Station 2: Die Zeche Holland in Wattenscheid
Auf einer anderen Infotafel vor der Zeche Hannover wird dem Besucher erläutert, wie die Natur nach dem Rückgang des Bergbaus und der Eisen- und Stahlindustrie zurückkehrte. Große Areale fielen brach und zwischen den Überresten der Produktionsanlagen wuchsen auf den stark veränderten Böden Moose, Farne, Blütenpflanzen und erste Birken. Nach und nach entwickelte sich dieser junge Lebensraumtyp zu einem der artenreichsten in Deutschland. Den innerstädtischen Biotopverbund der Metropole Ruhr lässt sich auf der „Route der Industrienatur“ näher erkunden.
Wir befinden uns jedoch auf der Route Industriekultur und fahren mit dem Bus weiter zur Zeche Holland. Hier stehen wir vor einem gewaltigen Förderturm, dessen Zugang jedoch verschlossen ist. Unser Stadtführer weiß jedoch, wo man den Schlüssel bekommt und schon bald stehen wir nach einem anstrengenden und schwindeligen Aufstieg auf der obersten Plattform und blicken aus 50 Metern auf die Stadt.
Auf der Plattform war es so kalt und windig, dass ich mich schnell wieder nach unten begab und auf die Erläuterungen unseres Stadtführers verzichtete. Infos zur Zeche Holland habe ich bei wikipedia gefunden.
Es handelt sich um ein Steinkohlebergwerk mit Schächten in Ückendorf (Stadtteil von Gelsenkirchen) und in Wattenscheid. Wir befanden uns in Wattenscheid, seit 1975 Stadtbezirk von Bochum.
Um die Grubenfelder zu erschließen, gründeten Holländische Kapitalgeber 1855 die Bergbau-Aktiengesellschaft Holland.
Die Wattenscheider Schächte III, IV, V und VI wurden 1873, 1898, 1907 und 1921 abgeteuft und wegen Erschöpfung der Kohle 1964, 1988 (Schacht IV und VI) und bereits 1935 (Schacht V) aufgegeben und mit Abraum verfüllt.
1969 brachten 3000 Beschäftigte mit 1,7 Millionen Tonnen die höchste Fördermenge zutage. Zu dieser Zeit waren die meisten Bergwerke bereits aufgegeben.
Weiter ist bei wikipedia zu lesen, dass 1973 ein unterirdischer Durchschlag zur Zeche Zollverein und die Stilllegung am 15. Januar 1975 erfolgte.
Danach wurden die meisten Tagesanlagen der Zeche Holland abgerissen. Nur auf Schacht IV wurde der letzte symbolische Kohlewagen erst 1983 zu Tage gebracht. Näheres ist hier zu erfahren: Zeche Holland – Wikipedia
Schade, dass der „Kumpeltreff“, ein Gastro-Container, in den Wintermonaten geschlossen war. Ein Glühwein oder heißer Kaffee wäre jetzt sehr willkommen gewesen. Im Sommer soll sich hier ein beliebter Biergarten befinden. Wir waren jedenfalls zur falschen Zeit vor Ort.