Inselschlösschen im Naturparadies
Killarney (bm). Wer in der Seenlandschaft des Killarney Nationalparks wandert, wird im südwestlichen Bereich des Middle Lake auf ein Stop-Schild stoßen. Die Dinis Cottage weist damit darauf hin, dass es hier den besten Kaffee weit und breit gibt. Auf den ersten Blick sieht dieses Ausflugslokal noch recht jung aus. Es steht jedoch bereits seit ca. 1700 an dieser Stelle, unweit des touristischen Anziehungspunktes „Meeting of the waters“, wo die Gewässer der drei großen Killarney-Seen zusammenfließen. Es wurde von der Herbert-Familie errichtet, der einst ein Großteil des Landes gehörte, das heute zum Killarney National Park zählt. Es war einst Hunting Lodge (Jagdsitz) und „Woodcutter’s hut“ (Holzfäller-Hütte), seit über 200 Jahren aber wird es als „Tea Room“ bezeichnet.
Es ist ein herrliches Fleckchen Erde, das die Dinis Cottage umgibt. Vor der „Old Weir Bridge“ sieht man nicht selten Fotografen und Maler, die hier ein traumhaftes Landschaftsmotiv vorfinden. Für uns als Wandergruppe war die Dinis Cottage auf Dinis Island immer der Wendepunkt einer 22-Kilometer-Tour. Wer motorisiert unterwegs ist, braucht aber nur knapp 2 Kilometer Fußweg, um von einem beschilderten Parkplatz an der Nationalstraße N 71 (Ring of Kerry) hierher zu gelangen. Auch ist es problemlos möglich, von Ross Castle oder vom Dundag Boatshouse nahe des Muckross House mit dem Boot vor der Cottage anzulegen. Man sollte es jedoch nicht versäumen, die unmittelbare Umgebung zu Fuß zu erkunden. Schmale Pfade führen entlang der Verbindungsflüsse an den Long Range River, der den Upper Lake mit dem Muckross Lake (Middle Lake) verbindet. Man könnte sich gut vorstellen, hier auf eine Riesenschlange oder andere exotische Kreaturen zu stoßen.
Die Prospekte versprechen eine Vielzahl hausgemachter Leckereien wie Eiscreme, Kuchen, Törtchen und allerlei Gebäck, aber auch deftige Sandwiches oder Suppen. Die rund um das Haus angelegten Tische und Bänke bieten aber auch Gelegenheit, den eigenen Proviant auszupacken. Allerdings gilt das nicht für den gemütlichen Gastraum, in dem laut Prospekt Hostess Noelle Crosbie gerne Geschichten über berühmte Besucher des Hauses und besondere Begebenheiten in der Region erzählt. Das Innere des traditionsreichen Hauses, dass durch stetige Renovierung wie neu erscheint, haben wir bisher noch gar nicht kennen gelernt. Man sagt, dass seit dem Jahr 1800 viele berühmte Besucher ihre Namen mit teuren Diamanten in die Fenster eingeritzt haben. Wenn wir das nächste Mal hier sind, werden wir mal nachschauen…