3-26-37 Vom Jeschkenberg nach Horni Hanychov

500 Höhenmeter talwärts

Wie so oft endet die Markierung des E 3 an den Grenzen größerer Städte. Dieser Abschnitt führt vom Gipfel des Jested (Jeschkenberges) von 1.012 Metern Basishöhe hinab an den Rand des Liberecer Stadtteils Horni Haychov (Oberhainichen) und weist 498 Abstiegs-Höhenmeter auf etwa 4,2 Kilometern auf. Um etwas mehr von dem herrlichen Wintersport- und Biker-Areal zu sehen, haben wir die rote Markierung verlassen und eine (grün markierten) Zusatzrunde eingelegt. Dadurch verlängert sich der Abschnitt um etwa 3 Kilometer, wird aber weniger steil. Zur Nachahmung empfohlen.

Vom Hotel-Restaurant blicken wir auf das Gipfelkreuz und finden die rote Dreiecks-Markierung an einer flachen Betonmauer. Wie so oft gehört der Berggipfel nicht zum direkten Verlauf des E 3, sondern wird als Abstecher empfohlen. Auf dem Zufahrtsweg umrundet man das imposante Gipfelbauwerk um fast 270 Grad und kann dabei herrliche Ausblicke in allen Richtungen genießen.

Nach 500 Metern finden wir einen Wegweiser (Jested (ODB:) auf 970 Höhenmetern vor. 3,5 Kilometer sind es ab hier nach Horni Haychov. Eine Infotafel klärt (leider nur in Landessprache) über seltene Vogelarten am Jested auf.

Da die Gipfelregion Ende April 2017 noch abschnittsweise schneebedeckt war, war Trittsicherheit beim folgenden steilen Abstieg gefordert. Kurz darauf sehen wir beim nächsten Wegweiser (Hrebenovka) die E-3-Markierung.

Rechts am Wegrand lädt das Gasthaus Horska Chata Jestedka zur Einkehr ein. Für unsere Gruppe aber war es nach nur 15 Minuten Marschzeit vom Gipfel zu früh für eine Rast (von zwei Protestlern abgesehen). Wir können vorrübergehend auch der blauen Markierung folgen, die über den Punkt „Dvorakuv Kriz“ (2,5 km) nach Horni Hanychov führt.

Der Wegweiser am Punkt „Jestedka“ auf 930 Höhenmetern informiert über Entfernungen in beiden Richtungen: Zum nächsten Punkt Plané Pod Jestédém sind es 2 Kilometer, nach Cesky Dub 11 km und nach Sychrov (Schloss) 23 Kilometer. Ein kurzer Abschnitt verläuft nun auf ebener und sogar leicht ansteigender Strecke. Dann geht es durch jungen Nadelwald wieder abwärts.

Kurz darauf passieren wir die erste Bergstation eines Skilifts. Es ist die Station Cerny Vrch, die auf 944 Metern Höhe steht. Der Lift mit den 2-Personen-Gondeln war nicht in Betrieb, so dass keiner in Versuchung kam….

Eine große Infotafel klärt über die einzelnen Skipisten auf. Hier wird eine website zur näheren Information angeboten: www.pomahejpohybem.cz, dazu eine Info-Hozline von SKI.JESTED: 737 222 499. Wir gehen weiter und stoßen bald auf einen Biker-Weg (Radweg 3007), der uns weiter ins Tal führt. Hier ist nur noch die rote Markierung des E 3 zu sehen.

Danach passieren wir einen Skilift, der nach Westen ausgerichtet ist. Kurz darauf stehen wir vor der Werbetafel der Turisticka Chata Pláné. Der abgebildete Entenbraten versetzt die Gruppe in Vorfreude auf die Einkehr. „Prima Heimisch Küche während des ganzen Jahres“ ist auf deutsch zu lesen.

Nach einigen Hundert Metern gelangen wir an die nächste Bergstation eines Skilifts. Der Ski-Lift „Skala“ bringt die Skifahrer (und eventuell auch Mountainbiker) auf 896 Höhenmeter

Um zur Pláné-Hütte zu gelangen, mussten ab der Werbetafel noch 600 Meter zurück gelegt werden. Auf einem felsigen Pfad marschieren wir weiter abwärts und gelangen an eine Kreuzung mit Wegweiser.

Wir befinden uns am Punkt „Plane Pod Jestedem“ auf 788 Höhenmetern. Wir beschließen an der Kreuzung, den E 3 vorübergehend zu verlassen und die 200 Meter zur Chata Pláné zu gehen. Doch trotz des Hinweises „ganzjährig geöffnet“ auf der Werbetafel war das Lokal geschlossen. Da machte sich große Enttäuschung breit.

Wir stellen fest, dass wir uns den Rückweg zur Kreuzung sparen können, um wieder auf den E 3 zu gelangen. Direkt hinter der Chata Pláné biegen wir links ab und marschieren auf einem Hohlweg durch Mischwald weiter abwärts.

Bald wird der Weg wieder breiter und schließlich erreichen wir den Abzweig, an dem wir den E 3 für eine Extrarunde verlassen. Während der E 3 an diesem Abzweig nach links und etwas steiler abwärts führt (Markierung K2), marschieren wir gerade aus auf fast ebener Strecke. Wir folgen ab hier der grünen Markierung.

Nach 20 Minuten erreichen wir den Punkt „Nad Hlubokou“ auf 685 Höhenmetern. Hier wechseln wir die Richtung und folgen dem Wegweiser in Richtung Horni Haychov (3,5 km). Der Weg durch Mischwald ist angenehm zu gehen.

Nach einem Kilometer passieren wir den Wegweiser „Nad Lomem“ und erreichen wenig später eine Grillhütte mit großem Freizeitareal. „U Lomo“ nennt sich dieser Punkt. Nur wenige Schritte weiter gelangen wir an der Verzweigung „Za Hanychovem“ (576 m) wieder auf den Fernwanderweg E 3. Wir stellen fest, dass er ab diesem Punkt blau markiert ist.

Eine Menge Markierungen (u.a. K1 K2, grünes und rotes Dreieck) begleiten uns nun durch den Nadelwald. An einer Verzweigung folgen wir dem Wegweiser „Lift“ nach rechts.

Horni Hanychov ist nicht mehr weit. Eine morastige Passage wurde mit Holzplanken überbrückt.

Nach den Holzplanken stehen wir vor der Talstation der Mountain-Biker (Biker-Center). Dort herrschte reges Treiben, um zum Biker-Saisonbeginn gerüstet zu sein.

Von dort ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Ortsrand von Horny Hanychov. Dort verkehrt die Straßenbahnlinie 3. Mit der man nicht nur direkt ins Stadtzentrum von Liberec, sondern auch bis zum Zoo an der östlichen Stadtgrenze fahren kann. Am Zoo beginnt die Markierung des nächsten Abschnittes des E 3 durch das Isergebirge.

Zum Abschluss dieser Etappe kehrten wir in das Restaurant „Domov“ ein. Es ist eines der besten Lokale des Landes, ließ man uns wissen. Daher werden wir diesem Lokal einen Extra-Beitrag widmen.

Einkehrempfehlung:

Hospoda Domov

Jestedska 149

46008 Liberec 8

Te. +420 482 771 251

www.hospoda-domov.cz

Geöffnet täglich von 11-23 Uhr

Unweit der S-Bahn-Station fanden wir ein Informationszentrum-Center (Haus Nr. 479) vor. Leider war es bei unserem Besuch geschlossen. Nur wenige Schritte davon entfernt staunten wir über eine Skulptur, die auf den ersten Blick an eine Wurstkette erinnert. Bei näherer Betrachtung stellt man jedoch fest, dass es sich um einen Skispringer handelt.