergang
Einige alte Ruihebänke säumen den Weg in den Waldgemarkungen „Wüstung“ und „Sauhüttendörner“. Bald wandern Sie an einer riesigen Werkshalle des Gießener Europaviertels vorbei und gelangen an die Europastraße. Diese führt von den 457 (Licher Straße) durch das Europaviertel zum Gießener Stadtteil Rödgen.
An diesem Straßenübergang befindet sich ein kleiner Wanderparkplatz (mit leider viel Müll). Der Radwegweiser gibt uns folgende Entfernungen an: Annerod 1,7 km und Lich 11 km.
In der Gegenrichtung (West) sind Gießen (6,4 km) und Wetzlar (27 km) aufgeführt. Sie finden hier auch die Markierungssymbole des Lahn-Limes-Radweges und der Traumstern-Route vor.
Sie gelangen nun in das Naturschutzgebiet Krebsbachtal. An der rot-weißen Sperrschranke vorbei wird der Weg allmählich kurvenreicher und steigt bald leicht an. Nach etwa einem Kilometer verzweigt sich der Weg. Sie gehen links weiter aufwärts und erreichen bald den Waldrand. Dort befindet sich eine Radwanderkarte des Landkreises Gießen (1:50.000) am rechten Wegrand.
Es ist die Station 4 des Pilgerweges der Kirchengemeinde Annerod die darauf verweist, dass sich auf der Strecke eine kleine Quelle befindet. Über einen QR-Code kann man von der örtlichen Pfarrerin mehr erfahren und Musik hören.
Weiter geradeaus passieren Sie bald den Friedhof von Annerod.
Sie befinden sich im Tiefenweg. Hier befindet sich eine Bäckerei und ein paar Schritte weiter das Heimatmuseum. Im Aushang ist zu lesen, dass die ältesten Teile des zweistöckigen Fachwerkhauses aus dem 17. Jahrhundert stammen.
An Decken- und Stützbalken im Inneren lassen sich unterschiedliche Bauabschnitte nachweisen. Nach Aussagen ehemaliger Dorfbewohner soll das Haus früher an anderer Stelle gestanden haben. Es war einst Wohnhaus eines landwirtschaftlichen Anwesens und wurde später auch als Gaststätte genutzt. Zwischen 1960 und 1980 befand sich eine Poststelle im Untergeschoss und erst 1990 wurde es von der Gemeinde Fernwald erworben und dem Heimatverein zur Nutzung übergeben. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten erfolgte 1994 die Einweihung.
Der örtliche Heimatverein hat an den meisten Gebäuden Schilder mit den alten Hausnamen angebracht.
Wenige Schritte nach dem Heimatmuseum erreichen Sie die evangelische Kirche, eine neugotische Saalkirche aus dem Jahr 1879/80. Es ist die Station 1 auf dem „Butterweg“, einem neuzeitlichen Pilgerweg, der zum größten Teil mit dem Lahn-Kinzig-Weg von Annerod nach Gießen gleichauf verläuft.
Gegenüber bot sich gegenüber von der Kirche eine Einkehrmöglichkeit. Leider hat die Gaststätte „Zur Krone“ die Corona-Pandemie 2020 nicht überstanden. Inhaberin Marianne Stiebling hatte sich im Dezember 2020 schweren Herzens nach 47 Jahren von ihren Gästen verabschiedet. Bleibt also zu hoffen, dass die Geschichte des geschätzten Lokals nach der Corona-Krise irgendwann weitergeht.
Zum Anknüpfpunkt an der „Alt Schul“ sind es nur noch wenige Schritte weiter im Tiefenweg. Hier stellen wir fest, dass der Lahn-Kinzig-Weg auch teil des Hessenweges Nr. 5 ist.
Anschluss an den öffentlichen Personen-Nahverkehr finden Sie am Ende des Tiefenweges in der Grabenstraße.
Anschrift für nähere Informationen:
Gemeindeverwaltung Fernwald
Oppenröder Straße 1
35463 Fernwald (OT Steinbach)
Tel. 06404-9129-0
Link zum Pilgerweg:
Butterweg | Pfarrei St. Thomas Morus Gießen (bistummainz.de)