D-34346 Die Waldgaststätte Tillyschanze

Hoch auf dem Rabanenberg

Hoch über der Dreiflüssestadt Hannoverisch Münden steht die Tillyschanze, ein 25 Meter hoher Aussichtsturm, der Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde (ausführliche Vorstellung folgt demnächst). Von der herrlichen Fachwerkstadt in Niedersachsen gelangen Fußgänger über den so genannten Zick-Zack-Weg auf den 198 Meter hoch gelegenen Aussichtspunkt. Dort erwartet den Besucher nicht nur ein imposantes Bauwerk, sondern auch eine beliebte Waldgaststätte mit idyllischem Biergarten. Um diese zu erreichen, muss man nur eine Holzbrücke über einen historischen Graben überschreiten.

Während die Tillyschanze auf Niedersächsischem Boden steht, befindet sich die Waldgaststätte jenseits der Grenze zu Hessen.

Nicht zum ersten Mal waren wir im Oktober 2017 bei der Erkundung des Weserberglandweges (XW) gleich mehrfach dort zu Gast. Die viel gelobte Küche haben wir zwar nicht getestet, dafür aber ein frisch gezapftes Krombacher (2,20 Euro für 0,3 Liter). Die Preise sind angesichts der exponierten Lage wirklich okay und an der Freundlichkeit gibt es auch nichts zu bemängeln.

In einer Broschüre mit dem Titel „Tillyschanzenblick“ (Heft Nr. 7) finden wir eine interessante Chronik der Waldgaststätte Tillyschanze. Demnach ist die Waldgaststätte fast genauso alt wie die Tillyschanze selbst.

In der Chronik wird zuerst der 11. Mai 1881 als denkwürdiges Datum genannt. Die Mündener Brauerei Gebrüder Müller (später Panse) stellte an diesem Tag den Antrag für eine Ausschankgenehmigung auf der Tillyschanze. Schon einen Tag später wurde die Genehmigung vom damaligen Mündener Bürgermeister Dr. Wilhelm Funk erteilt. Die Brauerei pachtete vom Land Hessen ein Grundstück von 3530 Quadratmetern, auf dem die Waldgaststätte heute noch steht. Dafür bekam das Land eine Pacht von 20 Mark.

Doch bevor diese Genehmigung erteilt wurde, sollte sich seinerzeit das Turmbau-Komitee äußern. Die Antwort wurde auf dem gleichen Dokument vermerkt wie die Anfrage seitens der Stadt.

Hier die Original-Übersetzung: „Dem wohllöblichen Magistrat der Stadt Münden mit dem ergebenen Bemerken zurück, dass der jetzt schon lebhafte Besuch der Anlagen auf dem Rabanenkopf während der Bauzeit voraussichtlich zunehmen wird und da aus den Kreisen der Bürgerschaft auch bei uns derselbe Wunsch laut geworden ist, so halten wir die Genehmigung den Ausschankgesuch im Interesse des Publikums für wünschens- und empfehlenswert“ (ZITAT ENDE)

Bier 0,3 l für 2,20 €, Jägermeister 1,30 €, Sprite 2,20 €…

Die Original-Schankerlaubnis vom 16. Mai 1881 befindet sich im Stadtarchiv von Hannoverisch-Münden.

Die Waldgaststätte ist in der Sommersaison täglich außer montags ab 11 Uhr geöffnet. Im Winter wird sie nur von freitags bis sonntags bewirtschaftet. Für Gruppen wird sie auch nach Absprache geöffnet.

Tillyschanze von „unten“

Anschrift und Infos:

Waldgaststätte Tillyschanze

Telefon 05541-1890

Fax 05541-73995

e-Mail: tillyschanze@t-online.de

www.tillyschanze.de

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