Th-022 Stempeljagd in Thüringen

Die Burgruine Krayenburg

Den Extra-Stempel Nr. 22 auf der Krayenburg im Wartburgkreis muss man sich verdienen, obwohl er keiner Wandertour zugeordnet ist. Man kann aus nördlicher Richtung von Kieselbach oder aus südlicher Richtung von Merkers starten. Ein dritte Möglichkeit, die wir genutzt haben, gibt es aus östlicher Richtung mit der Gemeinde Tiefenort als Startpunkt.

Grund dafür war die Höhendifferenz von mehr als 200 Metern, die nach unserer Einschätzung von Merkers ebenso wie von Kieselbach auf weniger als 1200 Metern überwunden werden müsste.

Von Tiefenort sah die Tour über den langen Bergrücken auf der Karte zwar deutlich länger, aber auch entspannter aus. Zudem gab es von hier auch eine unverfehlbare Zufahrtsstraße, die allerdings für Besucher gesperrt ist.

Mit meinem Vereinskameraden Frank vom BSC Lich bin ich zum Abschluss eines Wanderwochenendes an einem Sonntag zur Burg hinauf gewandert. Wir hatten nämlich zuvor erfahren, dass die Burg nur sonntags bewirtschaftet ist.

In Tiefenort fanden wir einen Parkplatz in der Krayenburgstraße kurz vor der Kreuzung der Dr.-Breitscheid-Straße. An dieser Kreuzung marschieren wir geradeaus auf der Straße „Auf der Krayenburg“ weiter. Von 233 m ü.NN ging es laut unserem Navi nun auf 429 Höhenmeter hinauf.

Es ging tatsächlich auf 2,25 km NUR bergauf. Lediglich an einem alten Wasserhochbehälter, vor der sich auch eine offene Rasthütte befand, konnte man ein paar Schritte ohne Anstieg „genießen“. Und nach diesem Wasserhochbehälter auf etwa halber Strecke stieg der Weg noch steiler an. Dafür wurde aber schon bald mit schönen Aussichten belohnt.

Was wir vorher nicht wussten: Wir hätten von Tiefenort auch über den Werra-Burgen-Steig zur Krayenburg hinaufklettern können. Dafür hatten wir aber die falschen Schuhe (Sonntags-Spaziergangs-Latschen) an.

Aber auch mit diesen kamen wir nach etwa 35 Minuten oben an. Hier fanden wir eine große Infotafel zum Werra-Burgen-Steig, der durch drei Länder und durch „Deutschlands grüne Mitte“ führt.

Man findet hier viele Infos zur Gemeinde Tiefenort, aber nicht so sehr viele zur Burg Krayenburg. Deshalb habe ich gegoogelt und bin wie immer bei wikipedia fündig geworden.

Hier erfahren wir, dass die weithin sichtbare Krayenburg eine der ältesten Steinburg-Anlagen im Werratal ist. Sie entstand vermutlich am Platz eines heidnischen Bergheiligtumes.

Urkundlich erstmals erwähnt wurde sie 1155 als „castrum“ des Klosters Bad Hersfeld. Wörtlich heißt es „Papst Lucius III. erließ am 3. November 1184 zugunsten des Hersfelder Abts Siegfried ein Dekret zur Besitzsicherung der Abtei, das unter anderem die Anordnung enthielt, die Krayenburg nicht weiter zu verlehnen.

Kaiser Friedrich I. Barbarossa ergänzte dies einen Tag später durch die Befreiung der Krayenburg und der umliegenden Dörfer vom königlichen Spolienrecht. Dennoch hatte später das Adelsgeschlecht von Frankenstein die Burg als Hersfelder inne und baute sie zu einer der bedeutendsten romanischen Anlagen im mittleren Werratal aus.“ (O-Text Ende).

Zu dieser fast 900 Jahre alten Geschichte gehört allerdings nur die Ruine des romanischen Palas, die zurzeit teilweise durch Bauzäune gesperrt ist. Wir wenden uns dem neuen Teil der Burg zu, in dem sich ein Gastronomiebetrieb befindet.

Tatsächlich waren freundliche Menschen hier ehrenamtlich für einen guten Zweck (Spielplatzbau) im Einsatz und verkauften kühle Getränke sowie Kaffee und selbstgebackenen Kuchen. Nachdem wir auch den Stempelkasten Nr. 22 gefunden hatten, machten wir uns wieder auf den nun sehr bequemen Rückweg. Schließlich hatten wir ja auch noch die Heimreise nach Mittelhessen vor uns.

Stempel Nr. 22 – (Koordinaten: 50.83656 -10.12949)

 

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