
Aufstieg zum Schloss
Auf meinem weiteren Weg lerne ich einen der beiden so genannten Halbschalentürme kennen. Zwei dieser Türme gibt es noch in Wernigerode. Sie waren Teil der Stadtbefestigung und erhielten 1889 auf Veranlassung von Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode ein Schieferdach.

Jenseits der Stadtmauer beginnt der Aufstieg zum Schloss. Ganz schön anstrengend, muss ich zugeben, aber zum Glück nur etwa 500 Meter lang. Unser Busfahrer hatte uns ja auf die Fahrmöglichkeit mit der Bimmelbahn hingewiesen.

Ein bisschen Bewegung schadet nix – und wer den ersten Torbogen mit Falltor dann passiert hat, bekommt einen tollen Blick auf das Schloss.

Was für ein imposantes Bauwerk. Ein paar Schritte weiter aufwärts lädt dann ein Restaurant zur Einkehr ein. Die Tische auf der großen Aussichtsterrasse blieben aufgrund der Kälte unbesetzt.

Geschichte der Burg Wernigerode
Schloss oder Burg – um was handelt es sich hier eigentlich? Eine Antwort findet man an einer Tafel zu den „Wegen deutscher Kaiser und Könige im Mittelalter“.

Die Burg Wernigerode war eine ehemalige Grafenburg, die mehrfach umgebaut wurde, zuletzt Ende des 19. Jahrhunderts. Hier ist zu lesen: „Aus dem Barockschloss wurde ein prunkvolles Repräsentationsschloss. In der Zeit um 1121 ist die Burg vermutlich entstanden.

1213 wird sie erstmals als CASTRUM WERNIGERODE erwähnt. (…) 1259 gab es bereits eine Burgkapelle (…). Dann, 1268, Belehnung des Grafen Konrad von Wernigerode mit der Burg durch den Markgrafen von Brandenburg.

1381 erscheint der Erzbischof von Magdeburg als Lehnsherr. 1429 erlischt das Geschlecht der Wernigeröder Grafen, entsprechend Erbvertrag wird Wernigerode der Grafschaft Stolberg zugeschlagen.

Starke Bautätigkeit in den Jahren 1438-45, 1494-1527 und 1531. Im 30-jährigen Krieg ist die Burg nicht mehr verteidigungsfähig. 1671-1676 Umbau zum Barockschloss, dasab1710 wieder Sitz des Grafen zu Stolberg-Wernigerode wurde (…). Kurz und kompakt – mehr muss ich auch nicht wissen.

Bei wikipedia.de finden Interessierte einen sehr ausführliche Beitrag unter diesem Link:
Schloss Wernigerode – Wikipedia

Zu meiner Überraschung finde ich auf dem Burggelände sogar einen Stempelkasten für die „Harzer Wandernadel“. Leider habe ich das passende Sammelheft dafür nicht.

Eine halbe Stunde gehe ich auf dem Burggelände von einem tollen Aussichtsturm zum nächsten und entdecke eine Skisprunganlage. Werden hier noch Wettkämpfe ausgetragen? Den 1141,2 hohen Gipfel des Brocken könnte man in Blickrichtung Ost-Nordost (12 Kilometer entfernt) auch sehen, wenn das Wetter besser wäre.

Toller Ausblick auf Wernigerode
Auch wenn man den Gipfel des Brocken nicht sehen kann – die Aussicht von der Burg bzw. vom Schloss ist fantastisch. Der Ort liegt auf durchschnittlich 240 Höhenmetern, einschließlich der Stadtteile leben hier 32.000 Einwohner.

Die Burg müsste der höchste Punkt meiner rund 12 Kilometer langen Erkundungstour gewesen sein. Hier zeigt mein Höhenprofil 352 Meter an.

So gehe ich einmal von rund 100 Metern Höhendifferenz aus und suche von verschiedenen Aussichtspunkte nach dem Bahnhof der Schmalspurbahn, die Touristen auf den Brocken bringt.

Ich finde aber keinen Anhaltspunkt. Lange muss ich suchen, um Informationen über die Skisprungschanze zu finde. Es handelt sich um die Zwölfmorgentalschanzen, die mit jeweils einer Kinder-, Schüler- und Jugendschanze sowie einer Schanze der Kategorie K 63 die größte des Skiverbandes von Sachsen-Anhalt ist.

Zum Sportgelände gehört auch ein Abfahrtshang, der auf Matten jederzeit Training ermöglicht. Am oberen Talende bietet ein Tellerlift die Möglichkeit zu einer etwa 400 Meter langen Abfahrt. Die Sprunganlage wird wohl zu weit entfernt sein, um sie in der verbleibenden Zeit bis zur Busabfahrt noch erreichen zu können. Aber die Schmalspurbahn – die will ich noch unbedingt aus der Nähe betrachten.