Im Gleichlauf mit dem E 10
Streckenabschnitt inklusive Abstecher zur Burgruine Tolstejn: 1,5 km (leicht)
Höhendifferenz 625-670 m = 45 m
Markierung zunächst ausnahmsweise grün (teilweise Gleichlauf mit E 10), ab U Rance wieder rot
Verlauf E 10: Nach Süden Cvikov nam. 13 km, nach Norden Varnsdorf 8,5 km
Empfohlene Wanderkarte: Cránená Krajinná Oblast (CHKO) Luzické Hory 1:25.000, Prirodni Park Zitavske Hory (Lausitzer und Zittauer Gebirge), ISBN: 978-80-7506-013-6
Der Aufstieg auf die Jedlova (Tannenberg) wird im Handbuch für die Europäischen Fernwanderwege empfohlen, ganz besonders bei schönem Wetter. Die Aussicht ist wirklich überwältigend. Zur Fortsetzung der Tour auf dem E 3 muss man jedoch zur Abzweigung zurückkehren. Nur wenige 100 Meter nach der Abzweigung befindet sich der Punkt „U Rance“ auf immer noch 640 Höhenmetern.. Im Gleichlauf mit dem E 10 ist dieser Abschnitt mit einem grünen Balken markiert.
U Rance ist ein Privatanwesen (Ranch) mit hölzerner Kirche und befindet sich etwa einen Steinwurf abseits des Weges. Wir folgen dem breiten Forstweg durch Mischwald. Schon bald finden wir wieder die rote Markierung vor und müssen den breiten Weg nach links verlassen. In der Grünphase des Jahres ist diese Markierung leicht zu übersehen. Sollten Sie diesen Abzweig verpasst haben, ist das nicht weiter tragisch. Der breite Weg führt nämlich auf die kleine Zufahrtsstraße zum Punkt Hrad Tolsteijn, der auf beiden Wegen schon nach 1 Kilometer erreicht ist.
Auch der Aufstieg auf die Burgruine Tolstejn ist ein empfohlener Abstecher, und dieser Empfehlung schließen wir uns unbedingt an. Es ist ein kurzer Anstieg, der sich allein schon wegen dem Gasthaus auf dem Gipfel lohnt. Dort bekommt man neben leckeren Speisen und einem guten Kocour-Bier zu günstigsten Preisen auch die Eintrittsmünzen, um über eiserne Treppen und Brücken die obersten Gipfel zu erklimmen und eine tolle Aussicht aus 670 Metern zu genießen.
Die Burgruine stammt aus dem Jahr 1337 und steht auf einem Klingsteinknoten. Im Norden blickt man auf das nur 2 km entfernte Jiretin (Georgenthal), die Stadt der Bergleute, die im 16. und 17. Jahrhundert durch den Abbau von Bleiglanz, Zinkblende und Eiskies eine Blütezeit erlebte.
Hrad Tolstejn (Burg Tollenstein)
Mit der Eintrittsmünze für 20 Kronen (ca. 0,80 Euro) erhält der Besucher eine Infokarte, auf der die Geschichte Burg (ursprünglich: Dohlenstein) zusammengefasst wird. Die „Burg der Dohlen“ war im Mittelalter von großer Bedeutung. Nach der Ersterwähnung 1337 zählte sie zum Schutzwall des wichtigsten Handelsweges von Böhmen in die Lausitz. Bis 1402 waren die Wartenberger die ersten Herrscher auf der Burg, dann reihten die Herren von Duba (Dauba) den Tollenstein in ihre nordböhmischen Besitztümer ein.
Nach 1481 werden die Herren von Schleinitz als Besitzer aufgeführt. „Dieser sächsische Adel gründete im Jahre 1548 auch das Städtchen Jiretín und Jedlovou (St. Georgenthal)“, heißt es auf der Infokarte. In der Folgezeit wechselten die Besitzer bis zum Dreißigjährigen Krieg recht häufig und um 1642 waren es die Schweden, die die Burg plünderten und nieder brannten. Sie wurde nie mehr aufgebaut. 224 Jahre später eröffnete die Familie Münzberg aus Georgenthal den Berggasthof. Überliefert ist auch, dass der berühmte Dichter R. M. Rilke die Ruine im Jahr 1882 besuchte.
Einer Initiative des Gemeindeamtes von Jiretin pod Jedlovou ist es zu verdanken, dass dieses Kulturstätte seit 1996 erhalten und saniert wird. Auch bei unserem Besuch im Mai 2016 waren umfangreiche Sanierungsarbeiten im Gange.