
Teil 1: Die Erzgebirgische Weihnachtspyramide
Die weihnachtlichen Tagesfahrten von den heimischen Busunternehmen sind eine gute Gelegenheit, deutsche Städte mit ihren geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten zu günstigsten Preisen kennen zu lernen. Für weniger als 40 Euro habe ich auf diese Weise Ingolstadt, Regensburg, Eichstätt, Wernigerode und nun auch Erfurt erkunden können.

Die Weihnachtsmärkte spielen für mich dabei eine eher untergeordnete Rolle, allerdings verleihen sie manchen historischen Gemäuern durch den Lichterzauber einen ganz besonderen Glanz.

Zu dritt waren wir am Mittwoch, 10. Dezember, in Erfurt zu Gast. Nur etwas mehr als zwei Stunden dauerte die Fahrt mit Ausstieg in unmittelbarer Nähe des Doms. Hier lockt der 175. Erfurter Weihnachtsmarkt Besucher aus aller Welt an.

Schon von weitem ist das Riesenrad vor den imposanten Gemäuern des Doms zu sehen. Vom Domplatz bis zum Willy-Brandt-Platz findet man über 200 festlich geschmückte Hölzhäuser, wesentlich größer als jene, die ich Tage zuvor im Altmühltal bestaunt habe.

Der Renner im Angebot: natürlich Thüringer Rostbratwurst. Und wer diese nicht mag, findet oft am gleichen Stand Reibekuchen, Champignons und andere Leckereien aus riesigen Pfannen.

Gleich beim Eingangsportal steht die Erzgebirgische Pyramide. Sie ist 12 Meter hoch, hat einen maximalen Durchmesser von drei Metern, besteht aus 30 Figuren, 40 Säulen, vier Drehtellern, fünf Böden, 12 Flügelrädern, 20 Kerzen, 40 Zierzäunen und 40 Schabracken. Drei Monate lang hat die Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz GmbH an diesem Meisterstück – angetrieben von einem 800-Watt-Motor – gearbeitet.

Meine Begleiterinnen Margit und Sonja waren der Meinung, das trübe Wetter und den leichten Regen mit einem Glühwein etwas aufzuhellen. Mit vier Euro für einen solchen ist man in Erfurt bescheidener als in Bayern.

Heiter und beschwingt ging es dann durch die Stände rund um die 25 Meter hohe Weihnachtstanne.

Es duftete nach gerösteten Mandeln, Nüssen, Schokofrüchten oder Schupfnudeln, ein großes Weihnachtskarussell drehte sich für die kleinen Besucher und jede Menge Ordner und Polizisten wachten über die Sicherheit.

Natürlich war auch in Erfurt jeder Zugang durch Poller oder andere Systeme vor Terrorismus gesichert.

Unser freundlicher Verkäufer vom Glühweinstand verriet uns die Richtung zur berühmten Krämerbrücke, die vor allen Dingen ich unbedingt sehen wollte.
