D-93047 Stadtführung durch Regensburg (3)

+ Von der Porta Praetoria zum Alten Rathaus +

Es ist nicht zu übersehen, das Regensburg römische Wurzeln hat. Im östlichen Bereich des Stadtgebietes wurde um das Jahr 175 das Legionslager CASTRA REGINA errichtet, das von einer weit nach Westen auslaufenden Schutzmauer mit drei Toren geschützt wurde.

Zur Geschichte: Am südlichen Ufer der Donau wurde unter Kaiser Mark Aurel etwas westlich gegenüber der Mündung des Regens jenes Legionslager gegründet, aus dem sich im Verlauf des frühen und späten Mittelalters die Stadt Regensburg entwickelte.

Unsere Stadtführerin bringt uns an ein besonderes Relikt dieser Zeit, die PORTA PRAETORIA, eine der wenigen erhaltenen römischen Toranlage nördlich der Alpen. Die bekannteste ist übrigens die PORTA NIGRA in Trier.

Bei wikipedia erfährt man: „Die Reste des Tores hatten sich als nicht sichtbare Einbauten in den nach 1650 entstandenen Mauern eines Brauereigebäudes östlich des Bischofsamts erhalten. Erst 1885, beim Abbruch der Brauereigebäude, wurden die beachtlichen Reste des römischen Lagertores wiederentdeckt und freigelegt.

Von der Einweihung des Lagertores im Jahre 179 kündet die steinerne Inschrift, die sich ursprünglich über dem Osttor befand. Sie gilt als Gründungsurkunde Regensburgs.

Das Lager war militärischer Hauptstützpunkt der Provinz RAETIA, der von rund 6.000 Soldaten der III. Italischen Legion besetzt war. Diese wurde erst in der Spätantike verkleinert, das Kastell blieb vorläufig weiter besetzt. Durch die Wirren der Völkerwanderung kam es erst im späten 5. Jahrhundert zur militärischen Aufgabe des Römerlagers.

Der Immerwährende Reichstag

Vom „Immerwährenden Reichstag“ berichtete unsere Stadtführerin am Alten Rathaus. Diese Bezeichnung kam zustande, nachdem die bis 1594 in verschiedenen Städten tagenden Versammlungen der Reichsstände im Heiligen Römischen Reich Reichstage anschließend dauerhaft in Regensburg stattfanden. Der Reichssaal sowie weitere Räumlichkeiten im Alten Rathaus sind bis heute im ursprünglichen Zustand erhalten, wovon wir uns bei einer Innenbesichtigung überzeugen konnten. (Schön, mal wieder vor dem Regenwetter geschützt zu sein.)

Am 20.Januar 1663 tagten die Reichsstände, weil Kaiser Leopold I. Geld für die Verteidigung der östlichen Reichsgrenze gegen die Türken brauchte. Außerdem ging es um den schon lange schwelenden Streit zwischen der Kurie der Reichsfürsten und der Kurfürsten. In den 1670er Jahren stand die Verteidigung der westlichen Reichsgrenze gegen Frankreich auf der Tagesordnung.

 

Die Landesherren selbst nahmen selten an den Tagungen teil. Sie ließen sich durch so genannte Komitialgesandte vertreten. Der Kaiser selbst ließ sich durch „kaiserliche Prinzipalkommissare“ vertreten, die ab 1748 durchgehend der Familie Thurn und Taxis angehörten. Bei der letzten Tagung des Immerwährenden Reichstages im März 1803 wurde im so genannten Reichsdeputationshauptschluss eine Neuordnung des Reichs vereinbart. Die endgültige Auflösung des Reichs erfolgte 1806.

 

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