Teil 1: Vom Inselbergbad zur Reitbahn
Auf Seite 212 im Stempelheft des Touringen-Wanderprojektes findest Du den Naturlehrpfad Brotterode. Nicht weit vom Trusetaler Wasserfall, den wir vor kurzem erst auf einer anderen „Erlebnistour“ kennengelernt hatten, können hier die Stempel 274-276 erwandert werden.
Verbinden lässt sich die 8,2 Kilometer lange „Kids-Tour“ mit einer Aufstiegssumme von 218 Höhenmetern mit einem Besuch des Inselbergbades. Auf die Kinder wartet zusätzlich Spaß und Vergnügen auf dem nahegelegenen Inselberg-Funpark.
Auf den Gipfel des Inselbergs (916,5 m) führt der Naturlehrpfad Brotterode allerdings nicht. Höchster Punkt ist die Adolfsblick-Quelle auf 775 Höhenmetern.
Aber ganz so kinderleicht ist diese Tour auch nicht. Auf den ersten vier Kilometern geht es fast ausschließlich bergan. Auf dem großen Parkplatz vor dem Inselbergbad findest Du unter anderem eine Infotafel zum Naturlehrpfad.
Auf einer anderen Infotafel erfährt man zum Thema „Dorfökologie“, dass auch Dörfer von einem Miteinander von Menschen, Tieren und Pflanzen geprägt sein können.
Und schließlich präsentiert sich Brotterode auch noch als Wintersport-El Dorado mit seinem Nordic-Activ-Zentrum Großer Inselsberg.
Und da haben wir es wieder: Inselberg oder Inselsberg? Auf dem Inselbergbad fehlt das „s“ in der Mitte, auf der Tafel zum Nordic-Aktiv-Zentrum ist es vorhanden.
Eine mit blauen Pfeilen eingekreiste 7 ist die Markierung dieses Wanderweges. Schnell findet sich auch der erste Wegweiser zum ersten Etappenziel Reitbahnhütte (2,6 km).
Nach rund 100 Metern findet man das alte Startportal des Naturlehrpfades. Hier wird er mit einer Länge von 7,5 km vorgestellt und der Zweck erläutert: „Die zunehmende Industrialisierung in den letzten Jahrzehnten hat dazu geführt, dass täglich auf der Erde Pflanzen-, Tier- und Pilzarten aussterben. Wir alle sind aufgerufen, die Gefahren der ständig steigenden Umweltbelastung zu erkennen und Maßnahmen zu deren Minderung oder Beseitigung im persönlichen und gesellschaftlichen Bereich einzuleiten. Der Naturlehrpfad soll dazu beitragen, auf die Gefährdung der noch vorhandenen Arten und ihrer Lebensräume hinzuweisen“. (O-Text Ende)
An der Treppe zum Inselbergstadion beginnt also die alte Variante des Naturlehrpfades, die zuvor mit einem grünen Diagonal-Balken auf weißem Grund markiert war.
Diese alte Markierung hilft Dir auf einem Abschnitt zur Reitbahn weiter. Entweder hat man auf diesem Abschnitt die neue Markierung mit der Nr. 7 nicht angebracht oder sie wurde von Übeltätern entfernt (Sachstand September 2024). Nun zur Wegbeschreibung: Man startet in östlicher Richtung und geht am Sportplatz vorbei.
Schon auf den ersten Metern findet man Infotafeln zu allerlei Pflanzen und Bäumen. Unter anderem erfährt man, wann und warum der eine oder andere Baum zum „Baum des Jahres“ erkoren wurde.
Die Blumenuhr, der Schutz der Schmetterlinge und der Lebensraum Feuchtwiese sind weitere Themen, bevor es auf einen lange ansteigenden Wiesenweg geht.
Am Waldrand sieht man eine kleine Schutzhütte. Ist das schon die Reitbahnhütte?
Nein, es ist die Schutzhütte „Am Roh“ auf 639 Höhenmetern. Immerhin sind hier schon 75 Höhenmeter erklommen.
Auf einem schmalen Pfad geht es nun sehr nahe an einem Elektrozaun am Waldrand weiter aufwärts.
Dann gelangt man auf den Brotteroder Panoramaweg. Du folgst dem Wegweiser nach rechts zur Rohquelle (0,2 km) und hast noch 1,4 km bis zum ersten Etappenziel Reitbahn.
Dieser Weg in Waldrandnähe ist bequem zu gehen und ermöglicht an mehreren Punkten schöne Ausblicke. An der Rohquelle sind 670 Höhenmeter erreicht.
Die Infotafeln weisen unter anderem auf die Bedeutung des Vogelschutzes hin. So erfährt man, das im hiesigen Gebiet früher noch bedrohte Arten wie Birkhuhn, Auerhuhn, Uhu, Wanderfalke und Sperlingskauz vorkamen.
Immerhin seien heute noch bestandsgefährdende Arten wie Sperber, Rotmilan, Baumfalke, Eisvogel und Wasseramsel manchmal zu sehen.
Weiter auf dem Panoramaweg erreichst Du einen Wanderparkplatz an der Landstraße L 1127. Hier gibt es vielerlei Gästeinformationen in unmittelbarer Nähe zum Starterhäuschen des WSV Brotterode.
An diesem Punkt trennen wir uns wieder vom Panoramaweg und gehen noch vor der Landstraße nach links in nordöstlicher Richtung weiter.
Hier beginnt der Abschnitt, auf dem ich die neuzeitliche Markierung (Nr. 7) vermisst habe. Dass ich mich aber immer noch auf dem Naturlehrpfad befinde, belegen die vielen Infotafeln und der grüne Diagonalbalken.
Passend zur Jahreszeit lernst Du den essbaren Frauentäubling als Pilz des Jahres 1997 kennen. Dass Pilze ein wichtiges Bindeglied im Stoffkreislauf der Natur sind, erfährst Du auf einer folgenden Infotafel.
Und wenn Du schließlich auch noch etwas über den Lebensraum und die Beutetiere des Dachses gelernt hast bist du fast schon am ersten Etappenziel ´“Reitbahn“ auf genau 700 Höhenmetern.
Hier warten nicht nur vielfältige überdachte Rastmöglichkeiten und der Stempelkasten Nr. 274, sondern auch ein Brunnen mit Trinkwasser auf Dich.
Der höchste Punkt der Wanderung ist hier allerdings noch nicht erreicht.
Fortsetzung folgt in Kürze.