Th-57 Auf Stempeljagd in Steinbach-Hallenberg

 Stempel Nr. 57 am Kalten Brunnen

Steinbach-Hallenberg (bm). Es ist der dritte Stempel der Wanderung „Große Acht“, die auf dem Wanderparkplatz „Knüllfeld“ oberhalb von Steinbach-Hallenberg beginnt (Tourenheft Seite 60).

Die anderen beiden Stempel (Nr. 55 und 56) zu dieser Tour, die sich am Rupprasen und an der Braukopfhütte befinden, hatte ich erst vor wenigen Wochen mit meinem seinerzeitigen Wanderkameraden Kaes bei einer Erweiterung der nur 2,6 Kilometer langen „Sagenwanderung zum Ruppberg“ (Seite 168) von Zella-Mehlis bereits „erbeutet“.

Für den Stempel 56 musste dazu noch nicht einmal ein Umweg angegangen werden und um auf den Stempelpunkt „Rupprasen“ zu gelangen, waren auch nur 20 Minuten Umweg nötig.

Das heißt also: Die nun vollständig abgestempelte Wanderung „Große Acht“ mit 10,1 km Länge und 159 Metern Aufstiegssumme ist mir nur abschnittsweise bekannt.

Es gibt aber gute Gründe, diese Wanderung noch einmal komplett abzuwandern, denn hier könnte man jederzeit eine Berühmtheit des Biathlon-Sports antreffen: Kati Wilhelm, mehrfache Olympiasiegerin und Weltmeisterin.

Auf Kati Wilhelms Fitness-Parcours

Schon mehrfach konnte man in Sportsendungen im TV Berichte über die heutigen Aktivitäten der Wintersport-Ikone verfolgen.

Sie kümmert sich mit großem Engagement um den Sportler-Nachwuchs in ihrer Heimat. Es wäre kein Zufall gewesen, sie hier am Startpunkt Knüllfeld anzutreffen. Tatsächlich herrschte am 20. Juni 2025 gegen 11 Uhr Hochbetrieb auf dem Gelände.

Kati Wilhelm konnte ich aus vorsichtiger Entfernung in diesem Trainingslager nicht ausmachen. Dafür aber eine große Infotafel zum Kati-Wilhelm-Fitnessparcour. Sie ist hier also allgegenwärtig, auch wenn sie hier nicht angetroffen habe.

Bevor ich mich auf die Suche nach meinem Stempelpunkt am Kalten Brunnen machte, habe ich mir den Fitnessparcours auf ein paar Hundert Metern angeschaut. Allein die Strecke ist auch ohne die Übungspunkte aufgrund der steilen Auf- und Abstiege recht sportlich.

Auf dem Knüllfeld findet man mehrere Hütten, Wegweisern zu Wandertouren und Landlauf-Loipen und eine Infotafel zum Naherholungsgebiet Steinbach Hallenberg.

Hier werden drei verschiedene Wandertouren ausführlich beschrieben. Durch diese Infotafel mit Wanderkarte war es für mich recht einfach, meinen Stempelpunkt Nr. 57 zu finden.

Spaziergang zum Kalten Brunnen

Wie ich auf dem Wegweiser erkennen kann, sind es nur 1,7 Kilometer zum Stempelpunkt kalter Brunnen. Fürwahr ein gemütlicher Spaziergang.

Da der Parkplatz Knüllfeld schon auf fast 700 Höhenmetern liegt, hielt sich auch die Anstiegssumme in Grenzen. Ich passiere ein Privatanwesen und bin froh, dass der Hund, den man kilometerweit bellen hörte, nicht frei herumläuft. Und nur 250 Meter weiter habe ich den Punkt 57 erreicht.

Zeugnis des traditionellen Hirtenwesens

Am Brunnen finde ich eine grüne Infotafel zur Viehtränke am Kalten Brunnen. Hier ist zu lesen: „Hier sehen Sie ein Zeugnis des traditionellen Hirtenwesens und eine notwendige Einrichtung für das Tränken der Rinder auf ihrem Weidegrund in den Sommermonaten.

1828 tritt die kurhessische Hüteordnung in Kraft und regelt Rechte und Pflichten im Hirtenwesen in der ehemaligen hess. Herrschaft Schmalkalden und der späteren preuß. Provinz Hessen-Nassau.

Seit alter Zeit gab es beauftragte Hirten in der Stadt. Um 1900 gründete man für die Ober- und Unterstadt einen Hirtenverein, Weiderechte bestanden in den Staatsforsten nach Absprache mit den Revierförstern und in der Flur durch festgelegte Weideführungen.

Das nicht ausreichende Rauhfutter für das Vieh machte die Waldweide für den Kleinbauern erforderlich. Die Bergwiesen in der Flur wurden nach der einschurigen Mahd im Spätsommer noch einmal abgehütet. 1959 endete der private Weideauftrieb in der Gemarkung Steinbach-Hallenberg“. (O-Text Ende).

Neben dieser Tafel findet man auch eine alte Geschichte um alten Wein, die der Verein „ Heimatliches Brauchtum im Haselgrund“ hier aufgestellt hat.

Ein schönes Fleckchen Erde, fand wohl auch das junge Paar, dass mir das fotografieren genehmigte.

Auf die Fuhrmannswiese am Steinhauk

Ein lustiger Spruch oberhalb der hölzernen Tränken dürfte so manchen Stammtisch bereichern: „Dort wo ich geh und steh, tun mir die Kochen weh. Doch wenn ich sitz und sauf, hören die Schmerzen auf“.

Auf meiner kurzen bisherigen Wanderung kann von Schmerzen keine Rede sein. Deswegen beschließe ich eine Verlängerung, alleine um diese herrliche Landschaft zu genießen. Oberhalb meines Hinweges zum Kalten Brunnen habe ich einen Hütte entdeckt. Diese will ich auf alle Fälle noch erklimmen. Wie ich bald feststelle, handelt es sich um die Schutzhütte Fuhrmannswiese am Steinhauk.

Die Hütte war „belegt“ von einem bärtigen Herren, der sich offenbar Hotelkosten gespart hatte. Wenige Schritte weiter klärt mich ein Wegweiser darüber auf, dass ich mich hier genau auf 700 Höhenmetern befinde.

Der Blick fällt auf den Gipfel des Ruppbergs, dessen 832 Höhenmeter ich noch vor wenigen Wochen mit Kaes erklommen hatte.

Dann mache ich mich auf den Rückweg, werde über die Besonderheiten des Schmalkaldener Weiderindes informiert und auf einer weiteren Tafel des Vereins „ Heimatliches Brauchtum im Haselgrund“ wird die Geschichte vom „Schatz auf dem Großen Hermannsberg“ erzählt.

Am Startpunkt angekommen genieße ich noch einmal die Aussicht vom Parkplatz Knüllfeld und mache mich dann auf die Reise in Richtung Saaletal, wo die Fußballer unseres Vereins morgen zu einem Gaudi-Turnier antreten.

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