Der hessische Rennsteig
Im Jahr 2009 waren die Naturfreunde aus Hessisch-Lichtenstein noch Mitgliedsverein der EVG Deutschland und bildeten die einzige nordhessische Bastion dieses Verbandes. Am Vortag zu ihrer letzten EVG-Wanderung hatten wir Gelegenheit, die Region zu erkunden und stießen dabei auf das weiße F auf schwarzem Grund. Es ist die Markierung der Franzosenstraße, auch Franzosenweg oder Franzosensteig genannt. Es ist ein etwa 70 Kilometer langer, idyllischer Forst- und Wanderweg, der von Kassel bis Bebra überwiegend durch Waldlandschaft verläuft und mit modernen Straßenbauten kaum in Berührung kommt. Betreut wird er vom Hessisch-Waldeck’schen Gebirgs- und Heimatverein (HWGHV).
Blick in die Altstadt von Hessisch-Lichtenau
Nach Internetrecherchen fanden wir heraus, dass es sich um einen ein mittelalterlichen Altstraßenzug in Waldhessen handelt, der in seinem Verlauf zwischen Kassel und Bebra noch durch Flurnamen und -denkmäler belegbar ist und mit dem Straßennetz des Werratals in Verbindung stand. Wikipedia schreibt, das der ursprüngliche Name weniger auf Franzosen, als auf das „Wrosenholz“ zurückzuführen sei. Das so genannte „Frosenholz“ wurde zur Stabilisierung sumpfiger Wegabschnitte verwendet. Andererseits soll er aber auch in den Napoleonischen Kriegen als Nachschubstraße genutzt worden sein. In zahlreichen Veröffentlichungen wird der Franzosenweg auch als der „Hessische Rennsteig“ bezeichnet.
Steilpassagen können umgangen werden
Als sicher gilt, dass das Alter des Franzosenweges bis in Hochmittelalter zurückreicht, als die Thüringer Landgrafen und die Klöster Fulda und Hersfeld ihre Burgen und Siedlungen erbauen ließen.
Das Rathaus von Hessisch-Lichtenau
Zwischen Hessische-Lichtenau und Bebra gibt es eine Aufteilung des Weges in West- und Ost-Variante. Während die Westvariante über die Betteleiche führt, passiert der Wanderer auf der östlichen Route die „Drei Kreuze“. Hierzu schreibt wikipedia (ZITAT): „Bemerkenswert ist die Sage, nachdem die drei Holzkreuze an drei französische Offiziere oder Soldaten erinnern sollen, die dort zu Tode kamen, als man ihre Regimentskasse rauben wollte. Eine andere Version kennt die drei als Täter, die man unverzüglich am Straßenrand aburteilte und verscharrte“ (ZITAT ENDE).
Leider haben wir im Internet noch keine detaillierte Streckenaufteilung gefunden. Bisher bekannte Etappenorte sind Kassel, der Mosenberg, die Stölzinger Kuppe, die Großen Steine, Hessisch-Lichtenau, die Burgruine Reichenbach, Spangenberg, , Quentel, Lindenberg, Berka und Bebra (nicht in der Reihenfolge geordnet).
Burgruine Reichenbach (Sanierung 2009)
Nennenswerte Gleichläufe ergeben sich mit der „Adjutantestraße“ und dem „Sälzer Weg“ sowie mit vielen lokalen Rundwanderwegen.
Folgende Abschnitte sind bei Pedestrial Online:
D-3706 Hess. Lichtenau – Burgruine Reichenberg
(weitere in Bearbeitung)
Hilfreiche Links: