A-9545 Von Kaning auf den Großen Rosennock (1)

Durch das Kaninger Mühlental

Einleitung:

Die Natur mit allen Sinnen erfassen – diese Möglichkeit bietet der Kaninger Mühlenweg seinen Besuchern. Auf dem 3 Kilometer langen Rundweg entlang des Rossbaches lernt der Gast zudem sechs intakte Flodermühlen aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert kennen. Schattige Rastplätze mit Grillstellen laden zum Verweilen ein und in der Neuwirt-Doppelmühle gibt es während der Sommersaison täglich Mahlvorführungen.

Auch für die kleinen Besucher wird auf diesem Rundkurs eine Menge geboten. Als südliches Tor zum Nationalpark Nockberge ist der Kaninger Mühlenweg auch Auftaktrunde zu einer ausgedehnten Wanderung auf den Großen Rosennock, der mit einer Gipfelhöhe von 2.440 Metern alle anderen Nockberge überragt.

Man folgt dabei dem Rossbach durch das Langalmtal und begibt sich von der Petodnighütte über die Erlacherhütte auf den Aufstiegspfad zum Nassbodensee und zum Gipfelkreuz. Startpunkt dieser Wanderung, die auch auf zwei oder drei Tage ausgedehnt werden kann, ist das sehenswerte Türkhaus, das heute als Museum und Informationszentrum dient.

Diese Tour wurde von mir im Jahr 2007 für das damalige Outdoor-Portal „Yabadu.de“ erkundet. In den Jahren 2013 und 2015 waren wir hier mit Gruppen unterwegs.

Start vom Türkhaus

Bevor wir zu unserer Wandertour auf den Großen Rosennock, sollten wir zunächst dem eindrucksvollen Türkhaus unsere Aufmerksamkeit schenken. Es ist ein Bauernhaus vom Typ des „Kärntner Ringhofes“ mit einer hochinteressanten Geschichte. Wie das Türkhaus zu seinem Namen kam, erzählt eine Anekdote, die unter einer Zeichnung im Gebäude zu finden ist. Sie trägt den Titel „Beim Türgg am Laufenberg“ und hat folgenden Wortlaut:

„Die Türken zogen plündernd an Millstatt vorbei. War ein Haus ausgeleert, kam der rote Hahn aufs Dach. Die Leute flüchteten in die Wälder, nur eine junge Magd am Laufenberg blieb zu Hause. Sie stellte große Strohschober unweit des Hofes auf und zündete sie der Reihe nach, als sie das Herannahen der wilden Reiter wahrnahm. Als die Türken das große Feuer sahen, glaubten sie, dass dort bereits ein Türkentrupp gewesen sei, und ritten weiter. So wurde der alte Hof durch die List eines Bauernmädchens aus Laufenberg gerettet und heißt heute noch ‚beim Türgg’“.

Vom Türkhaus gehen wir in nordöstlicher Richtung aufwärts zum oberen Parkplatz und finden dort rechter Hand den Einstieg auf den Kaninger Mühlenweg, der uns sehr anschaulich Wissenswertes über die Müller- und Bäckerpraxis von anno dazumal vermittelt.

Auf dem Kaninger Mühlenweg

Ganz bewusst hat man den Kaninger Mühlenweg auch auf die Neugier und Entdeckungslust der Kinder ausgerichtet. Dies zeigen alleine schon die vielfältigen Holzschnitzfiguren aus der Tier- und Märchenwelt.

Nicht nur die sechs Flodermühlen (alle erbaut um 1800) und die Kneippanlagen, sondern auch die vielfältigen Erlebnisstationen machen den Reiz dieses Rundkurses aus. Begleitet vom lauten Rauschen des hinabstürzenden Rossbachs kann der Wanderer das Werden des kostbaren Mehls erleben und die Kneippeinrichtungen sowie Energie spendende Kraftorte für Gesundheit und Wohlbefinden nutzen.

Dazwischen gibt es zahlreiche Grillstationen, wo mitgebrachte Würstchen und andere Leckereien zubereitet werden können. Wir wandern den Kaninger Mühlenweg zunächst am linken Bachufer aufwärts. Dann passieren wir den Kräuter- und Blumengarten, die Minimühle und den imposanten alten Kaninger Dorfbrunnen, bevor wir die Neuwirt-Doppelmühle erreichen und dort zu bestimmten Zeiten Mahlvorführungen erleben können.

Über die Brotbackstube, den Blochstadl mit bäuerlichen Geräten und die Spiel- und Liegewiese mit vielen Spiel- und Kneipp-Einrichtungen erreichen wir die Stinigmühle und kurz darauf die Trattnigmühle.

Hier können wir bereits die Bachuferseite wechseln und uns die weiteren Sehenswürdigkeiten wie das Holzknecht-Camp, die Ranermühle, die Veidl- oder Mitterlaßnigmühle, Felsendusche und Bären-Kletterwand sowie die Pelzjägerhütte für den Rückweg aufheben.

Wendepunkt des Mühlenrundweges ist die Adamhütte auf 1.084 Höhenmetern. Ab hier beginnt nun die Wanderung durch das Langalmtal.

Information:

Tourismusverband Döbriach-Radenthein

Hauptplatz 8 – 9873 Döbriach

Tel.: 0043-4246-7878 – Fax 0043-4246-7878-16

Email: info@doebriach.net

www.doebriach.net

Wanderkarte:

Kompass Wander- und Bikekarte 066 Millstätter See

1:25.000 mit Panoramakarte und Kompass-Lexikon

Mayr Wanderkarte 94 – Millstätter See

1:35.000 mit Wegbeschreibungen und Panoramakarte

Herausgeber: Gebietsverband Millstätter See mit den Gemeinden Lendorf, Baldramsdorf, Spittal a.d. Drau, Seeboden, Millststatt, Radenthein, Fresach und Ferndorf.

Viele nützliche Tipps und Verhaltensregeln für MTB-Fahrer und Wanderer

Anfahrt:

Autobahn A 10 (Tauernautobahn), Ausfahrt Seeboden / Millstätter See. Durch Seeboden auf die Seeuferstraße und über Millstatt und Döbriach nach Radenthein. Hier links abbiegen und der Beschilderung nach Kaning folgen. Das Türkhaus befindet sich gleich am Ortseingang von Kaning in einer Linkskurve. Ausreichend Parkmöglichkeiten, jedoch an Wochenendtagen starker Besucherandrang.

Unterkunft:

Zahlreiche Unterkünfte aller Art unter:

www.doebriach.net

www.millstaettersee.at

www.nationalparknockberge.at

Öffnungszeiten:

Informationszentrum Türkhaus

Juni und September tgl. 10-15 Uhr

Mitte Juli bis Mitte August tgl. 10 – 16 Uhr

Schaumühle am Mühlenweg:

Juni und September tgl. 10-14 Uhr

Mitte Juli bis Mitte August tgl. 10-15 Uhr

Nähere Informationen unter Tel. + 0043-676-7854340 oder + 0043-4246-4456 und 2241

Freier Eintritt – um Spenden wird gebeten

Der Eintritt zum Türkhaus (Informationszentrum und Museum) sowie zu den Mahlvorführungen in der Neuwirt-Doppelmühle ist frei. Es werden jedoch Spenden zur Erhaltung der Einrichtungen am Kaninger Mühlenweg gerne angenommen.

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