Über den Degenauweg auf den Alten Hau
Ausgangspunkt:
Gasthof „Zum Adler“
Alte Straße 3
72160 Horb-Dettingen
Tel. 07482-230
e-mail: adlermichel@aol.com
(Dienstag Ruhetag)
Blickt man von Horber Stadtteil Dettingen in östliche Richtung, sieht man auf einem Berg ein großes Kreuz. Da mussten wir (Thomas Kuner/Gerd Baumung) unbedingt mal rauf. Es gibt unterschiedliche Wege, den Gipfel dieses offenbar namenlosen Berges jenseits des Neckars zu erklimmen. Nennen wir ihn mal „Alter Hau“, denn so ist die Waldhütte auf dem Gipfel benannt.
Vom Gasthof „Adler“ gehen wir links um die Ecke (nicht in Richtung Kirche) und folgen der Alten Straße an den Neckar. Vor der Neckarbrücke gibt es mehrere Möglichkeiten, auf den Wanderweg zum Aussichtsfelsen zu gelangen. Folgt man der Straße (K 4761) oder auch dem Neckarhaldeweg nach rechts, gelangt man an die Bundesstraße B 14. Diese sollte man vorsichtig überqueren und auf dem gegenüber liegenden Parkplatz dem „Degenauweg“ folgen. Der Weg ist ab hier mit dem unten abgebildeten Emblem (Bäume + Kreuz) markiert.
Da es von der Brücke (395 m Seehöhe) nur 2,5 Kilometer zum Felsen sein sollen, machen wir eine kleine Extratour und gehen halblinks durch die Bahnunterführung. Wir folgen dem Weg nach links und wandern unter der B14 hindurch. Ab hier gilt bei jeder Kreuzung und Verzweigung das Motto: „Aufwärts ist richtig“. Schon bald erreichen wir den Degenauweg, den wir auch aus der anderen Richtung vom Parkplatz an der B 14 erreicht hätten.
Wir finden als weitere Markierungen das blaue Dreieck (Wanderweg des Schwäb. Albvereins), das Emblem des Horber Kultur- und Heimatpfads und mehrere Radwegweiser vor. Respekt vor den Radlern, die derartige Steigungen meistern.
Unsere Hauptmarkierung zum Felsen ist überall dort angebracht, wo man sie nicht braucht. An Verzweigungen jedoch sucht man vergeblich danach. Aber auch hier gilt: „Aufwärts ist richtig“. Und der Weg geht immer steiler hinauf, mal links, mal rechts um Kurven und spitzwinklige Abzweigungen.
Man gewinnt schnell an Höhe, doch nach 1,5 Kilometern passieren wir eine lange Gerade, bei der es auch einmal ein Stück abwärts geht. Man hat das Gefühl, sich immer weiter vom Ziel zu entfernen. Aber der Weg stimmt. Schließlich biegen wir am Ende dieser Geraden scharf rechts ab und marschieren wieder stramm aufwärts. Hier können wir inmitten einer schönen Waldlandschaft einige tolle Ausblicke genießen. Der Wanderweg stößt auf einen breiten, befahrbaren Wirtschaftsweg, dem wir nach rechts folgen. Bald haben wir den höchsten Punkt dieser Anhöhe erreicht und finden am rechten Wegrand bald das Schild „Felsen“ vor. Wir gehen nach rechts und erreichen die Waldhütte Alter Hau. Ein herrlicher Rastpunkt mit zahlreichen Sitzgruppen und Ruhebänken. Die Aussicht auf Dettingen und das Neckartal ist beeindruckend.
Das Kreuz befindet sich hier allerdings noch nicht. Ein Wegweiser zeigt „Felsen 200 Meter“ an. Diesem folgen wir nach einer genussreichen Pause. Aber Vorsicht! Wer nicht schwindelfrei und trittsicher ist, sollte auf diese 200 Meter unbedingt verzichten. Es geht auf einem schmalen Hangpfad sehr steil hinab (und später ggf. wieder hinauf). Auch am Kreuz befindet sich eine Ruhebank, auf der man die Aussicht genießen kann.
Für den Rückweg empfehlen wir unbedingt, auf dem selben Weg – zumindest bis zum Wanderparkplatz – zurück zu gehen. Wir haben nämlich den kleinen Pfad oberhalb des Kreuzes gewählt. Dieser Pfad am Steilhang ist nicht ungefährlich und endet nach etwa 800 Metern im Nichts. Wir sind dann auf sehr abenteuerliche Weise (teilweise auf dem Hosenboden) den Hang hinunter gerutscht, haben uns an Bäumen und Ästen festgehalten, bis endlich wieder ein Wanderweg erreicht war. Nicht zur Nachahmung empfohlen und von Förstern auch nicht gerne gesehen!
Der Wanderparkplatz bietet nun mehrere Möglichkeiten, zum Ausgangspunkt zurück zu gelangen. In allen Fällen muss wieder die B 14 überquert werden. Ob man dann dem Neckarhaldeweg nach rechts oder der K 4761 (Sulzer Straße) gerade aus folgt, ist reine Ermessenssache. Die Straße dürfte der kürzere Weg sein und am Ende geht es über die Neckarbrücke und die „Alte Straße“ zurück zum Ausgangspunkt.
An der Alten Straße finden wir einen Hinweis zu den hier durchlaufenden Jakobuswegen. Hier zweigt der Kinzigtäler Jakobusweg vom Neckar-Baar-Jakobusweg ab. Der Kinzigtäler Jakobusweg führt über Loßburg, Wolfach und Gengenbach in Richtung Schutterwald und Strasbourg. Der Neckar-Baar-Jakobusweg führt weiter über Rottweil, Villingen und Donaueschingen in Richtung Blumberg und Schaffhausen.
Den Gasthof „Zum Adler“ können wir guten Gewissens als Einkehr- und Übernachtungsstätte (40,- € EZ, 70 € DZ) weiter empfehlen. Auch wenn wir auf Google Maps eine eher negative Kritik finden („deprimiernd dunkel, durchschnittlich“), haben wir uns in den drei Tagen im Neckartal recht wohl gefühlt. Auch das Alpirsbacher Bier hat bestens geschmeckt.
Unsere Beurteilung:
Attraktivität: Sehr gut
Wegmarkierung: Lückenhaft
Wegbeschaffenheit: Sehr gut bis Waldhütte, 200 Meter bis Kreuz bei Glätte und Nässe äußerst gefährlich
Höhendifferenz: 98 m (395-493)
Gefahrenpunkte: Bundesstraße B 14 (vorsichtig überqueren)