Guter Startpunkt für Touren ins Siebengebirge
Nicht der Beruf, sondern familiäre Gründe führen mich oft nach Ittenbach, einem Stadtteil von Königswinter im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Man erreicht ihn über die A 3 und die Ausfahrt Siebengebirge/Königswinter. Für mich wirkte der Ort mit seinen rund 3.800 Einwohner wie eine typische Pendlergemeinde für Beschäftigte in Köln oder Bonn. Wer nur auf der Hauptverkehrsstraße (Königswinterer Straße) bleibt, wird wenig vom Erscheinungsbild beeindruckt sein. Erst im Februar 2024 habe ich mir den Ort einmal genauer angesehen.
Mein Ausgangspunkt In der Mark lag ganz in der Nähe der modern gestalteten evangelischen Auferstehungskirche. Von hier überquere ich die Königswinterer Straße und steuere auf den Turm einer wesentlich älteren Kirche zu. Im Falkensteiner Gässchen passiere ich das schmucke Fachwerkgebäude Haus Falkenstein.
Dann erreiche ich die katholische Kirche „Zur Schmerzhaften Mutter“. Bei wikipedia erfahre ich, dass es sich um einen Saalbau aus Trachyt handelt, der 1833 anstelle eines Vorgängerbaus von 1660 entstand.
Der viergeschossige Westturm wurde 1894 angefügt und der Vorbau erst 1953.
Aus dem vulkanischen Trachyt wurden vermutlich auch die alten Häuser und der kleine schmucke Brunnen in der Kirchstraße errichtet. Einen wesentlich größeren Brunnen finde ich am Marienplatz.
Abgesehen von kirchlichen Bauwerken und Skulpturen findet man wenig anderweitige Spuren aus der Ittenbacher Ortsgeschichte. Daher musste ich bei wikipedia nachschauen und fand folgende Erläuterungen (O-Text): Ittenbach wurde 992 n. Chr. erstmals urkundlich als Idubag erwähnt.
Der Kölner Erzbischof Hermann I. bestätigte dem Stift Gerresheim den Besitz eines Gutes in „Idubag“. Der Zehnt in der Gemarkung stand zunächst dem Stift Vilich, seit 1230 der Abtei Heisterbach zu.
1320 ist dann die Schreibweise „Yttenbach“ belegt. 1670 umfasste Ittenbach 54 Häuser. Bis (…) 1803 gehörte Ittenbach zum Kurkölnischen Amt Wolkenburg, Ittenbach wurde zunächst dem Fürstentum Nassau-Usingen zugeordnet, kam nach der Bildung des Rheinbunds 1806 zum Großherzogtum Berg und gehörte zum Kanton Königswinter im Département Rhein. (Zitat Ende).
Vielleicht findet man auch zu diesem geschichtlichen Hintergrund steinerne Zeitzeugen. Ich zog es jedoch vor, die Ortsgrenzen zu verlassen, um ein bisschen Natur zu erleben. In östlicher Richtung Folgte ich der Königswinterer Straße bis zum Verkehrskreisel mit dem „Pizzas Express“, bei dem wir uns schon öfter mit italienischen Spezialitäten versorgt hatten.
Über den Christophorusplatz führte mich der Weg wieder an die Kirchstraße. Ein schmaler Fußweg brachte mich über einen kleinen Friedhof und den Taubenbergweg schließlich an den Ortsrand. Hier stieß ich auf einen schönen Wanderweg, der dem Rottbach in südlicher Richtung folgte. Hier waren einige Höhenmeter zu erklimmen, bis ich wieder an der Königswinterer Straße ankam und über den Kantering wieder zum Ausgangspunkt gelangte.
Natürlich habe ich auf dieser kleinen Runde nur einen Teil der Sehenswürdigkeiten entdeckt. Doch eine Infotafel mit Wanderkarte am Marienplatz, eine Broschüre des örtlichen Verkehrs- und Verschönerungsvereins (Bürgerverein VVI) und viele Wegmarkierungen an Pfosten und Bäumen machten deutlich, das Ittenbach ein guter Ausgangspunkt für Rad- oder Wandertouren in das reizvolle Siebengebirge ist. Hierzu wird der Bürgerverein VVI sicherlich gerne Auskunft geben.
Kontakt: Bürgerverein VVI, Vorsitzender Volker Rösener
Ölbergringweg 9, 53639 Königswinter, Tel. 0173-3573310
e.Mail:info@ittenbach.org