9-Tonnen-Brocken gibt Geologen Rätsel auf
Niederkleen (bm). Wer beim Volkswandern in Niederkleen auf den größeren Strecken unterwegs war, stieß auf einen fast dreieinhalb Meter langen und acht bis neun Tonnen schweren Steinkoloss: Der Graue Stein auf dem Schalsberg. Man hält es für möglich, dass dieser Stein von den Kelten oder Chatten als Opferstein benutzt wurde. Wenige Hundert Meter davon entfernt befinden sich nämlich Hügel- und Hünengräber aus der Bronze- und wahrscheinlich auch aus der Eisenzeit.
Der Wanderer findet vor Ort eine Informationsschrift vor, die Wissenswertes über diesen gewaltigen Brocken vermittelt. Demnach ist der „Graue Stein“ ein stark verfestigtes Sedimentgestein mit den Bestandteilen Quarz, Feldspat und anderen Gesteinsbruchstücken. Den Taunusquarzit gibt es an vielen Stellen in der weiteren Umgebung. Im Köpperner Tal wird beispielsweise seit dem Ende des 19. Jahrhunderts Quarzit abgebaut. Wie der Graue Stein jedoch auf den Schalsberg gekommen ist, bleibt den Experten ein Rätsel. In der näheren Umgebung kommt Quarzit nämlich kaum vor. In der Infoschrift heißt es: „Ob geologische oder erdgeschichtliche Veränderungen den Stein auf die Grenze zwischen Oberkleen und Niederkleen gelegt haben oder ob die Kelten diesen Stein (…) mit Muskelkraft oder angewandte Mechanik bewegen konnten, ist unerforscht“.
Weiter wird erläutert, dass die Bezeichnung „Grauer Stein“ ausschließlich auf die Farbe zurück geht und nichts mit der „Hexe vom Grauen Stein“ zu tun hat. Dieses Waldstück, in dem der gleichnamige Roman des Heimatdichters Wilhelm Reuter spielt, befindet sich etwa einen Kilometer in westlicher Richtung an den Gemarkungsgrenzen von Vollnkirchen, Oberwetz und Oberkleen.
Quellenangabe: Infoschrift vor Ort