Von der Pfaffendorfer Brücke nach Ehrenbreitstein
Wochenlang waren wir mit Untersuchungsbohrungen an der Pfaffendorfer Brücke nach Koblenz beschäftigt. Ein Einsatz mit großem Aufwand. Nicht nur am Boden, sondern auch mit dem Hubsteiger in luftiger Höhe und sogar unter der Brücke in den Rhein unter Einsatz eines Spezialschiffs.
Unsere Fahrzeuge und Gerätschaften waren im alten Wasser- und Schifffahrtsamt direkt an der Brücke deponiert. Und direkt davor konnte ich die blaue Wegmarkierung des Rheinsteigs sowie weitere Markierungen von Wander- und Radwegen entdecken. Doch leider blieb wenig Zeit, dem Rheinsteig über eine längere Distanz zu folgen.
Immerhin reichte eine Mittagspause im Mai 2020, um eine knappe Meile am Rhein flussabwärts zu marschieren. Und auf dem Weg vom alten Schifffahrtsamt nach Ehrenbreitstein gab es eine Unmenge zu entdecken.
Von der Pforte des Schifffahrtsamtes blickt man auf eine kleine Anlegebucht für die Spezialschiffe, direkt daneben die der Wasserschutzpolizei.
Eine Treppe führt links hinab zum Uferweg (Am Hafen). Hier sollte man nicht den Fehler machen, den Hafen nach links zu umgehen und auf den Leinpfad zu geraten. Dieser erweist sich nämlich als Sackgasse.
Geht man ein paar Schritte rechts weiter, werden Hausboote zur Vermietung angeboten. Allerdings sollte man für diesen Luxus das nötige Kleingeld haben. In einem Prospekt haben wir über ein Preisangebot von 600 Euro pro Nacht gestaunt.
Günstiger wenn auch nicht billig wäre dann schon eine Übernachtung im Hotel Diehl, das man nach weiteren 50 Metern passiert.
Es war die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Corona-Lockdown. Von weiten sieht man, dass die Seilbahn von Koblenz zur Festung Ehrenbreitstein wieder in Betrieb war.
Wenig Betrieb herrschte dagegen auf einem Spielplatz. Hier scheint man wohl noch große Bedenken in Bezug auf das Infektionsrisiko zu haben.
Auf der anderen Uferseite sehen wir die Rheinfähre, die zu diesem Zeitpunkt auch wieder in Betrieb war. Wir befinden uns mittlerweile auf dem Promenadenweg „Rheinsteigufer“.
Hier finden wir auf einer Bronzeplatte am Wegrand die Geschichte des Rheinausbaus, der mit der Begradigung des Oberrheins im Jahre 1817 begann und für die Schifffahrt 80 Kilometer Streckenersparnis brachte. Allerdings verschärfte sich dadurch auch die Hochwassergefahr am Mittelrhein.
Weiter heißt es hier: „Heute wird die Fahrrinne von Geschieben freigehalten, so dass immer eine Mindestfahrwassertiefe für die Schiffe garantiert ist. Dies geschieht mit schwimmenden Baggergeräten, deren Schaufeln 125 Liter Sediment und Steine fassen können“ (O-Text Ende).
Bald endet unser Bummel am Rheinufer. Es geht nach rechts durch eine Brücke hindurch, an der wir mehrere Infotafeln vorfinden. Die Tafel zum Rheinradweg mit dem Thema „Confluentia – am Zusammenfluss von Rhein und Mosel“ befasst sich in deutscher und englischer Sprache mit den Besonderheiten der Region. Was hier erklärt wird, lässt sich im Internet unter den websites www.rheinrad-rlp.de und www.radwanderland.de aufrufen.
Eine andere Tafel schildert den Radtouristen, wie man mit dem Rad zur Festung Ehrenbreitstein hinaufkommt, ohne dem oft massiven Besucherandrang ausgesetzt zu sein.
Die für Wanderer und Kulturinteressierte wohl wichtigste Tafel befasst sich mit der „Festungsbaukunst des 19. Jahrhunderts in Koblenz“ und nimmt dabei natürlich besonders Ehrenbreitstein und die Festung ins Visier.
Nach der Unterquerung der Brücke gelangen wir auf den Kapuzinerplatz. Wie uns ein städtischer Wegweiser vermittelt, sind es ab hier noch 800 Meter bis zur Festung. Zum Bahnhof Ehrenbreitstein sind es 300 Meter. Weiter aufgeführt sind die Dikasterialgebäude und das Rhein-Museum (250 m) und das Mutter-Beethoven-Haus (150 m).
Leider blieb keine Zeit, diese Häuser ausfindig zu machen. Weiter in Richtung Festung gelange ich auf die Straße „Am Markt“. Hier gibt es einige Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten, sofern die Pandemie irgendwann Geschichte ist.
Am Ende der Straße „Am Markt“ blicke ich dann Auf die stolze Festung. Leider ist die Hälfte der Pausenzeit „vertrödelt“ und um rechtzeitig die Bohrarbeiten an der Pfaffendorfer Brücke fortzusetzen, muss ich nun schnellstens auf den Rückweg kommen.
Sicher ist, dass der nächste Abschnitt zur Festung hinauf um einiges anstrengender sein wird. Immerhin liegt sie auf einem 118 Meter hohen Felsen. Hoffentlich ergibt sich bald eine Gelegenheit dazu.