D-99423 Auf Entdeckungstour in Weimar

Poseckscher Garten und historischer Friedhof

Der Tag unserer Ankunft in der Kunst- und Kulturstadt Weimar – Dienstag, der 27. August 2024. Nach der Einquartierung in unserem sehr empfehlenswerten Gästehaus am Lottenbach ganz am westlichen Ende der Paul-Schneider-Straße wollen Heide und ich die Innenstadt von Weimar erkunden.

Eine Menge interessanter Veranstaltungen stehen im Rahmen der Festwoche auf dem Programm und wir wollen die Schauplätze der bevorstehenden Veranstaltungen vorab schon einmal erkunden.

Wir folgen der Paul-Schneider über einige Kreuzungen bis zur Trierer-Straße. Um in das Stadtzentrum zu gelangen, hätten wir weiter geradeaus gehen müssen. Vielleicht aber kann man vorher noch das berühmte Schloss Belvedere einmal besuchen – dachten wir – und bogen deshalb einem Wegweiser folgend rechts ab. Als wir jedoch feststellen mussten, dass das Schloss fast 5 Kilometer entfernt liegt, wurde dieser Plan schnell verworfen.

Aber wir waren jetzt schon über den August-Bebel-Platz am Poseckschen Garten angekommen, bestaunten dort den „Elefanten-Spielplatz“ und das große Kriegerdenkmal „zu Ehren von Ernst von Wildenbruch“.

Noch mehr beeindruckte uns der Historische Friedhof auf der gegenüberliegenden Seite der Straße.

Familengruft des Herzogshauses

Ein Friedhof gehört in der Regel wohl kaum zu den ersten touristischen Anlaufpunkten einer Stadt. Der Historische Friedhof zu Weimar macht hier eine Ausnahme und ist seit 1998 Teil des Ensembles „Klassisches Weimar“ in der UNESCO-Welterbeliste.

Der seit 1818 nach dem Vorbild der Friedhöfe in Dessau und Herrnhut angelegte nördliche Friedhofsteil bildet durch eine Quer- und Längsallee das strenge Grundgerüst der Vierfelderanlage.

Auf einer Infotafel ist zu lesen: „Die Grabquartiere dienten der Reihenbestattung. Die ursprüngliche Anlage wurde 1835 oberhalb der Fürstengruft um einen Südteil erweitert. Entlang der Umfassungsmauer befinden sich Erbbegräbnisstätten, die noch vielfach zur Erstbelegung gehören. Von 1823 bis 1827 ließ Großherzog Carl-August von Sachsen-Weimar-Eisenach durch den Oberbaudirektor Clemens Wenzeslaus Coudray die Fürstengruft errichten.

Sie diente dem Herzogshaus als Familiengruft und beherbergt zudem die beiden Sarkophage von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller“. (O-Text Ende)

Erinnerungsort an das „Silberne Zeitalter“

Am Eingang zur Fürstengruft weist eine kleine Tafel darauf hin, dass das Gebäude 1993/94 von der Wüstenrot-Stiftung Ludwigsburg in Abstimmung mit der Stiftung Weimarer Klassik restauriert und baulich instandgesetzt wurde.

Zur Besichtigung steht die Fürstengruft täglich außer dienstags von 10-18 Uhr (in den Wintermonaten bis 16 Uhr) für Besucher offen. Vielmehr als die Fürstengruft fällt jedoch die 1860-1862 nach den Plänen des Oberbaudirektors Ferdinand Streichhan erbaute Russisch-orthodoxe Kapelle für die aus Russland stammende Großherzogin Maria Pawlowna ins Auge.

Die farbenprächtige Kapelle wurde unmittelbar an die Südseite der Fürstengruft angebaut. Eine unterirdische Verbindung der Gruftgewölbe erlaubte die Aufstellung des Sarges Maria Pawlownas an der Seite ihres Gatten, des Großherzogs Carl Friedrich.

Weiter erfährt man auf der Infotafel: „Die Gedächtnishalle im nördlichen Friedhofsteil wurde 1878/79 ebenfalls nach einem Entwurf Streichhans errichtet.

Den Historischen Friedhof mit öffentlich zugänglicher Fürstengruft zeichnen seine historisch weitgehend erhaltenen Baustrukturen aus Umfassungsmauer und Wegesystem sowie seine zahlreichen Grabanlagen für Künstler, Schauspieler, Sänger, Handwerker, Ärzte und Beamte der klassischen und nachklassischen Zeit aus.

Sein außergewöhnlicher Wert liegt in der Geschlossenheit der ursprünglichen Anlage und in seiner hohen Bedeutung als Erinnerungsort an das klassische Weimar wie auch an das so genannte Silberne Zeitalter unter den Großherzögen Carl Friedrich und Carl Alexander im 19. Jahrhundert“. (O-Text Ende)

Am Eingang zur Grabkapelle der Großherzogin Maria Pawlowna – Kirche der hl. Maria Magdalena – Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats – wird auf die Öffnungszeiten hingewiesen. Sie sind identisch mit den Öffnungszeiten der Fürstengruft.

 

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