Abschluss der ersten Erkundungsrunde
Es blieb noch viel Zeit, bis ich mein Wochenend-Domizil auf dem Campingplatz in Tiefurt aufbauen konnte. Nachdem ich den Schlosspark, dass Schloss, die Christophoruskirche, die Remise und die alte Mühle besichtigt hatte, wollte ich auch mal die Natur rund um Tiefurt kennenlernen. Auf der Hauptstraße gehe ich in nordwestlicher Richtung weiter und stoße auf einen Wegweiser des Ilmtal-Radweges. Den will ich auf alle Fälle im Laufe des Wochenendes weitgehend erkunden.
Von der Hauptstraße biege ich links in die Straße Am Ilmhang ein. Die Straße nähert sich der Ilm und führt an die Bushaltestelle Dürrer Bach.
Noch vor der gleichnamigen Straße biege ich nach rechts in einen parallel verlaufenden Feldweg ein. Hier, zwischen Ostrand von Weimar und dem Stadtteil Tiefurt, haben Kleingärtner ihr Domizil gefunden. In dann mache ich eine erstaunliche Entdeckung: Am rechten Wegrand tauchen plötzlich Tiere auf, die man nur in Afrika oder Asien vermuten könnte: Zwergzebus, die hier als Nutztiere gehalten werden.
Im Internet erfahre ich, dass diese buckeligen Kleinrinder (Zebu= Buckel) schon seit Ende der 70er Jahre in Deutschland auch außerhalb von Zoos gehalten werden. Zebus gehören zu den kleinsten Rinderrassen weltweit und gelten als robust (besonders bei Hitze) und anspruchslos. Das Fleisch gilt als Delikatesse und zudem eignen sich die Tiere besonders für die Landschaftspflege, besonders bei stark verbuschten Flächen, zumal sie auch Ampfer, Brennnesseln, Disteln und Dornen wegfressen.
Aufgrund ihres geringen Gewichtes bleibt die Grasnarbe von Trittschäden weitgehend verschont. Kein Wunder also, dass ich in den nächsten Tagen auf dem Ilmtal-Radweg noch öfter auf Weideflächen mit Zebus stoße.
Vor einer Bahnbrücke trete ich den Rückweg an. Ich komme in die Straße Langer Weg und gehe auf dieser in südöstlicher Richtung weiter.
Diese Straße ist wahrlich frei von jeglicher touristischer Anziehungskraft. Am Straßenrand erheitert mich der Sichtschutz eines Bauzaunes, auf dem Figuren aus den Comics „Werner“ zu sehen sind. Auch finde ich ein Werbebanner zum Anlass meines Besuchs im Weimarer Land: Das Eisenbahnfest am 25. und 26. Juni.
Dunkle Wolken ziehen auf. Es ist 15 Uhr, die Pforte zum Campingplatz öffnet sich. Aber ausgerechnet jetzt folgt ein kräftiger Regenschauer. Jetzt ein Zelt aufzubauen, wäre wohl absolut unsinnig. Warum die Zeit nicht für das Mittagessen nutzen.
Die Matjes mit Kartoffeln im Restaurant Am Schlosspark waren hervorragend. Und nach dem Essen hatte sich der Regen verzogen und ich konnte endlich mein Quartier beziehen.
Nähere Infos: Tourist-Information Weimarer, Markt 10, 99423 Weimar
Tel.03643-7450,www.weimar.de