A-4825 Zwieselalmtour über den Herrenweg

Mit der Gosaukammbahn auf eine Traumtour im Inneren Salzkammergut

Wichtiger Vorhinweis: Dieser Bericht entstand nach einer Wanderung am Donnerstag, 5. Juli 2007. Wir bitten zu berücksichtigen, dass inzwischen zahlreiche Änderungen bezüglich Streckenführung, Gastronomie, Preise und Verfügbarkeit eingetreten sein können.

Mit dem Postbus brechen wir von Gosau auf, mit der Gosaukammbahn gelangen wir zur Gablonzerhütte und von dort wandern wir auf dem so genannten Herrenweg über die Sonnenalm, den Aussichtsberg und die Zwieselalm zum Ausgangspunkt nach Gosau zurück. Diese Wandertour bietet alles, was die traumhafte Landschaft im Inneren Salzkammergut zu bieten hat: Herrliche Aussichtspunkte, Hüttenjausen in urigen Berghütten mit sonnigen Terrassen und ein einzigartiges Naturerlebnis auf idyllischen Waldwanderpfaden. Immer wieder fällt der Blick auf den schneebedeckten Dachstein, den höchsten Berg Oberösterreichs, und auf den imposanten Gosaukamm. Da wir diese Wanderung bereits auf 1.440 Höhenmetern starten, verlangt uns der Weg nur wenig Anstrengung ab und ist somit auch für wenig geübte Wanderer und Kinder geeignet.

Mit Bus und Seilbahn zum Start

Ausgangspunkt unserer kombinierten Wandertour ist das Tourismus-Informationsbüro in Gosau, wo wir uns Wanderkarten und Prospekte besorgen können. Dort gegenüber fährt der Postbus zum Gosausee ab. Um nicht in zeitliche Bedrängnis zu geraten, empfehlen wir Euch, bereits um 8.54 oder spätestens mit dem nächsten Postbus um 10.01 Uhr loszufahren. Der Fahrpreis betrug im Jahr 2007 nur 1,60 Euro. Die Fahrt bis zur Endstation am Gosausee bzw. an der Gosaukammbahn dauert etwa 25 Minuten. Bevor wir uns jedoch in die Seilbahnkabine begeben, sollten wir einen  Blick auf den herrlichen Gosausee werfen.

Bei schönem Wetter spiegelt sich der Dachstein, der höchste Berg Oberösterreichs, mit seinem weißen Gletscherkleid im Wasser. Wir können uns Zeit lassen, denn die Kabine der Gosaukammbahn fährt alle 15 Minuten zur 1.1.473 Meter hoch gelegenen Bergstation hinauf. Dort haben wir bei klarer Sicht einen herrlichen Panoramablick auf den Dachstein-Gletscher, den Dosaukamm, die Gosauseen, das Tennengebirge, den Großglockner und die weite Bergwelt des Salzkammerguts.

Von Bergstation zu Bergstation

Von der Bergstation wandern wir durch das Drehkreuz einer Viehweide zur Gablonzerhütte auf 1.550 Metern hinauf. Auch hier können wir einen herrlichen Ausblick genießen. Der gelbe Wegweiser des Herrenweges (Nr. 611) bleibt durchgehend unser Wegbegleiter. Die Gehzeit auf dem Herrenweg nach Gosau wird auf dem Wegweiser mit 3 Stunden angegeben. Wir wandern in Richtung Nord-Nordost und wählen an einer ersten Verzweigung den linken Weg, der auf die Zwieselalmhöhe hinauf führt.

Nach einem kurzen Anstieg von etwa 150 Metern stehen wir vor der Sonnenalm (lt. Hausschild 1.580 m, nach unserer GPS-Messung 1.559 m), die sich mit ihrer großen Aussichtsterrasse ebenfalls für eine Einkehr empfiehlt. Hier könnte es passieren, dass Kühe unseren Wanderweg belagern. In diesem Fall nehmen wir eine kleine Umgehung in Kauf (siehe Sicherheitshinweise) und folgen dann weiter dem Aufstiegspfad zur Bergstation des Panoroma JET Zwieselalm, die wir auf 1.581 (hier stimmt unsere Messung überein) erreichen.

Vom Aussichtsberg zur Zwieselalm

Unser Weg führt uns noch weiter hinauf zur Bergstation der Aussichtsbergbahn. Auf dem Gipfelpunkt des Aussichtsberges, der seinen Namen wahrlich verdient hat, steht ein Gedenkstein, den die Veteranenvereine zu Gosau, Abtenau und Anaberg am 18. August 1888 zur Erinnerung an das „40-jährige Regierungsjubiläum seiner apost. Majestät des Kaisers Franz Josef des I.“ errichtet haben.

Wir gehen in gleich bleibender Richtung nun steil abwärts weiter und durchwandern dabei zweimal Elektrozaun-Passagen. Dann führt uns der Pfad durch ein Wäldchen und anschließend über einen steilen, felsigen Abstieg hinab zur Zwieselalm. Hier ist eine Einkehr besonders empfehlenswert.

Traumhafte Wanderpfade durch unberührte Natur

Von der Zwieselalm gehen wir auf dem Herrenweg nach rechts weiter. Nach etwa 200 Metern folgen wir dem Wegweiser nach Gosau (Gehzeit-Prognose 2 Stunden) und biegen links ab. Der Pfad verläuft in Serpentinen und führt uns durch einen herrlichen Mischwald mit üppigem Pflanzenwuchs. Bald zweigt eine kürzere Wegvariante zur Sonnenalm rechts ab. Wir gehen hier links weiter und folgen kurz darauf einem Rechtsabzweig in Richtung Edtalmhütte.

Der Weg führt uns über einen alpinen Skihang mit zahlreichen Beleuchtungsmasten und Fangnetzen. Danach verlassen wir den breiten Wanderweg zur Edtalmhütte und wandern nach rechts auf dem Herrenweg weiter. Der herrliche Pfad führt uns auf etwa 1.300 Höhenmetern leicht abwärts durch unberührte Natur. In einem Nadelwäldchen finden wir eine große Raststelle mit sechs Bänken und zwei großen Tischen vor. Hier können wir bei einer Brotzeit die herrliche Aussicht aus immer noch 1.235 Höhenmetern genießen.

Gleichlauf mit dem Panorama-Rundwanderweg

Unmittelbar nach diesem Rastplatz stoßen wir wieder auf einen breiten Kiesweg. Diesem folgen wir nach links und gehen zunächst etwa 300 Meter aufwärts. Dann führt uns der Kiesweg wieder abwärts an zwei privaten Almhütten vorbei. Wir übersteigen gefahrlos einen über den Weg fließenden Bach und erreichen die Falmbergstube (keine Einkehrmöglichkeit).

Wir lassen den links abzweigenden Weg außer Acht und folgen dem Herrenweg Nr. 611 weiter geradeaus in Richtung Gosau. Hier beginnt der Gleichlauf mit dem Panoramarundweg Nr. 46a. Nach 300 Metern ist Aufmerksamkeit geboten.

Hier verlassen wir den breiten Kiesweg und folgen einem traumhaften Naturpfad durch dichten Nadelwald. Manche sumpfige Passagen wurden in diesem Bereich mit Stegen und Balken überbrückt. Man hat sich in dieser Region ganz offensichtlich und sehr intensiv um die Aufrechterhaltung dieses Wanderweges bemüht.

Auf bald wieder breiterem Wanderweg passieren wir die Leutgebalm sowie die Sommeraualm (keine Einkehrmöglichkeit) und erreichen dann geradeaus über eine Kreuzung und einen Bach die Mittelstation der Hornspitzbahn mit dem Erlebnis-Restaurant  Gosau-Stub’n (Einkehrmöglichkeit).

Von der Hornspitzbahn zum Kalvarienberg

Wir folgen nun dem Wegweiser des Panorama-Rundweges (46a) und gehen rechts an der Honspitzbahn-Mittelstation vorbei (falls keine Einkehr eingeplant ist). In einem Nadelwald verläuft der Pfad zunächst leicht auf- und abwärts und nach einer Bachbrücke an einen breiten Güterweg (Ruhebank auf 1.083 m). Wir gehen nach links weiter und befinden uns weiterhin auf den Wanderwegen 611 und 46a.

Der Güterweg führt nun steiler abwärts. Den in einer Linkskurve rechts abzweigenden Wanderweg nach Gosau-Mittertal lassen wir außer Acht. An der Rückhaltemauer des Vorderen Glaselbaches vorbei führt der Güterweg noch einmal aufwärts. Nach etwa 100 Metern jedoch wechseln wir wieder nach rechts auf einen Wanderpfad (611) und wandern auf einem kleinen Teilstück des Wanderweges „Via Alpina“.

Der Weg fällt nun sehr steil ab. Bei Nässe besteht hier trotz in den Weg eingebrachter Stufen und Tritte große Rutschgefahr. Durch die Bäume kommt bereits die Kapelle auf den Kalvarienberg zum Vorschein. Wenige Minuten später haben wir den Ortsrand von Gosau erreicht.

Abwärts durch Gosau

Am Ende des steilen Abstiegspfades stoßen wir am westlichen Ortsrand von Gosau auf einen Querweg. Wir können hier dem Herrenweg Nr. 611 weiter folgen und nach rechts ins Dorfzentrum hinab gehen. Interessanter jedoch ist sicherlich der Fußweg, den wir etwas weiter links über ein Drehkreuz erreichen. Dieser führt auf den Kirchenweg mit der evangelischen und katholischen Kirche.

Der kürzeste Weg zum Ziel verläuft auf dem Kirchenweg zunächst nach links und dann nach rechts über die Schulstraße. Die andere Variante (unsere GPS-Aufzeichnung) führt auf dem Kirchenweg nach rechts und an der Frühstückspension „Gamsjäger“ und dem Gasthof „Kirchenwirt“ (Einkehrempfehlung) vorbei. Von hier können wir über die Lehnliesenstraße hinab zur Gosausee Landstraße gehen und auf dieser dann (ca. 300 Meter nach links) zum Ausgangspunkt gelangen.

Fahrt zur Gosaukammbahn:

Postbus ab Gosau (Touristmus-Information direkt gegenüber der Haltestelle) zur Endstation Gosauer See

Empfohlene Abfahrtszeiten: 8.54 und 10.01 Uhr

Fahrpreis Erw. 1,60 Euro

 

Gosaukammbahn

Seilbahnkabine alle 15 Minuten (8.15 bis 17.20 Uhr) von der Talstation auf die Bergstation (1.473 m)

A-4825 Gosau 764

Tel. +43 6136 8856

Fax +43 6136 8856-19

e-Mail: info@dachstein.at

www.dachstein.at

 

Information:

Tourismusverband Gosau

Frau Elisabeth Grill

A-4824 Gosau Nr. 547

Tel. 43 6136 8295

e-Mail: gosau@inneres-salzkammergut.at

www.inneres-salzkammergut.at

 

Tourismusverband Inneres Salzkammergut

A-4822 Bad Goisern, Kirchengasse 4,

Tel. + 43 6135 8329-0

Fax + 43 6135 8329-74

office@inneres-salzkammergut.at

www.inneres-salzkammergut.at

 

Anreise:

Pkw:

Autobahn A 10 (Tauernautobahn), Ausfahrt Golling. Auf Bundesstraße über Abtenau und Russbach nach Gosau. In Gosau bis zur Gosausee Landstraße, dort rechts. Die Tourismusinformation befindet sich direkt gegenüber der Post.

Wanderkarte:

Freizeitkarte Inneres Salzkammergut 1:50.000

Weltkultur- und Naturerberegion Hallstadtt-Dachstein-Salzkammergut

Mit Ortsplänen von Bad Goisern, Gosau, Hallstatt und Obertraun

 

Unterkunft:

Kirchenwirt Gosau

A-4824 Gosau 2

Tel. + 43 6136 8196

Fax + 43 6136 8196-15

e-Mail: gasthof.kirchenwirt@aon.at

www.kirchenwirt-peham.at

sowie zahlreiche Pensionen, Gasthöfe, Hotels, Ferienwohnung und Privatzimmer unter www.inneres-salzkammergut.at

 

Einkehrmöglichkeiten:

Gablonzerhütte (1.550 m)

Tel. +43 6135 8465

Geöffnet von Pfingsten bis Oktober

Sonnenalm (1.580 m)

Tel. +43 664 4428 675

Geöffnet von Mitte Juni bis Mitte Oktober, Mitte Dezember bis Ostern

Zwieselalmhaus (1.440 m)

Inh. M. Jäger

A-4824 Gosau am Dachstein

Tel. +43 6136 8389 oder +43 676 7548 470

Geöffnet von Mitte Juni bis Ende September

 

Gosau Stubn an der Mittelstation der Hornspitzbahn

Ohne Angaben (vorw. Winterbetrieb)

 

Kirchenwirt Gosau

A-4824 Gosau 2

Tel. + 43 6136 8196

Fax + 43 6136 8196-15

e-Mail: gasthof.kirchenwirt@aon.at

www.kirchenwirt-peham.at

Sicherheit

Grundregeln

Wandern Sie nicht allein und lassen Sie sich Zeit, genießen Sie die Natur.

Geben Sie Ihrem Gastgeber das Wanderziel bekannt, lassen Sie sich über die Tour und das Wetter beraten.

Starten Sie nicht zu spät und machen Sie unterwegs keine vermeintlichen Abkürzungen. Halten Sie sich bei den Bergwanderungen an Schilder und Markierungen.

Denken Sie bei der Wahl der Ausrüstung immer an die Verhältnisse bei schlechtem Wetter – gute Bergschuhe und Regenschutz sollten Selbstverständlichkeit sein.

Auch ein Erste-Hilfe-Set sollte man dabei haben.

 

Tipps für Wanderer zum Passieren von Almweiden

(zusammengefasst von einem Almbesitzer):

Nehmen Sie Hinweise vom Senner ernst!

Verlassen Sie auf Almweiden nicht die markierten Wege!

Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine!

Erschrecken Sie die Tiere nicht!

Tiere mit Hörnern können schwere Verletzungen zufügen!

Streicheln oder füttern Sie niemals Jungtiere.

 

Hinweise

Beschreibung zu den Schwierigkeitsgraden von Wanderwegen

Bei der Beschaffenheit der Wege unterscheidet man nach deren Schwierigkeit. Die Schwierigkeitsgrade werden dabei unter Annahme guter sommerlicher Witterungsbedingungen angegeben und können sich bei ungünstiger Witterung oder zu anderen Jahreszeiten in die nächsthöhere Schwierigkeitsstufe ändern.

BLAU: Spazierwege und einfache Wanderwege mit geringer Steigung, vor allem im Tal und Almenbereich. Meist nur geringe Höhenunterschiede. Keine speziellen Anforderungen, mit Lauf- oder Straßenschuhen begehbar.

ROT: Überwiegend Bergwanderwege, teilweise auch schmälere und abschüssige Steige und Wegstrecken. Steilstufen im Wegverlauf sind möglich. Über die Knöchel reichende Wander/Trekking/Bergschuhe mit Profilsohle werden empfohlen.

SCHWARZ: Schwierige Bergwanderwege und Alpinsteige, oft schmale und steile Passagen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich. Bei Nässe, Restschnee und Vereisung ist das Begehen gefährlich, mit Restschnee muss gerechnet werden. Über die Knöchel reichende Wander/Trekking/Bergschuhe mit Profilsohle sowie Bergerfahrung sind erforderlich.

Schwierigkeitsstufe des hier beschriebenen Wanderweges: ROT

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