Tolle Präsentation des Thüringer Eisenbahnvereins
Nach dem Mittagessen und dem Nachladen der Akkus stand der vermeintliche Höhepunkt meiner Thüringen-Wanderreise auf dem Plan: Der Besuch des Eröffnungsfestes des Weimarer Eisenbahnmuseums.
Nach der Radtour am Vormittag beschloss ich, zu Fuß zu diesem Fest zu gehen. Wahrlich kein weiter Weg, zumal das Bahnbetriebswerk weit im Osten von Weimar und somit sehr nah an meinem Campingplatz in Tiefurt lag.
Mir lag ein Stadtplan vor, der mir die Wegeplanung leicht machte. Über die Hauptstraße und die Straße Am Ilmhang wanderte ich wieder über den Feldweg Dürrer Bach durch die Kleingartenanlage und begegnete wieder den Zwergzebus, die hier weideten.
Vor der Bahnbrücke, die bei meinen ersten Erkundungswanderungen Wendepunkt war, bog ich links ab, um dann in die Eduard-Rosenthal-Straße zu gelangen.
Hier befindet sich das Bahnbetriebswerk, auf dem massenhaft historische Loks und Wagen sowie alles, was zum Bahnbetrieb gehört, zu bestaunen sind.
12 Euro Eintritt wurden verlangt. Darin inbegriffen zwei Getränkebons und Zugang zu allen Sonderaktionen und Bereichen des großen Areals.
Ich hätte mit einem wesentlich größeren Publikumsandrang gerechnet. Vielleicht lag es an den dunklen Wolken, die da am Himmel aufzogen.
Am Kassenhäuschen bekam man von den Mitgliedern des Thüringer Eisenbahnvereins eine Fahrzeugliste überreicht. Hier ist folgendes zu lesen: „Der Thüringer Eisenbahnverein erhält im denkmalgeschützten Bahnbetriebswerk Weimar Thüringens größte Sammlung an historischen Schienenfahrzeugen.
Den Schwerpunkt der Sammlung bilden die Diesel- und Elektrolokomotiven der Deutschen Reichsbahn. Auch bieten wir die Organisation von Sonderfahrten und die Betreuung mit Führung von Besuchergruppen an.“ (O-Text Ende).
Dennoch waren es die Dampfloks der Reihe 50 und 52, die am meisten beeindruckten. Im Vordergrund stand allerdings eine Dampflok der Reihe 41, die nicht auf der Liste aufgeführt war. Hier konnten die Besucher auch auf den Führerstand klettern.
Auf der Liste standen alleine elf Dieselloks, die älteste Baujahr 1940 (Baureihe 103), hergestellt von der Firma Orenstein & Koppel. Dazu wurden 15 Elektrolokomotiven aufgelistet.
Hier stammten zwei aus dem Jahr 1934, erbaut von AEG in Berlin. Eine ganze Schar von Fotografen zogen nun zur Drehscheibe, die zur Freunde der Zuschauer mit einer neueren E-Lok in Betrieb gesetzt wurde.
Besonders lange schaue ich mir die Lok 254 106, im Jahr 1942 von AEG in Berlin gebaut, an und überlege, ob es sich dabei um das berühmte „Krokodil“ handelt.
Lange wandere ich die Gleise ab und flüchte dann vor einem kräftigen Regenschauer in eine der Straßenbahnen. Nicht nur Lokomotive und Wagen, sondern auch Kraftfahrzeuge aus DDR-Zeiten werden ausgestellt.
Natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt und auf die Fans von Modelleisenbahnen wartet eine große Halle mit mehreren Dutzend Ständen.
Nach etwa zwei Stunden habe ich genug gesehen. Ich mache mich weiter auf den Weg in das Weimarer Stadtzentrum. Und dort warten jede Menge Sehenswürdigkeiten auf mich.