Flugzeugbau unter perfekter Tarnung
Der deutsche Name für Janska ist Johnsbach. Spätestens dort hatte jeder von uns verstanden, wofür die Tore zu den Felsen einst genutzt wurden. Bei wikipedia erfahren wir (ZITAT): Im Zweiten Weltkrieg wurden unter dem Decknamen Zechstein auf Johnsbacher Flur Stollen in die Sandsteinfelsen getrieben. Sowohl in der alten Spinnerei als auch in unterirdischen Räumen in den Felsen nahm die Weser-Flugzeugbau GmbH aus Bremen ihre Produktion von Zubehör für die Junkers-Sturzkampfflugzeuge (Stuka) auf. Deren Herstellung war aus Bremen ausgelagert worden.
Zudem wurde hier im Frühjahr 1944 eine Außenstelle des KZ Flossenbürg für 600 Gefangene errichtet. Bei Kriegsende waren in dem Barackenlager noch etwa 1.500 Häftlinge. Wie viele in den Monaten davor starben, ist wegen der Vernichtung aller Dokumente durch die Lagerleitung nicht bekannt. Außer einiger Grundmauern ist vom Konzentrationslager nichts mehr erhalten. (ZITAT ENDE).
Auf Schautafeln vor Ort gibt es noch einige zusätzlichen Informationen. Im Tal der Kamnitz gab es gleich zwei unterirdische Flugzeugfabriken. Das unterirdische Labyrinth war 4.500 Meter lang, geplant waren 82.000 Quadratmeter. Die Stollen wurden 1944 und 1945 von Häftlingen des KZ Flossenburg – Außenkommando Rabstejn in nur acht Monaten gegraben. In der Umgebung gab es zwei Lager für kriegsgefangene Piloten und 30 Lager für Zwangsarbeiter. Zeitweise waren hier 6000 Internierte ganztägig eingesetzt.Hier wurden unter perfekter Tarnung nicht nur Teile für Messerschmidt-Flugzeuge, sondern auch komplette Hubschrauber vom Typ FA 223 gebaut. Nach dem Ende des Krieges diente das Objekt der Tschechoslowakischen Armee als Pioniergelände und ab den 60er Jahren nutzten es die Vertragsstaaten des Warschauer Paktes als Tankdepot mit einem Fassungsvermögen von 8 Millionen Litern. Nach 1968 war hier einer Garnision der Sowjetischen Armee stationiert. Die Ausstellung in der unterirdischen Fabrik zeigt nicht nur Relikte aus den genannten Epochen, sondern auch Funde von Flugzeugkatastrophen im Gebiet der Böhmischen Schweiz. (Quelle: Infotafel vor Ort).
60 Jahre waren die unterirdischen Gänge von Rabstein für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Nun wurde in Janska ein Dorf gegründet, der durch seine Arbeit den Zutritt zum unterirdischen Teil des Geländes ermöglicht hat. Zurzeit bereitet der Verein die Aufarbeitung der Dorfgeschichte vor. Die Herren Pesek und Huncovsky, zwei Gründungsmitglieder des Vereins in Janska, bieten neuerdings Führungen (auch in deutscher Sprache) an. Die Führungen dauern etwa zweieinhalb Stunden und sind für Gruppen ab 8 Personen ganzjährig (nach Voranmeldung) möglich. Besucher sollten eine Taschenlampe und auch im Sommer einen Pullover mitbringen.
Anmeldung: V. Pesek
Janská 74
Tel. + 420 412 584 554
oder + 420 732 850 351
Ich kannte den Herrn de Munck. Er war Holländer und im Lager Rabstein zwangsinterniert. Ich habe hier noch ein Dokument vom 1.1.1944 der beweist das Er dort arbeiten mußte. Er war dort als Dolmetscher zwangsinterniert und bekam ein kleines Gehalt
Meine Großmutter, geborene Eiselt, wurde in Johnsbach geboren und hat dort gelebt, bis sie ca. im Jahr 1946 mit ihrer damals zweijährigen Tochter, meiner Mutter, als Sudetendeutsche vertrieben wurde (Benes-Dekrete) und nach Österreich geflüchtet ist.
Kann man hier eventuell noch Aufzeichnungen (z.B. Familien-Stammbaum, Geschichte zum Familiennamen, …) finden?