Die Dermbacher Hütte auf dem Gläserberg
Es ist der erste Stempelpunkt der 3. Etappe auf dem Hochröhner – Variante Lange Rhön. Diese Etappe über 25,8 km vom Dermbacher Ortsteil Glattbach nach Kaltensundheim wird als schwer eingestuft und nimmt der Beschreibung im Tourenheft (Seite 35) 7 Stunden in Anspruch.
Das ist schon eine Tour für geübte Wanderer. Doch auch diese müssen sich überlegen, wie sie am Ende der Tour wieder zum Ausgangspunkt zurück kommen. Aber es gibt ja schließlich auch die Möglichkeit, die einzelnen Stempelpunkte von nahe gelegenen Orten separat anzusteuern.
In der Tourenbeschreibung auf Seite 35 im Tourenheft liest zum ersten Abschnitt folgendes: „Es geht über die B 285 hinauf zur katholischen Fatimakapelle Dermbachs. Der Weg wird immer steiler. Oben am Pavillon beginnen auch die berühmten Kalkmagerwiesen mit seltenen Orchideen, die im Frühling und Sommer blühen. Über den Hundeplatz und die Hirtentränke geht es hinauf auf den Gläserberg zur Dermbacher Hütte. Von da aus hat man einen360-Grad-Rundblick auf den Thüringer Wald, das obere Feldatal sowie auf den markanten Baierberg“. (O-Text Ende).
Nachdem ich bereits am Vormittag den recht anstrengenden Rhön-Wanderweg Nr. 1 in Dermbach absolviert hatte, wollte ich den Stempel Nr. 296 auf kürzerem Weg erbeuten. Es ist tatsächlich möglich (wenn auch nicht gern gesehen), mit einigermaßen geländetauglichen Fahrzeugen bis zum Gipfel des Gläserbergs zu fahren. So einfach wollte ich es mir aber nicht machen.
Das Navi bringt mich in das winzige Dorf Föhlritz. Hier hat mein VW-Bus schwer zu kämpfen, um den kleinen Parkplatz über steil aufsteigende und enge Gassen zu erreichen. Gar nicht so einfach, mit einem größeren Fahrzeug hier zu parken und vor allen Dingen: Aus der Parklücke wieder heraus zu kommen.
Innerhalb von Föhlritz gibt es keinen Wegweiser zum Hochrhöner. Aber es gibt eine Beschilderung zur „Gläserhütte“. Ist damit aber auch die Dermbacher Hütte gemeint? Ich erkundige mich einer freundlichen Dorfbewohnerin, die sich sicher ist, dass nur diese Hütte gemeint sein kann. „Dort oben herrscht schon Hochbetrieb“, erfahre ich, und mache mich auf den 1 Kilometer langen Aufstieg. Ganz schön anstrengend, dieser kurze Aufstieg, aber bei weitem nicht so anstrengend, wie es der reguläre Wanderweg ab Dermbach wohl gewesen wäre.
Auf halber Strecke stoße ich auf eine Gruppe Jugendlicher, die mit ihren Simpson-Mopeds unterwegs waren. Dann ist der Gipfel erreicht.
Einfach toll, diese Aussicht. Und in der Hütte wird ehrenamtlich Kaffee und Kuchen (natürlich auch Bier und andere Getränke) zum Freundschaftspreis verkauft.
Purer Naturgenuss. Eine lockere und entspannende Atmosphäre herrscht auf dem Gipfelplateau mit zahlreichen Ruhebänken und Aussichtspunkten. Und da finde ich ihn auch: Den Kasten mit dem Touringen-Stempel Nr. 296.
Wer auf dem regulären Hochrhöner von Dermbach hierher gewandert ist, hat bereits 4,3 anstrengende Kilometer in den Socken. Hier könnte man in südwestlicher Richtung auch auf dem Main-Werra-Weg weiterwandern (Etappenziele: Steinberg 2 km, Theobaldshof 9,5 km).
Die Hütte ist Eigentum des Rhönklubs. Man findet mehrere Infotafeln. Eine davon klärt über den „Himmelsschauplatz Gläserberg“ auf.
Da mir noch etwas Zeit bleibt, beschließe ich, noch ein Stück auf dem Hochrhöner in Richtung Stempelpunkt 297 – Rastplatz Andenhausen – weiter zu wandern.
Dieser ist jedoch zu weit entfernt. So nehme ich nur den Stempel 296 und ein herrliches Naturerlebnis mit.