2022 Unterwegs in der Vulkan-Eifel

400 Höhenmeter aufwärts mit dem Vulkan-Express

Weiter ging die Reise vom Kloster Maria Laach nach Brohl-Lützing, wo der Vulkan-Express auf die Gruppe wartete. Vor der Bahnstation fanden wir einige Hinweise auf attraktive Rundwanderwege. Besonders interessant erschein uns der „Himmelsleiterweg“, ein Panorama-Rundwanderweg vom Rhein auf die Lützinger Höhe.

Auf 13,4 Kilometern lernt man die Rheinanlagen in Brohl, die Mühlenwiese, die Lavagrube Vulkan Leylenkopf, den Aussichtspunkt Steinbergskopf und die Aussichtskanzel Reutersley kennen. Dann aber schauten wir uns unseren historischen Vulkan-Express erst einmal genauer an.

Die kleine grüne Lok scheint ersatzweise vor den historischen Wagons in Betrieb zu sein. Es gibt eine Spendenaktion, durch die der Original Triebwagen VT 30 wieder zum Einsatz kommen soll. Der 1956 gebaute Fuchs-Triebwagen VT 30 ist mit 680 PS der stärkste Triebwagen auf deutschen Schmalspurgleisen.

400.000 Euro wird es voraussichtlich kosten, bis dieses historische Unikat wieder „ins Rollen“ kommen könnte. „Rollen“ ist auf dieser Strecke in Richtung Engeln jedoch das falsche Wort. „Klettern“ wäre bei einer Höhendifferenz von 400 Metern auf der 18 km langen Bahnstrecke das bessere.

Die kleine grüne Lok, hergestellt von der Orenstein-Koppel und Lübecker Maschinenbau AG – Werk Dortmund-Dorsfeld, hat bei einem Eigengewicht von 32 Tonnen nur 300 PS.

Deshalb kämpft sich der Zug mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h auf die Höhen der Vulkaneifel. In den Wagons fühlten wir uns irgendwie in die Kindheit zurück versetzt. Eisenbahnromantik pur.

Zwischen den Wagons konnte man auf den Stegen den Fahrtwind genießen (oder auch ein Zigarettchen rauchen). Laut und holperig war die Fahrt und an jedem Bahnübergang ertönte das unüberhörbare Signal des Zuges.

Der nette Herr, der mit dem Getränkewagen durch die Wagons zog, war ein glänzender Entertainer und empfahl uns einen besonderen Schnaps:

„Eifel-Feuer“ hieß der edle Tropfen, den wir natürlich dankend für 2 Euro annahmen. Über Bad Tönnisstein polterte der Vulkan-Express nach Burgbrohl hinauf. Hier gab es den ersten Zwischenstopp…

Nächster Halt: Niederzissen. Ganz zufällig stand hier „Emilio“ mit seinem Eisverkaufswagen. Da musste natürlich ein etwas längerer Stopp eingelegt werden.

Wer kein Eis wollte, konnte einen kleinen Spaziergang auf dem Bahnhofsgelände machen, die Lok noch einmal bestaunen oder sich anhand der Infotafeln über die Ortschaft Niederzissen mit dem Ortsteil Rodder informieren.

Der Ort wird überragt durch den 150.000 Jahre alten Vulkan Bausenberg, dem besterhaltenen Vulkan der Osteifel. Zu diesem Vulkan führt die Geo-Route M, die auf einer weiteren Infotafel vorgestellt wird.

Auf 22 Kilometern kann man vielfältige Einblicke (Aufschlüsse) in die Erdgeschichte bekommen und Highlights wie den Bunker im Schlammstrom, den Sauerbrunnen in Oberzissen, den Steinberg mit Königssee und das Rodder Maar sowie den Wall des Bausenbergs und bizarre Schweißschlacken im Krater erwandern (Infos: www.brohltal.de).

Nach der Station Brenk kommt der anstrengendste Teil für unsere kleine grüne Lokomotive. Wie uns unser freundlicher Zugbegleiter erklärte, muss sie im letzten Abschnitt nach Engeln stärkere Steigungen überwinden wie die berühmte Brocken-Bahn im Harz.

Er zeigt auf die Burg Olbrück rechter Hand der Schmalspurbahn, deren Höhe auf den letzten Kilometern erreicht werden muss.

Der Zug wird so langsam, dass man während der Fahrt fast Blumen pflücken könnte. Noch eine große Linkskurve – und dann ist es geschafft.

Der Zielbahnhof Engeln ist erreicht. Wir staunen zunächst über eine Dinosaurier-Skulptur und bewundern nach dem Ausstieg noch einmal unseren Zug. Ein Foto vor der Lok musste natürlich auch noch sein.

Unser Zielort Engeln auf 469 m Seehöhe wirbt auch mit einer Vielzahl von Wander- und Radwegen. Unter anderem steht hier eine Tafel zur Geo-Route O – Tuffsteinweg – und ein Wegweiser zum Wanderweg „Eifelleiter“.

Leider machte der Himmel bei unserer Ankunft seine Schleusen wieder auf und wir verzogen uns zum abschließenden Kaffeetrinken in die Vulkan-Stube.

Der leckere Erdbeer-Sahnekuchen war im Fahrtpreis (61 Euro) inbegriffen. Doch manche Fahrgäste zogen ein Vulkan-Bierchen am Kiosk nebenan vor. Hier war die Reise beendet.

Während die Lok für die Rückfahrt umrangiert wurde, stieg unsere Gruppe wieder in den Bus ein. Über die Rückfahrt gibt es nichts besonderes zu berichten.

Zuletzt aber gab es noch einen kräftigen Applaus für den Busfahrer, der seinen Job mit Bravour erledigt hatte. ENDE

 

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