D-52156 Monschauer Rundwanderweg Nr. 15

Der Rote Faden durch die Tuchmacherstadt (2,3 km)

Startpunkt ist der Parkplatz Burgau unterhalb der Burg Monschau. Hier findet man am Ufer des Flüsschens Rur eine Tafel zu einem der kleinsten Rundwanderwege im Monschauer Land.

Eine gute Beschreibung mit Streckenplan findet man auch unter dem nachfolgenden Link

Altstadtrundgang Monschau | 15 | Wandern | Stadt Monschau

 

Wir gehen vom Parkplatz über die Rurbrücke und wandern auf Kopfsteinpflaster in östlicher Richtung, dem Wegweiser Altstadt folgend.

Monschau entwickelte sich Ende des 17. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten Tuchmacherstädte im Rheinland. Voraussetzungen dafür waren nicht nur das kalkfreie Wasser und der Brenntorf aus dem Hohen Venn, sondern auch die billigen Arbeitskräfte und die Zunftfreiheit. Hinzu kam auch die religiöse Toleranz des Landesherren, des Herzogs von Jülich. Die Monschauer Tuche waren für ihre herausragende Qualität weltberühmt. In der Blütezeit der Tuchindustrie (18. Jahrhundert) wurden Monschauer Tuche weltweit verkauft. Auf dem Rundweg werden wir viele prachtvolle und historische Bauwerke finden.

Das wohl bedeutendste der prachtvollen Patrizierhäuser und gleichzeitig Wahrzeichen der Stadt ist das Rote Haus in der Laufenstraße 10. Es beherbergt das Stiftung-Scheibler-Museum und war im 18. Jahrhundert Wohnaus, Kontor und Fabrikationsstätte des bedeutendsten Monschauer Tuchfabrikanten Johann Heinrich Scheibler. Ihm ist der weltweite Ruhm der Monschauer Tuche zu verdanken.

Im Flyer zum Wanderweg Nr. 15, ein 2,3 Kilometer langer historischer Spaziergang, ist zu lesen, dass man das historische Haus mit einer über drei Etagen freischwebenden Holztreppe von April bis November besichtigen kann. Wir waren leider im Dezember zu Gast und konnten das Haus nur von außen bestaunen.

Zunächst einmal verläuft der Weg auf der Stadtstraße. Der Abschnitt vom Parkplatz Burgau bis zum Abzweig der Kirchstraße ist Hin- und Rückweg zugleich. Hier befindet sich die „Senfonie“, die darauf verweist, dass auch die Herstellung von Senf eine große Rolle in der Stadtentwicklung gespielt hat. Die Markierung (eingekreiste 15 schwarz auf weiß) ist so angebracht, dass man den Rundweg in beiden Richtungen angehen kann.

In der Stadtstraße finden wir unter anderem das Caffeehaus Wilh. Maasen, in dem man sogar Kaffee-Bier bekommen kann. Danach passieren wir das Monschauer Süßwarenparadies und den Gerberplatz.

Dort werden wir über Sanierungsmaßnahmen des Rursammlers informiert. Hier ein Ausschnitt aus dem Text (ZITAT): „Zwischen Stadtstraße und Rosenthal fließen die Abwässer der Stadt Monschau in den so genannten Rursammler, der in den 1970er Jahren im Flussbett der Rur verlegt wurde. Bei Kanalinspektionen wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Mängel und Schäden festgestellt. Da der Rur in Bezug auf die Trinkwasserversorgung der Städteregion eine besondere Bedeutung zukommt, wird der Kanal unter der Rur jetzt in großen Teilen stillgelegt. Der weiter bestehende Teil vom Markt bis zum Rosenthal wird besonders hochwertig von innen saniert. (O-Text ENDE).

Der Rursammler beginnt in Höhe des Hauses Stadtstraße 59, wo sich auch der erste von 26 Schächten im Flussbett befindet. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten läuft das Schmutzwasser dann durch einen neuen Kanal unter der Stadtstraße bis zu einer Pumpstation bei „Richters Eck“, wo sich die nächste Infotafel zum Projekt befindet.

Danach passieren wir das Gasthaus Alt Monschau auch Alt Montjoie), vor dem der Biergarten offenbar trotz des kalten Schmuddelwetters immer noch in Betrieb ist. Wir sind allerdings etwas zu früh unterwegs. Wenige Schritte weiter erreichen wir das Tourismusbüro der Stadt. Hier haben wir uns mit allerlei Prospekten versorgt.

Hier die Kontaktdaten: Nationalpark-Info-Treffpunkt Monschau

Stadtstraße 16, 52156 Monschau, Tel. 02472-80 480, www.monschau.de

e-Mail: touristik@monschau.de

Auf dem, weiteren weg bestaunen wir den schmucken Lütticher Hof und vor dem Restaurant „Hüftgold“ einen weihnachtlich verzierten Trabbi.

Direkt danach stellen wir fest, dass wir uns auf einem kleinen Teilstück des Eifelsteigs befinden. Der Eifelsteig gehört zu den zehn beliebtesten Premium-Wanderwegen Deutschlands. Ein Wegweiser verrät uns die Entfernungen zu den nächsten Wegpunkte: In unserer Laufrichtung sind der Kierberg (0,4 km), Höfen (6,3 km) und Einruhr (24,6 km) aufgeführt. In der Gegenrichtung stehen die Burg Monschau (0,5 km) und Roetgen (17,2 km) auf dem Streckenplan.

Der Eifelsteig führt auf 313 Kilometern unter dem Motto „Wo Fels und Wasser dich begleiten“ von Aachen nach Trier.

Vorbei am Restaurant „Alte Herrlichkeit“ und dem Hotel Royal gelangen wir nach dem Abzweig der Rurstraße in die Lauffenstraße, wo wir die evangelische Pfarrkirche passieren.

Im Flyer zum RW 15 ist zu lesen, dass sich die wohlhabenden protestantischen Tuchmacher diese Kirche von 1787 bis 1789 errichten ließen und dass die Turmspitze einst zur zerstörten Friedenskirche in Köln-Mülheim gehörte.

Der Weg führt uns über die Rurbrücke in die Rurstraße. Hier finden wir einen Herren mit Hut als Denkmal und blicken aus einer anderen Perspektive auf die Pfarrkirche.

Von hier fällt der Blick auf den Schmitzenhof. Wie im Flyer zu lesen ist, wurde diese älteste Produktionsstätte für Feintuche von Arnoldus Schmitz (1550-1615) erbaut. Der Gebäudekomplex, wie er sich heute darstellt, wurde allerdings erst 1765 errichtet und auch als Wollspüle genutzt. Das ist gut durch sein eisernes Wasserrad zu erkennen.

Im Biergarten des Cafés Weekend gönnen wir uns eine kleine Glühweinpause und folgen dann dem RW 15 in die Straße Oberer Mühlberg, dem so genannten „Arme-Leute-Viertel“, in dem die Weber und Spinner auf engstem Raum lebten. Hierzu ist im Flyer zu lesen (O-Text): Die meisten Arbeiter wohnten mit ihren mehrköpfigen Familien in 1-2 Zimmern, von denen eines mit einem mächtigen Webstuhl belegt war. Viele Familien wurden von Armenfonds unterstützt.“ (ZITAT Ende)

Am Ende dieser Straße biegen wir scharf links in die Straße Markt ein. Hier befindet sich unter anderem das „Weihnachtshaus“. Wir wissen nicht, ob es ganzjährig diesen Namen trägt.

Am Ende der Straße Markt biegen wir nun scharf nach recht ab und gelangen in die Austraße, wo der Tuchmacherbrunnen an die historische Bedeutung dieses Handwerks erinnert. Er stellt eine Auswahl der wichtigsten Arbeitsvorgänge bei der Tuchherstellung dar.

In der Austraße passieren wir das Café Kaulard und erreichen dann das Aukloster.

Davor finden wir eine Skulptur des Münchener Künstlers Alf Lechner (1925-2017), der zu den bedeutendsten Stahlplastikern der Welt zählte.

Seine Skulptur „Verformung 14,17-1“ aus dem Jahr 1970 fertigte er als Beitrag zur Ausstellung „Umwelt-Akzente“, der ersten Demonstration internationaler Außenkunst.

Über die Ruhrbrücke geht es dann in die Eschbachstraße. Rechts von der Straße erhebt sich der Rahmenberg mit der Haller-Ruine. Diese werden wir auf dem Rundweg Nr. 25 kennen lernen.

Zum Rahmenberg erfahren wir im Flyer folgendes (O-Text): „Die Tuchrahmen, die hier auf den schmalen und langen, mit Schiefer- und Grauzwackesteinen gesicherten Terrassen standen, gaben dem Rahmenberg seinen Namen. Die Stoffe wurden nach dem Weben genoppt (Ausbessern von Fäden) und gewalkt (mit Wasser und Holzstampfern verdichtet und verfilzt). Das stark eingelaufene Gewebe musste wieder auseinander gezogen und zum Trocknen auf Rahmen gespannt werden. Der Rahmenberg ist eines der interessantesten Boden- und Technikdenkmäler aus der Tuchmacherzeit“. (O-Text ENDE).

Wir gelangen in die Straße Stehlings und von dort zu den Highlights der Stadt in der Lauffenstraße. Hier erst passiert man das bereits beschriebene Rote Haus und gelangt dann zum ebenso historischen Haus Troistorff. dass der gleichnamige Tuchfabrikant im Jahr 1783 im so genannten Louis-Seize-Stil errichten ließ. Darin befindet sich das berühmte Tapetenzimmer, in dem sich Paare trauen lassen können.

Dann führt uns die Lauffenstraße in die Stadtstraße zurück, wobei wir das „Haus zum Turm“ passieren. Auf einer Bronzetafel erfahren wir, dass der Turm zur ehemaligen Stadtbefestigung von Monschau im 14. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert zum Wohnturm dreigeschossig ausgebaut wurde.

Rund 50 Meter unterhalb der mächtigen Burg Monschau gelangen wir am Ufer der Rur zum Parkplatz Burgau zurück. Das Parken hier ist nicht ganz billig. Doch sei der Stadt Monschau der Obolus für die Erhaltung der historischen Stätten und er dazugehörigen Wanderwege gegönnt.

Nach dem Wandern empfehlen wir einen Besuch im überdachten Handwerkerdorf.

Kontakt:

Monschau Touristik GmbH, Stadtstraße 16, 52156 Monschau-Touristik

Tel. 02472-8048-0, touristi@monschau.de,

www.monschau.de

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