D- 94469 Stadtbummel durch Deggendorf (Teil 1)

Von der Grabkirche zum Rathaus

Wo die Isar in die Donau mündet liegt die niederbayerische Kreisstadt Deggendorf. Die Hochschulstadt ist Große Kreisstadt und wird auch als „Tor zum Bayerischen Wald“ bezeichnet. Im November 2013 waren wir mit unserer Bohrfirma über mehrere Wochen hier im Einsatz und konnten aufgrund der kurzen Tageslichtzeit nur kurze Touren in der Region unternehmen. Immerhin reichte es für einen Stadtbummel, der kulturell so erlebnisreich ist, dass wir diesen historischen Rundgang in mehrere Beiträge aufteilen.

Das Gebiet der 37.000-Einwohnerstadt liegt zum Teil im flachen Donautal. Links der Donau reicht das Stadtgebiet bis in die Ausläufer des Bayerischen Waldes. Ich finde einen ersten Orientierungspunkt auf dem Michael-Fischer-Platz, benannt nach einem Münchener Maurermeister /1692-1766), der von 1723 bis 1727 nach Plänen von Johann Baptist Gunetzrhainer und J. Parwanger den Grabkirchturm erbaute. Dies ist auf einer Fußplatte zu lesen. Bei wikipedia erfährt man, dass die Grundsteinlegung am 1. September 1722 stattfand und das die Arbeiten durch den Stadtmaurermeister Johann Mayr ihren Anfang nahmen. Erst nach Erkrankung übergab dieser den Auftrag an seinen Schwiegersohn Johann Michael Fischer, der den Bau am 9. Oktober 11727 vollendete.

Stolze 70 Meter ragt der reich gegliederte Turm am südlichen Ende des Stadtplatzes empor. Vor dem Turmbau stand lediglich ein Dachreiter auf der dreischiffigen Basilika. Diese erhielt bereits im Jahre 1361 die damals weit verbreiteten Patrozinien „des Leibes Christi und der seligen Apostel Petrus und Paulus.“ Bis heute ungeklärt ist die Frage, ob die Kirche nicht auf dem Platz einer früheren Synagoge steht.

Dazu kann man bei wikipedia ein düsteres Kapitel der Deggendorfer Stadtgeschichte nachlesen: ZITAT: Einer zeitgenössischen Quelle von 1338 zufolge wurden im Herbst desselben Jahres die Juden in Deggendorf verbrannt und getötet. Dieser überfallartige Mord mit Opfern unbekannter Anzahl stand offenbar im Zusammenhang mit der hohen Verschuldung von Deggendorfer Bürgern bei den getöteten Juden. Für die darauf folgenden Tage sind, wie in vielen ähnlich gelagerten Fällen, in der niederbayerischen Umgebung von Deggendorf weitere pogromartige Massenmorde an Juden überliefert.

Wer mehr über die Geschichte der „Heilig-Grabkirche St. Peter und St. Paul“ erfahren möchte, kann sich hier einlinken: Grabkirche (Deggendorf) – Wikipedia

Ein gelbes Schild weist uns darauf hin, dass die Heilig-Grabkirche direkt am internationalen Pilgerweg „VIA NOVA“ liegt. Dieser verläuft durch Deutschland, Tschechien und Österreich. Die Stadt Deggendorf ist außerdem Etappenpunkt auf dem Donau-Panoramaweg (220 km) und dem Böm-Wanderweg (52 km). Am nordöstlichen Stadtrand verlaufen der Fernwanderweg E 8 /Irland-Türkei – 7.500 km) und die südliche Goldsteigroute (395 km). Wintersportler finden im Stadtteil Greising einen Skilift und zehn Langlauf-Loipen mit einer Gesamtlänge von 90 Kilometern.

Während unseres Aufenthaltes im November 2013 klapperten überall die Handwerker. Deggendorf trifft seine Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt auf dem langgezogenen Stadtplatz, der sich mit dem Michael-Fischer-Platz, dem Luitpoldplatz und dem Oberen Stadtplatz in drei unterschiedlich große Teile gliedert.

Dort, wo der Luitpoldplatz in den Oberen Stadtplatz übergeht, befindet sich das Rathaus, das auf den ersten Blick von Süden her aufgrund seines 54 Meter hohen Turms eher einer Kirche ähnelt. Es handelt sich um ein dreiteiliges Gebäude.

Der Südtrakt mit seinem markanten Treppengiebel stammt aus dem Jahr wurde 1535, der Turm wurde bereits um 1450 errichtet.

Bei wikipedia erfahren wir, dass es sich bei dem schmäleren Nordtrakt um die ehemalige Martinskirche handelt, die erst 1888 zum Amtsgebäude umgebaut wurde.

Weiter durch die Deggendorfer Altstadt geht es in der zweiten Folge.

Kontaktdaten:

Stadtverwaltung Deggendorfer

Franz-Josef-Strauß-Straße 3, 04469 Deggendorf

www.deggendorf.de

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