A-9546 Speikwanderung über Mallnock und Klomnock

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Duftwandeln und Bergwandern im Nationalpark Nockberge

Highlights:

Seilbahnfahrt mit der Brunnachalmbahn

Brunnachhöhenweg mit Ausblicken auf Langalmtal und Schafalm

Gipfelblicke von Mallnock und Klomnock

Die Steinhalterhütte am Fuße der Steinalm

Speiköl-Fußbad im Quellwassertrog an der Lärchenhütte

Der Wasserweg nach St. Oswald

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Einleitung:

Speik – eine kleine, unscheinbare Almpflanze, die in Europa nur in den Nockbergen wächst – steht im Mittelpunkt dieser Wandertour. Seit Jahrtausenden begeistert die zart-filigrane Blüte mit ihrem Duft. Die durch übermäßige Nutzung selten gewordene Pflanze ist längst gesetzlich geschützt und nur zwei auserwählten Bauern ist die kontrollierte Nutzung gestattet. Mit der Nationalparkbahn Brunnach geht es von St. Oswald zur 1.908 m hoch gelegenen Bergstation hinauf. Hier beginnt das „Duftwandeln“ auf der Brunnachhöhe. Dann allerdings verlangen die Gipfel des Mallnock (2.226 m) und Klomnock (2.331 m) dem Wanderer etwas Anstrengung ab, bevor es über die Steinhalterhütte, die Lärchenhütte und das Falkerthaus wieder talwärts nach St. Oswald geht.

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Start in St. Oswald

Um von den Ferienorten am Millstätter See nach St. Oswald zu gelangen, müssen wir zunächst über Radenthein nach Bad Kleinkirchheim fahren. Gegenüber der Kathrein-Therme befindet sich das Tourismus-Center (direkt am Kurpark), wo Wanderkarten und Informationen erhältlich sind. Der Anfahrtsweg führt weiter gerade durch Bad Kleinkirchheim und biegt fast am Ortsende nach links ab. In St. Oswald ist der Weg zum großen Besucherparkplatz an der Talstation der Nationalparkbahn Brunnach ausgeschildert. Über eine Fußgängerbrücke erreichen Sie die Talstation mit öffentlichem WC und Restaurantbetrieb. Die Fahrtzeit zur Bergstation beträgt etwa 15 Minuten, Preise und Betriebszeiten sind unter „Hinweise“ zu finden. Auch auf der Bergstation in 1.908 Metern Höhe gibt es einen Restaurantbetrieb(Panorama-Restaurant „Nock IN“) mit herrlicher Aussichts-Terrasse. Von hier starten wir unsere Wanderung und dürfen uns auf ein großes Natur- und Bergerlebnis freuen.

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Auf dem Brunnach-Höhenweg zum Mallnock-Gipfel

Wir folgen dem gelben Wegweiser (Nr. 161) in Richtung Mallnock und Klomnock. Von der Bergstation führt der Weg zunächst abwärts in nordwestlicher Richtung. Linker Hand blicken wir ins Langalmtal und rechts auf die Schafalm. Bei allen Verzweigungen behalten wir stets den Kurs Nordwest zum Mallnock-Gipfel bei und übersteigen eine erste Anhöhe (1.970 m). Danach lässt uns der Wanderweg noch einmal verschnaufen, um kurz darauf auf über 2000 Höhenmeter anzusteigen. Richtig anstrengend wird es jedoch erst, wenn wir den Unterstand in Höhe der Abzweigung zur Grundalm erreicht haben.

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Hier folgen wir dem Weg Nr. 161 nach rechts und erklimmen auf steilen Serpentinenpfaden die Südflanke des Mallnock (laut Wegweiser 50 Minuten Aufstiegszeit). Der Pfad führt an einen Weidezaun, an dem wir nach links abbiegen und nun die letzten 100 Meter zum Gipfelkreuz hinaufsteigen. Dort herrscht an sonnigen Wochenendtagen mitunter Hochbetrieb. Wer mag, kann sich ins Gipfelbuch eintragen und einen Stempel für das Wanderbuch holen. Vom Gipfel fällt der Blick im Westen auf den Großen Rosennock (mit 2.440 höchster aller Nockberge) und weiter nördlich sind die Gipfel von Predigerstuhl (2.170 m) und Pfannock (2.254 m) zu sehen. Wenn wir in Richtung Ost-Nordost schauen, kommt das nächste Etappenziel in Sicht: Der Klomnock

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Gratwanderung zum Klomnock

Es sind nur etwa 50 Höhenmeter, die wir beim Abstieg vom Mallnock-Gipfel verlieren, um dann sogleich den allmählichen Aufstieg zum Klomnock zu beginnen. Der Bergkamm, auf dem der Pfad verläuft, wird deutlich schmäler, die Hänge steiler. Doch auch hier blühen noch zahlreiche Wiesenpflanzen und mit etwas Glück findet man auch den seltenen Speik. Nachdem wir ein Soldatenkreuz passiert haben, sollten wir uns jedoch unbedingt auf den Weg konzentrieren. Nun wird die nämlich Wanderung etwas abenteuerlich und verlangt gelegentlich auch ein paar Kletterkünste von uns ab. Über den Schönfeldköpfln gelangen wir in Regionen, in denen sich auch im Sommer noch Restschnee hält. Die letzten 50 Höhenmeter verlaufen zunächst am Rande eines Felsenhanges, wobei auf jeden Tritt sorgfältig zu achten ist. Ein losgetretener Stein kann Bergwanderer unterhalb von uns gefährden. Relativ leicht ist dann das Reststück zum Gipfelkreuz zu überwinden. Auch dort warten das Gipfelbuch und der (zurzeit stark beschädigte) Gipfelstempel auf die „Bergbezwinger“. Wenn der Wind nicht allzu stürmisch über den Gipfel pfeift, lässt sich hier ein herrliches Alpenpanorama aus 2.331 Höhenmetern genießen.

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Abstieg über die Steinhöhe

In südöstlicher Richtung führt uns der Wanderweg Nr. 161 nun die Steinhöhe hinab. Nach etwa 100 Metern erreichen wir die Abzweigung zur Schiestlscharte und folgen dem gelben Wegweiser in Richtung Falkertsee und Falkert, dessen 2.308 Meter hoher Gipfel sich genau in unserem Blickfeld befindet. Der Abstiegspfad wird steiler und weist ebenso wie der vorherige Aufstieg einige kurze Klettersteige in den Felsen auf. Bald zweigt ein direkter Wanderweg zum Mallnock ab. Diesen weg lassen wir rechts liegen und setzen unseren Weg über einen Zaunüberstieg geradeaus fort. Nur wenige Schritte nach diesem Überstieg erreichen wir die Verzweigung, an der der Salzsteigweg (Nr. 109) nach links zur Turracher Höhe führt und der mittlere Pfad gerade aus weiter zum Falkert führt. Hier biegen wir jedoch rechts ab und folgen der Weg-Nr. 1611 (Falkertschutzhaus/Lärchenhütte/St. Oswald) über einen Wiesenhang in südlicher Richtung. Beim phasenweise sehr steilen Abstieg über die Steinalm fallen uns gewaltige Felsbrocken auf, die in steiler Hanglage den Eindruck vermitteln, dass sie jederzeit zu Tale poltern könnten. So ahnt man auch die Namensbedeutung der „Steinhalterhütte“, die am Fuße der Steinalm in Sicht kommt. Die Hütte (auch Steinalmhütte genannt) ist nicht bewirtschaftet, weist aber mit einer Naturdusche und einer „Drückerei“ (Toilettenhäuschen) einen humorvollen Besitzer aus. Hier stoßen wir auf einen Güterweg und können zwischen einer bequemeren und weiterhin sehr steil abfallenden Wegvariante auswählen.

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Auf dem Wasserweg zur Lärchenhütte

Nach dem anstrengenden Steilabstieg gönnen wir uns etwas Erholung und folgen dem Güterweg nach links. Wir passieren ein erstes Viehgatter und überschreiten in einer scharfen Rechtskurve über größere Steine (mit etwas Glück trockenen Fußes) einen Gebirgsbach. Nur wenige Schritte weiter passieren wir ein zweites Viehgatter und folgen unmittelbar danach einem rechts abzweigenden Pfad, der als „Wasserweg“ (Nr. 11) markiert ist. Der Weg führt an dem soeben überschrittenen Gebirgsbach abwärts und macht seinem Namen alle Ehre. Es plätschert, gurgelt und rauscht bis weit ins Tal hinab, wo sich der Wildbach mit anderen Gebirgsquellen zum Oswald-Bach vereint. Nach etwa einem halben Kilometer durch herrlichen Lärchenwald führt der Wasserweg auf 1.720 Höhenmetern an einen Querweg. Hier folgen wird dem Wegweiser zur Lärchenhütte und zum Falkertschutzhaus (Nr. 1611) und gehen halblinks weiter. Nach weiteren 200 Metern kreuzt ein Güterweg erstmals unseren rot-weiß markierten Wasserweg. Wenn wir erneut auf diesen Serpentinenweg stoßen, lädt uns eine Werbetafel der Almgaststätte Falkerthaus mit ihrem Forellenhof zur Einkehr ein. Auf dem Weg dorthin stoßen wir jedoch zuvor auf die Lärchenhütte, die sich ebenfalls auf die Wandergäste freut und in vielen Wanderkarten noch nicht als Einkehrstätte eingetragen ist.

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Rückweg nach St. Oswald

Von der Lärchenhütte können wir nun dem breiten Güterweg nach St. Oswald (Falkertweg) mit weiterer Einkehrmöglichkeit in der Almgaststätte Falkerthaus folgen. Nach eingehender Stärkung und einem erfrischenden Fußbad in einem Quellwassertrog mit Speiköl sollte uns jedoch der weitere Abstieg über den rot-weiß markierten Wasserweg nicht schwer fallen. Wir gehen von der Lärchenhütte nach rechts über eine Wiese und passieren ein Viehgatter. Zweimal kreuzt der Wasserweg den in Serpentinen abwärts führenden Falkertweg. Beim dritten Aufeinandertreffen folgen wir diesem Güterweg zunächst etwa 300 Meter nach links, um dann nach einer Gatterpassage wieder auf den Wasserweg rechts einzubiegen. Auch in diesem Bereich verläuft der Pfad stets in unmittelbarer Nähe des Gebirgsbaches durch dunkle Nadelwälder mit vielfältigen Gräsern, Moosen, Farnen und anderen Pflanzen. Bald führt der Wasserweg wieder endgültig auf dem Falkertweg. Geradeaus passieren wir einen Wanderparkplatz, wandern ab dort auf einer asphaltierten Straße weiter durch die ersten Wohnhäuser von St. Oswald. Der Falkertweg führt uns weiter talwärts. An einer Verzweigung mit zahlreichen Reklametafeln der Almgastronomie biegen wir rechts ab und wandern über eine Brücke und anschließend im Angerbichweg weiter. Nun trennt uns nur noch ein leichter Anstieg vom Ausgangspunkt unserer Tour, dem Großparkplatz in St. Oswald.

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Unsere Wandergruppe im August 2013

Information:

Tourismus-Marketing GmbH Bad Kleinkirchheim

Dorfstraße 30, A-9546 Bad Kleinkirchheim

Tel.: +0043-4240-8212 – Fax +0043-4240-8537

Email: office@badkleinkirchheim.at

www.badkleinkirchheim.at

Empfohlene Wanderkarte:

Mayr Wanderkarte 94 – Millstätter See

1:35.000 mit Wegbeschreibungen und Panoramakarte

Herausgeber: Gebietsverband Millstätter See mit den Gemeinden Lendorf, Baldramsdorf, Spittal a.d. Drau, Seeboden, Millststatt, Radenthein, Fresach und Ferndorf.

Viele nützliche Tipps und Verhaltensregeln für MTB-Fahrer und Wanderer

Anfahrt:

Pkw:

Autobahn A 10 (Tauernautobahn), Ausfahrt Seeboden / Millstätter See. Durch Seeboden auf die Seeuferstraße und über Millstatt und Döbriach nach Radenthein. Dort der Hauptstraße folgen und weiter nach Bad Kleinkirchheim. Hier links abbiegen und der Beschilderung nach St. Oswald folgen. An der Talstation befindet sich ein großer, kostenfreier Besucherparkplatz.

Bus:

Linienbusverkehr bis Bad Kleinkirchheim ab Villach oder Spittal/Drau. Von Bad Kleinkirchheim Postbusverkehr Linie 21 (nur in den Sommermonaten) zum Parkplatz St. Oswald/Nationalparkbahn Brunnach.

Einkehrmöglichkeit:

Panorama-Restaurant „Nock IN“

St. Oswald / Bergstation Nationalparkbahn Brunnach

Tel. +0043-4240-82 82 510

Öffnungszeiten siehe Betriebszeiten Nationalparkbahn Brunnach

Lärchenhütte (1.670 m)

Fam. Mathias Steinkellner

St. Oswald 171, A-9546 Bad Kleinkirchheim

Tel. +0043-4258-217 oder + 0043-664-172 65 85

e-Mail: laerchenhuette@net4you.at

www.quickinfo.at/laerchenhuette

Übernachtung mit HP möglich

Geöffnet Mai bis Ende Oktober sowie vom 25. Dezember bis Ostern

Im Winter montags Ruhetag

Almgaststätte Falkerthaus

Inh. Maria Gritzner

Falkertweg 33, A-9546 Bad Kleinkirchheim

Tel. +0043-676-5724 090

Geöffnet Mai bis Oktober und Dezember bis Ostern (täglich)

Unterkunft:

Zahlreiche Unterkünfte aller Art unter:

www.badkleinkirchheim.at

www.millstaettersee.at

www.nationalparknockberge.at

Nationalparkbahn Brunnach

(Bergstation Brunnachhöhe auf 1.908 m ü. NN)

Talstation in St. Oswald (großer Besucherparkplatz/Postbusbetrieb)

täglich von 9 bis 16.30 Uhr geöffnet
26.Mai – 10.Juni, 27.Juni – 30.Sep. und 17.Okt. – 28.Okt. Fahrbetrieb täglich
13. – 24. Juni und 3. – 14. Okt. Fahrbetrieb von Mittwoch bis Sonntag
Mittagspause 12 – 13.15 Uhr, letzte Bergfahrt 16.30 Uhr, letzte Talfahrt 17 Uhr

Preise:

Erwachsene 12,20 € (mit Gästekarte 11,00 €)

Kinder (6-14 Jahre) 6,40 (mit Gästekarte 5,80 €)

Kinder unter 6 Jahre frei

Fahrtzeit ca. 15 Minuten

 

Tipps für Wanderer zum Passieren von Almweiden

(zusammengefasst von einem Almbesitzer):

Nehmen Sie Hinweise vom Senner ernst!

Verlassen Sie auf Almweiden nicht die markierten Wege!

Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine!

Erschrecken Sie die Tiere nicht!

Tiere mit Hörnern können schwere Verletzungen zufügen!

Streicheln oder füttern Sie niemals Jungtiere.

Beschreibung zu den Schwierigkeitsgraden

Bei der Beschaffenheit der Wege unterscheidet man nach deren Schwierigkeit. Die Schwierigkeitsgrade werden dabei unter Annahme guter sommerlicher Witterungsbedingungen angegeben und können sich bei ungünstiger Witterung oder zu anderen Jahreszeiten in die nächsthöhere Schwierigkeitsstufe ändern.

BLAU: Spazierwege und einfache Wanderwege mit geringer Steigung, vor allem im Tal und Almenbereich. Meist nur geringe Höhenunterschiede. Keine speziellen Anforderungen, mit Lauf- oder Straßenschuhen begehbar.

ROT: Überwiegend Bergwanderwege, teilweise auch schmälere und abschüssige Steige und Wegstrecken. Steilstufen im Wegverlauf sind möglich. Über die Knöchel reichende Wander/Trekking/Bergschuhe mit Profilsohle werden empfohlen.

SCHWARZ: Schwierige Bergwanderwege und Alpinsteige, oft schmale und steile Passagen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich. Bei Nässe, Restschnee und Vereisung ist das Begehen gefährlich, mit Restschnee muss gerechnet werden. Über die Knöchel reichende Wander/Trekking/Bergschuhe mit Profilsohle sowie Bergerfahrung sind erforderlich.

Schwierigkeitsstufe des hier beschriebenen Wanderweges: ROT

Wissenswertes

Speik – der Duft der großen, weiten Almen

Die unscheinbare kleine Almpflanze ist in Europa nur in den Nockbergen anzutreffen. Durch ihren herb-würzigen Duft bezaubert der Speik (valeriana celtica) seit Jahrtausenden die Menschheit ist dadurch auch in Bedrängnis geraten. So ist die Pflanze mittlerweile längst gesetzlich geschützt. Ein Projekt im Nationalpark Nockberge gestattet nur zwei Bauern die kontrollierte Nutzung. Das „Speickwerk“ in Stuttgart verwertet das markante Aroma für hochwertige Natur-Kosmetika. Dieser Duft wird den Wanderern in den Nockbergen von 11 Berghütten als Gratisprobe in einem „Wasser-Wandl“ (Holztrog) zur Erfrischung der Beine in kristallklarem Quellwasser angeboten. „Mit Speiköl gesalbt, machen sich Ihre Beine wie von selbst auf den Weiterweg“, versprechen die Hüttenbetreiber. Der restliche Weg sei ein „Schweben auf Speikwolken“.

Wer noch mehr über diese Wunderpflanze wissen möchte, kann sich bei der Tourismus-Marketing GmbH in Bad Kleinkirchheim (Dorfstraße 30) kostenlos das Prospekt „Speik-Spaziergänge – auf Duftwolken schweben“ abholen. Infos gibt es auch im Internet unter www.speickwerk.de

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