Spannnendes Wanderabenteuer
Ein Beispiel für eine reizvolle Wanderung auf Mallorca ist der Rundweg über den Talaia d’ Alcúdia zur Platja des Coll Baix auf jener Landzunge, die die Buchten von Alcudia und Pollenca voneinander trennt. Startpunkt ist die Ermita de la Victoria (Navi-Eingabe: Cami de la Victoria). Hier befindet sich eine Kirche, ein Kiosk und ein Restaurant. Verschiedene Wegvarianten werden angeboten.
Wer neben dem weithin sichtbaren Gipfel des Talaia d`Alcúdia (446 m) und der Badebucht Coll Baix auch alle anderen Wegpunkte ansteuern möchte, sollte mindestens viereinhalb Stunden einplanen. Es handelt sich um eine anspruchsvolle Tour mit einer maximalen Anstiegssumme von ca. 860 Höhenmetern und 12,8 Kilometern Länge. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit werden den verschiedenen Streckenbeschreibungen zufolge eingefordert. Wirklich gefährlich wird es bei Sturm und Nässe.
Die wichtigsten Fakten zum Rundweg auf der Halbinsel Alcudia:
Streckenvarianten 9,6 – 12,8 km
Höhendifferenz 7 bis 446 m ü. NN (439 m)
Anstiegssumme 680 bzw. 860 m
Einkehrmöglichkeit nur am Start-/Zielpunkt
Von der Ermita de la Victoria auf 140 Metern Seehöhe folgen wir einem breiten Forstweg aufwärts und gelangen nach ca 15 Minuten in einer Rechtskurve an eine Abzweigung.
Die Abzweigung führt auf einen Wanderweg in nordwestlicher Richtung (Penya des Migdia). Auf dem breiten Weg findet man auf etwa 300 Höhenmetern drei Kreuze an einem Aussichtspunkt vor.
Alle Wegvarianten sind bestens mit Holzschildern markiert. Am Fuß des Talaia d’Alcúdia führt uns nach einem Leiterüberstieg ein abenteuerlicher Steilpfad über Fels und Geröll durch den Wald des Coll des Pedregaret.
Über einen teilweise aufgemauerten Weg durch die Felskluft des Pas de s’Aritja erreichen wir schließlich den Sattel des Talaia d’ Alcudia. An einer mannshohen Steinpyramide finden wir einen Wegweiser vor. Hier sind nur noch wenige Höhenmeter zum Gipfel zu überwinden.
Auf den Grundmauern eines Wachturms, der 1567 zum Schutz vor Piraten erbaut wurde, wurde in jüngerer Zeit eine Vermessungssäule errichtet. Die Aussicht ist natürlich traumhaft.
Der Ausblick soll bei günstigem Wetter bis Menorca reichen. Neben dem Gipfelturm befinden sich zwei verfallene Hütten aus dem 17. Jahrhundert und eine grüne Blechhütte, in der man Ausschau nach entstehenden Waldbränden hält.
Wir kehren zum Wanderweg zurück und folgen nun dem Wegweiser zur Platja des Coll Baix.
Rund eine Stunde wandert man auf unzähligen Serpentinen steil abwärts, bis der Picknick-Rastplatz (unbewirtschaftet) erreicht hat. Wer die Badehose eingepackt hat, sollte sich den Abstecher zur kleinen Badebucht nicht entgehen lassen.
Der Wanderweg folgt nun einem ausgetrockneten Bachlauf, zunächst angenehm abwärts, dann wieder auf holperigen Pfaden aufwärts.
Überall begegnet man den wilden Ziegen, die seit Urzeiten die Gebirgszüge von Tramontana und Arta bevölkern. Bald führt der Weg an einer Ansammlung kleiner Steinpyramiden vorbei und nach 45 Minuten Gehzeit teilen sich die Wanderwege.
Bis zum Ausgangspunkt zurück zeigt uns der Wegweiser 65 Minuten an. Wer noch 40 Minuten draufschlägt, erreicht beim „Campament de la Victoria“ den tiegsten Punkt der Tour auf nur 7 Metern Seehöhe.
Der Rückweg zur Ermita wird jedoch noch einmal richtig anstrengend. Und dann hat man sich eine kühle Erfrischung redlich verdient.